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Cosplay: Diese 8 Tipps sollten Einsteiger kennen – Profi teilt Erfahrungswerte

Conventions wie die Polaris sind voll von Cosplays. Genau die richtige Anlaufstelle, um mehr über die Kunstform zu herauszufinden. Und zwar von ErzaCosplay.

Schatten einer weiblich gelesenen Person mit Hörnern neben dem Logo der Polaris
© NOMIRA - stock.adobe.com / Super Crowd / Sdobe Photoshop [M]

Im Kosmos von Gaming, Anime, Fantasy und verwandten Themen sind Cosplays ein fester Bestandteil der Fan-Kultur. Die Chancen, dass beispielsweise zu eurem liebsten Spiel schon etliche kostümierte Personen über Messen gewandelt sind, stehen ziemlich gut.

Ausarbeitungen reichen dabei von eingekauften Outfits, über liebevoll zusammengestellte Looks bis hin zu Großprojekten, die besondere handwerkliche Fähigkeiten verlangen. ErzaCosplay, mit der ich mich auf der Polaris getroffen habe, bewegt sich mit ihren aufwändigen Rüstungen häufiger in der letzten Kategorie. Wie kam sie dazu, ihre Leidenschaft so intensiv zu verfolgen und was können sich Neulinge davon abschauen?

ErzaCosplay auf der Polaris: Einblicke in die Geschichte eines Profis

Erza ist nach mittlerweile 20 Jahren Erfahrung, in denen sie zwischen 100 und 140 Kostüme designt hat, fest in der Cosplay-Community verankert. Bei der Frage nach ihrem allerersten Werk kommen ihr verschiedene Situationen in den Sinn. Sie erinnert sich daran, als Kind die Verkleidung von Esmeralda aus der Glöckner von Notre Dame getragen zu haben.

Danach begannen Entwicklungen in die klassische Cosplay-Richtung: „Ich habe Sachen aus dem Kleiderschrank genommen und mich wie meine liebsten Anime-Charaktere angezogen„, erzählt sie mir. Das erste Mal, dass sie ein Ergebnis als richtiges Cosplay verstanden hat, war für sie die Nachempfindung eines Ritualisten-Charakters aus Guild Wars im Alter von 12 Jahren.

Hier seht ihr Erza in einer ihrer berühmten Rüstungen:

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Wie heute einfach fertige Cosplays zu bestellen, war früher noch gar kein Thema. Mittlerweile nutzt Erza diese Option ab und zu, falls es ihr sinnvoll erscheint. „Gerade, wenn es so Mainstream-Geschichten sind wie Genshin Impact, gibt es die Möglichkeit einfach die Kostüme zu kaufen und aufzuwerten. Tatsächlich ist es dann auch günstiger als wenn man die Stoffe alle selber kauft“, sagt sie.

Von Fast Fashion, also billigen Produkte, die nach einer Convention im schlimmsten Fall sofort auf dem Müll landen, hält Erza aber herzlich wenig. Während wir uns unterhalten, trägt sie ein Kleid, das sie sich auf einer Second Hand-Plattform schnappen konnte. Auch Einsteiger*innen mit überschaubarem Budget rät sie, gebrauchte Stücke als Materialien auf dem Schirm zu haben und eigene Restbestände zu recyceln. Außerdem muss es mit Blick auf den Geldbeutel nicht immer der teuerste Stoff sein, oftmals finden sich preiswerte Alternativen.

Erzas Selbstverständnis und ihr Rat an Neulinge

Inspirationen für neue Cosplays nimmt Erza häufig aus bestimmten Kulturen oder Kunstrichtungen, zu denen sie Outfits gestaltet, die nicht unbedingt an popkulturelle Charaktere geknüpft sind. Anders ist es in den Bereichen Anime/Manga oder Gaming, wo es vor allem „irgendwelche coolen Frauen, die ihren Freunden helfen und einfach charakteristisch auch ein bisschen zu mir passen“ sind, an denen sie sich orientiert. Während des Interviews zeigt sie sich als Lillith aus Hazbin Hotel, was ganz gut verdeutlicht, dass sie sich eher weniger als die „süße Ballerina“ versteht.

Hier ein Video von Erza auf der Polaris:

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Leuten, die an Cosplay interessiert sind, aber noch nicht so richtig wissen, wie sie am besten anfangen sollen, rät Erza: „Wenn man gar keine Ahnung hat, ist das beste eigentlich Cosplayer auf Conventions oder im Internet anzusprechen“. Obendrein sind die vielen YouTube-Tutorials, die es mittlerweile selbst zu spezifischen Charakteren gibt, ihrer Meinung nach eine gute Anlaufstelle.

„Wichtig ist einfach nur, dass man sich von Anfang an nicht übernimmt„, betont sie. Sucht man sofort Aufgaben, die die eigenen Fähigkeiten noch weit übersteigen, droht die Motivation im Frust verloren zu gehen: „Dementsprechend immer klein anfangen„.

Wer bei der Arbeit an einem Cosplay gerne Gesellschaft hat oder sich direkt mit anderen über Tipps und Probleme austauschen möchte, findet dafür im Internet passende Anlaufstellen. „Früher haben wir immer Nähkreise tatsächlich gemacht, wie die alten Omas im Mittelalter. Das war ganz interessant, so mit 6-7 Freunden. […] Kann man heutzutage auch über Discord oder Skype wunderbar machen“, lautet Erzas Ratschlag hierzu.

Mit Cosplay anfangen: 8 hilfreiche Tipps

Hier nochmal für den schnellen Überblick alle acht Tipps, die sich aus den Antworten von Erza ziehen lassen:

  • Kostüme zu kaufen und aufzuwerten, kann unter Umständen günstiger sein, als reine Handarbeit
  • Secondhand statt Fast Fashion: Gebraucht kaufen ist preiswert und nachhaltig
  • Restbestände an Stoffen und anderen Materialien wiederverwenden
  • Auf günstige Alternativprodukte zurückgreifen, wenn besondere Materialien gebraucht werden
  • Cosplayer im Internet oder auf Conventions ansprechen
  • Sich am Anfang nicht übernehmen mit komplizierten Techniken
  • Auf YouTube-Tutorials zurückgreifen, die es sogar zu bestimmten Charakteren gibt
  • Sich zusammenschließen und untereinander austauschen. Zum Beispiel in Online-Gruppen

Mehr von 4P auf der Polaris

Bei meinem Besuch auf der Polaris sind mir nicht nur viele faszinierende Cosplays ins Auge gefallen: Auch die Manga-Bilder in der Artist Alley haben mein Interesse geweckt. Überlegungen darüber, wie man eigentlich dazu kommt, so schön zu zeichnen, haben zu Gesprächen mit zwei sehr talentierten Künstlerinnen geführt. Was ich daraus lernen konnte, lest ihr im Artikel „Manga zeichnen lernen: Künstler auf der Polaris geben besondere Einblicke„.

Quellen: Instagram / erzacosplay

Disclaimer: Wir wurden von den Veranstalter*innen der Polaris zu der Messe eingeladen. Kosten für Unterbringung und Anreise an den Tagen Freitag und Samstag sind, sofern notwendig, durch diese Einladung gedeckt. Das Interview mit ErzaCosplay ist davon nicht beeinflusst und erfolgte rein aus redaktionellem Interesse.