Unsere liebsten LGBTQ-Charaktere: Sören – Sir Hammerlock (Borderlands)
Von einer Reihe wie Borderlands würde man nicht unbedingt erwarten, dass sie sich dem LGBTQ-Thema mit absoluter Ehrlichkeit verschreibt. Doch im selbst erdachten Universum von Gearbox ist fast alles vertreten: Ellie und Mad Moxxi sind bisexuell, Maya asexuell, Zan pansexuell, Athena ist lesbisch und FL4K ist als Roboter ohnehin nonbinär. Und dann wäre da noch Sir Hammerlock.
Der munter aufgelegte Jäger ist einer der ersten NPCs, die man in Borderlands 2 trifft und der einen mit unzähligen Aufträgen überhäuft. Aus seiner Homosexualität wird kein Geheimnis gemacht, aber es auch keineswegs an die große Glocke gehangen – wobei später diese trotzdem läutet, als Hammerlock endlich den Bund der Ehe mit seinem langjährigen Partner Wainwright schließt. Diese ist sogar ein eigener DLC für Borderlands 3 gewesen und umfasst natürlich den typischen Humor, für den die Reihe so bekannt ist.
Und genau dieser hätte schnell dafür sorgen können, dass Sir Hammerlock als schwuler Charakter schnell in die typische Ecke der Vorurteile landet. Es passiert jedoch genau das Gegenteil, denn der adrett im viktorianischen Stil gekleidete Mann ist ein gutes Beispiel dafür, wie man selbst in einer humorvollen Welt eine homosexuelle Beziehung schreiben kann, ohne dabei in Fettnäpfchen zu treten.
Gerrit – Judy Alvarez (Cyberpunk 2077) / Suvi (Mass Effect: Andromeda)
Gerade in umfangreichen Action-Adventures oder Rollenspielen gehört es für viele dazu, vor dem Spiel den eigenen Charakter zu individualisieren und auch im Spielgeschehen nach persönlichem Gusto, ob durch Entscheidungen oder Verhaltensweisen, walten zu lassen. Im Storyverlauf gibt es häutig die Möglichkeit, mit NPCs eine romantische oder sexuelle Verbindung aufzubauen – und da manche von ihnen entweder homo- oder heterosexuell sind, bleiben euch entsprechende intime Beziehungen verwehrt; je nachdem, welches Geschlecht euer Charakter hat.
So zum Beispiel bei Judy Álvarez, einer Braindance-Techie aus Cyberpunk 2077. Mit ihr könnt ihr eine tiefe Freundschaft aufbauen und eine Menge zusammenschweißender Abenteuer erleben. Mehr wird aber nur gehen, wenn euer Hauptcharakter V auch weiblich ist. Ich habe im Spielverlauf schnell gemerkt, wie ich eine besondere Verbindung zu Judy hatte und habe mich gefreut, diese intensivieren zu können.
Im großen Teich der Nebenquests waren mir die mit der Moxie am liebsten – beim Ex-Arasaka-Angestellten Takemura hatte ich immer das Gefühl, dass er mir irgendwann in den Rücken fallen würde; Panam hingegen wirkte auf mich immer sehr undankbar, dafür, dass ich geholfen habe, ihren Nomaden-Shit geradezurücken. Judy war dagegen cool und witzig, aber auch mit Abgründen – und in ihr steckt definitiv mehr, als man auf den ersten Blick meinen mag. Genau so, wie ich meine V gesehen habe.
Eine „Honorable Mention“ in dieser Hinsicht ist aber auch Suvi aus Mass Effect: Andromeda. Der vierte und wenig geliebte Teil des Science-Fiction-Shooters ist ein kleines Guilty Pleasure von mir, denn so schlecht fand ich das Spiel als solches eigentlich gar nicht. Wie für Mass Effect üblich, lassen sich auch in diesem Teil die Mitglieder eurer Crew zu dem einen oder anderen privateren Gespräch treffen oder irgendwann sogar zu einem Drink in die Kapitänskajüte (bisschen unangebracht?) einladen. Zur fröhlichen und begeisterungsfähigen Pilotin Suvi hatte ich schnell einen guten Draht. Da sie nur auf Frauen steht, war es mein Glück, dass ich meine Captain Ryder ebenfalls als weiblich gewählt hatte.