Nachdem Spiele-Engine Unity in der vergangenen Woche mit einer polarisierenden Ankündigung für einen tüchtigen Shitstorm sorgte, ruderte das Unternehmen nun zurück. Man habe sich intern sowie mit der Community und Partnern beraten und wolle den Plan überdenken, heißt es vonseiten des Unternehmens.
Unity hatte angekündigt, von allen Spielen, die mit der firmeneigenen Engine entwickelt wurden, ab 2024 eine Gebühr pro Installation ab einer bestimmten Menge zu erheben. Inwiefern dieses umstrittene Modell verändert wird, soll in den nächsten Tagen verkündet werden.
Unity: Gebührenmodell soll überdacht werden – „Danke für das ehrliche Feedback.“
Auf Twitter entschuldigte sich Unity „für die Verwirrung und die Verärgerung, die die angekündigte Richtlinie für Laufzeitgebühren verursacht hat“. Sie dankten zudem für das ehrliche und kritische Feedback und wollen zeitnah ein „Update“ veröffentlichen, wie es nun weiter geht.
Die Ankündigung, man wolle für Spiele eine Gebühr von den Entwicklern erheben (abhängig von der Anzahl der Installationen und dem erwirtschafteten Gewinn des Spiels), sorgte weniger für ein „kritisches Feedback“ als vielmehr für schieres Unverständnis bis hin zu offenen Anfeindungen. Während einige Entwickler mit Sarkasmus reagierten („Wenn ihr unser Unity-Spiel kauft, bitte installiert es nicht“, schrieb beispielsweise Paper Trail-Macher Henry Hofmann), rechneten andere vor, was dies finanziell für einzelne Studios bedeuten könnte.
We have heard you. We apologize for the confusion and angst the runtime fee policy we announced on Tuesday caused. We are listening, talking to our team members, community, customers, and partners, and will be making changes to the policy. We will share an update in a couple of…
— Unity (@unity) September 17, 2023
Besonders Indie-Studios wären hart betroffen, da es keine Infos darüber gab, ob mehrfache Installationen der gleichen Nutzer oder auch Spiele im Xbox Game Pass unter diese Regelung fielen. Freemium-Spiele, die Gratis sind und den Entwicklern nur Einnahmen in Form von optionalen Ingame-Käufen bringen, wären mit der Unity-Gebühr schnell ein Minus-Geschäft.
Die Entwickler von Cult of the Lamb ihr Spiel zum 1. Januar zu löschen
Und jetzt der Blick in die Zukunft: Die nächste News bezüglich Unity dürfte sich wohl um Ermittlungen zum Thema Insiderhandel drehen. Hoppla, die sind ja schon im Gang.
Dann haben sich Geldgeber gefunden und WotC dachte besonders schlau zu sein, als man die alte 3.5 sogar noch extra verkaufen konnte. Daraus enstand dann Pathfinder und bei WotC war man ziemlich angefressen, weil Pathfinder vor allem in den USA D&D ganz erhebliche Marktanteile abknöpfen konnte. Und das geht jetzt so weiter. Alles selbstverschuldet, aus reiner Gier und Dummheit.
Wobei es, wenn ich mich recht erinnere, kurz vorher schon weitaus mehr Griffe ins Klo seitens WotC gab (ich meine, da war was mit überteuerten limitierten Special Packs für Magic the Gathering, wo man die Karten dann noch nicht mal in Decks einbauen konnte), da hatte sich also schon was angestaut, Unity hingegen haben es geschafft, mit nur einem einzigen Move die gesamte Branche gegen sich aufzulehnen.
WotC sind auch irgendwann mit ihrer Furzidee einer Gierschlund-Lizenz zurückgerudert. Nur war es da schon zu spät. Paizo hatte bereits eine eigene Open Game License angekündigt, die jetzt im Juni veröffentlicht wurde. Wer in diesem Kontext Biziness machen will ... der kann künftig WotC links liegen lassen.
Das war zu erwarten, so ziemlich jeder denkbare Entwickler hat das mal mehr, mal weniger harsch kritisiert und aus Branchenkreisen hörte man sogar, dass sich einige recht große Entwickler kurzschließen und eine Klage vor Gericht anstreben.
Es besteht hier tatsächlich die Möglichkeit, dass man sich hier seinen Ruf nachhaltig beschädigt hat, denn speziell Indie-Entwickler werden es sich zukünftig zweimal überlegen, die Unity-Engine zu nutzen.