Eine Ankündigung des chinesischen Herstellers von VR-Hardware Pimax sorgte am Montagabend unter VR-Enthusiasten für leuchtende Augen, skeptische Blicke und zitternde Brieftaschen. Den Daten nach handelt es sich bei der eigenständigen oder am PC betreibbaren „Pimax Reality 12K QLED“ um die momentan fortschrittlichste VR-Brille, so Mixed.de. Der Preis fällt mit rund 2.400 Dollar entsprechend hoch aus.
Die vielen winzigen LED-Elemente sollen im Gegensatz zur Hintergrundbeleuchtung klassischer LED/LCD-Schirme eine herausragende Farbendarstellung bieten, die laut Pimax sogar OLED-Screens übertreffen soll. Ein weiteres Highlight könnten die neu designten „bionischen Linsen“ darstellen, welche die Vorteile von asphärischen Linsen (hier: Klarheit im Zentrum) sowie Fresnel-Linsenteile am Rand (Reduktion des Gewichts) verbinden sollen. 200 Grad horizontales und 135 Grad vertikales Sichtfeld sollen einen Großteil der menschlichen Sicht abdecken. Zudem verspricht Pimax das Fehlen von Verzerrungen am Rand, wie sie bei älteren Modellen auftraten.
Für Skepsis dürfte erneut sorgen, dass die Firma nicht gerade für die pünktliche Auslieferung neuer VR-Headsets bekannt ist. Ironischerweise verspätete sich sogar der Ankündigungs-Stream zur „Reality 12K QLED“ ein wenig. Auch im Bereich des Supports gab es unter Kunden im Laufe der letzten Jahre Beschwerden. Uploadvr.com erwähnt zumindest einen geplanten Start im vierten Quartal 2022; Vorbestellungen sollen im Sommer starten.
Wie das Magazin berichtet, arbeitet in der Brille Qualcomms XR2-Chip für den selbstständigen Betrieb (wie u.a. auch in der Oculus Quest 2), wobei auf eine 4K-Auflösung mit 120 Hertz und 150 Grad Sichtfeld gedrosselt wird. Für den Mobilbetrieb wurden zunächst die Spiele Ragnaröck and Hyperstacks angekündigt.
VR-Fans mit einer Investitionsfreudigkeit in dieser Höhe dürften das Gerät aber freilich eher mit ihrem Spiele-PC verbinden – per Wi-Fi (vermutlich mit eingeschränkter Bildqualität), höherwertig per WiGig 2 (802.11ay) oder Glasfaserkabel (zwei Verbindungen per Display Port 1.4).
Eine interessante Neuerung betrifft manche der elf eingebauten Kameras: Mit Hilfe der nach unten ausgerichteten Exemplare soll der komplette Körper erfasst werden (Full Body Tracking). Laut dem Technik-Experten David Heaney von Uploadvr.com habe man solch eine Funktion direkt vom Headset aus bisher nur in Forschungs-Dokumenten gesehen.
Vier der Frontkameras sind fürs Inside-out-Tracking zuständig – auch für die Oculus-Touch-ähnlichen Controller oder fürs Handtracking. Mit Hilfe der inneren Augentracking-Kameras wird übrigens der Linsenabstand automatisch eingestellt. SteamVR-Tracking soll optional weiter über Zubehör unterstützt werden. Ebenfalls eingebaut ist ein aktiver Lüfter.
Pimax plant, zusätzlich Highend-PCs anzubieten, welche den integrierten WiGig-Adapter für den drahtlosen Betrieb der Reality-Headsets gleich mitbringen.
von der eigenen website:
brauchen die irgendwie dringend geld oder warum diese aktion? warum in lighthouse investieren, wenn die 12k qled auf inside-out setzt?WTF, was für PC's sollen denn die Brille befeuern? Und schön, dass sie auch Stand-alone funktioniert, aber a) hängt das auch vom verwendeten OS ab und den dafür vorhandenen Apps/Spielen und b) was nützt mir diese enorme Auflösung/ Bildwiederholrate, wenn ich es dann eh mit niedriger Quali zocken muss, weil der mobile Prozessor es nicht sonst nicht packt...
Hui - jetzt wirds interessant.
Warte mal. Du erkennst, dass deren Messlatte so hoch ist, dass es nicht klappen kann. Andere Hersteller sehen das nicht und versuchen, mitzuhalten? Oder sehen das andere Hersteller auch, nehmen aber an, dass Du zu den Wenigen gehörst, die das durchschauen, und fühlen sich darum durch das Luftschloss ein wenig unter Druck gesetzt?
Geschrieben an meinem 60-Hz-Flachbildschirm.