Gute sieben Jahre nach Release im Jahre 2015 beginnt für The Witcher 3 auf PlayStation 5 und Xbox Series X der zweite, naja eher der dritte Frühling – immerhin sorgte die Netflix-Serie rund um Hexer Geralt für neue Spieler-Rekorde, die zum Start von Staffel 270.000 gleichzeitige Spieler zurück nach Velen, Novigrad und Skellige lockte.
Das ist drin im The Witcher 3 Next-Gen-Update
Diesen Erfolg adelt CD Projekt Red jetzt mit einer eigenen Next-Gen-Version von The Witcher 3: Wild Hunt, das auf PS5 und Xbox Series X technisch deutlich aufgebohrt erscheint – unter anderem sind 4K, 60 FPS und Raytracing Teil des Gratis-Updates, das zudem auch nachgeschärfte HD-Texturen und Verbesserungen bei Menüs, Karten-Filtern und Kamera mitbringt. Das Update wird für alle Besitzer von The Witcher 3 am 14.12. gratis verfügbar sein, die Next-Gen-Fassung umfasst auch die beiden Erweiterungen Hearts of Stone und Blood and Wine.
Und damit nicht genug: Auch PC-User kommen in den Genuss aller Verbesserungen. Hier wird das Update ebenfalls gratis für alle Besitzer von Witcher 3 ausgeliefert – ist aber, entsprechend potente Hardware vorausgesetzt, anders als die Konsolen nicht auf 30 FPS limitiert, wenn Raytracing aktiviert wird. Damit ist die PC-Fassung auf dem Papier die technisch ansprechendste Neufassung des Hexers. Kurz vor Release des Next-Gen-Updates für The Witcher 3 luden CD Projekt Red und Nvidia uns in den neuen Showroom des Custom-PC-Anbieters Mifcom in Forstinning bei München. Hier war das neue Update von The Witcher 3 auf aktueller High-End-Hardware spielbar, die den Glanz der neuen Kulisse ins rechte Licht rücken sollte.
Neue Technik, die begeistert
Und nach den ersten Schritten im Next-Gen-Velen kann ich sagen: Tatsächlich ist das Update von The Witcher 3 das, was einem Remaster des Rollenspiel-Klassikers am nächsten kommt. Das gilt wohl vor allem für den Sprung von der mir vor allem bekannten PS4- auf die Next-Gen-Version mit maximalen Details. Nie sahen die nebelbedeckten Landschaften von Velen so gut aus, wenn ich mit Roach bei Mondlicht unterwegs war, nie spiegelten sich die knorrigen Bäum bei Tag schöner in Bächen und Pfützen als hier.
Das liegt zunächst an dem deutlich nach oben geschraubten Detailgrad von Gras, Büschen und Unterholz, das jetzt viel dichter und glaubwürdiger ist. Zudem glänzt die Umgebung mit höher aufgelösten Texturen und eine Distanzzeichnung, die das nach wie vor erkennbare Pop-In-Problem minimiert. Somit bekommt die Umgebung einen noch organischeren Look, der vor allem in den großen Panoramen brilliert.
Der ganz große Star ist allerdings die Raytracing-Implementierung, die Landschaft und Innenräume zu einem Ganzen zusammenfügt. Voll aktiviert umfasst das Feature globale Beleuchtung, Reflektionen, Schatten und Umgebungsverdeckung. Sind alle Elemente aktiviert, wird aus den Teilen der Landschaft und den Innenräumen erst so richtig ein stimmungsvolles Ganzes. Egal ob es die Schatten an den Graswurzeln sind, die das Gesträuch glaubhaft in der Umgebung verankern, die Lichtquellen in der Schenke, deren farbige Oberflächenreflektionen die Gasthäuser in ein schummriges Licht tauchen oder die klaren Reflektionen auf den Bächen von Velen, die der Landschaft noch mehr Tiefe verleihen.
Kein Facelift für Geralt
Jedes Mal bin ich aufs Neue beeindruckt, welchen großen Einfluss Licht und Schatten auf die Glaubwürdigkeit von Spielwelten haben können – auch The Witcher 3 ist da keine Ausnahme. Allerdings ist das Next-Gen-Update eben kein Remake – und keine Lichtstimmung, keine HD-Textur und keine neue Kameraperspektive kann überspielen, dass Geralts drittes Abenteuer schon sieben Jahre auf dem Buckel hat. Vor allem die Charaktermodelle und Gesichtsanimationen sind sichtbar schlechter gealtert als der Rest der Kulisse – das ist sicher kein Drama, angesichts der neuen Opulenz an anderer Stelle aber doch erkennbar.
Zudem ist die neue Technik mit unheimlichen Hardware-Kosten verbunden: Auf dem Anspiel-Event standen High-End-PCs mit GeForce RTX 4080-Grafikkarten zur Verfügung, die maximale Details inklusive Raytracing nur mit zugeschaltetem DLSS 3.0 wirklich durchgehend flüssig auf den Bildschirm bringen konnten. Zugegeben: Das macht kaum einen Unterschied und mit dem Nvidia-Supersampling und Frame Insertion aktiviert wurden auch jederzeit deutlich mehr als 60 FPS erreicht. Trotzdem kommen kleinere Systeme angesichts der notwendigen Rechenpower schnell ins Straucheln, auch wenn natürlich zahllose Regler und Einstellungen zur Verfügung stehen, um The Witcher 3 auch auf schwächeren PCs weiterhin problemlos spielen zu können.
Verbesserungen im Bedienungs-Detail
Schön sind auch die Verbesserungen an der Karten-Übersicht, die endlich die Filterung der Einblendungen nach verschiedenen Kriterien zulässt. So findet man sich vor allem auf Skellige deutlich besser zurecht. Stilvoll ist zudem die neue Kamera, die über Geralts rechter Schulter schwebt und damit viel moderner wirkt als noch 2015. Tatsächlich ist die neue Kamera im Kampf allerding unübersichtlicher als zuvor, sodass man im Menü wählen kann, in welcher Situation (zu Fuß, zu Pferd, im Kampf) man welche Kamera-Einstellung bevorzugt.
Nach der zugegebenermaßen recht knappen Anspiel-Session verbleibt angesichts des neuen Updates ein gutes Gefühl. Nicht nur betreibt CD Projekt Red vorbildiche Modellpflege ihres Top-Sellers, sondern liefert diese für die breite Spielerbasis auch noch kostenfrei aus. Zudem gibt es neben all den technischen und mechanischen Verbesserungen auch noch neue Inhalte, die die Netflix-Serie enger mit dem Spiel verbinden. Fans erwartet also am 14.12. ein sehr gutes Update für ein hochdekoriertes Rollenspiel.
Mal eine Frage an alle die auf der PS5 die Next Gen spielen. Kommt es mir nur so vor oder ist die ganze Farbsättigung anders? Ich meine Velen war schon immer sehr trist gehalten aber jetzt scheint es mir so, als ob die Farben "realistischer" aussehen und komplett anders wirken.
Also auf die Savegames der PS4 Version komm ich immer noch nicht. Die großen DLCs ließen sich installieren, die ganzen kleinen Addons aber nicht. Aus Bibliothek erneut runterladen geht nicht wirklich bei mir, und einen anderen Weg hab ich auch noch nicht gefunden. Laut reddit haben das Problem aber einige und liegt vermutlich bei Sony. Denke so lange die PS5 Version nicht alle Addons hat wie meine PS4 Version kann man dort auch keine alten Savegames laden.
Update: mit gog account und cross origin savegames gehts dann. Scheinbar ohne überhaupt nicht möglich. Unter Optionen und Extra Content stehen auch alle Addons. Scheinbar sind die eh Teil der PS5 Version.
Hm seltsam, hab die PS5 Version hinzugefügt, Update 4.00 bei der PS4 installiert, ein Spielstand geladen und gespeichert. Aber in der PS5 Version kann ich immer noch nicht drauf zugreifen, die zwei DLCs fehlen auch.
Update: Scheint so als gäbe es Probleme wenn man die DLCs einzeln für die PS4 Version gekauft hat, statt der GotY Edition. Das ich meine Savegames nicht sehe, liegt vermutlich daran das ich in der PS5 Version die DLCs nicht habe.
Update: Ok DLCs noch mal runter laden für die PS5 Version. Mal gucken obs dann geht.