Wie passen Zombies, ein Controller und jemand zusammen, der noch nie gezockt hat? Richtig: Gar nicht. Wir haben uns aber gedacht, dass diese Kombination ziemlich unterhaltsam sein könnte. Deswegen habe ich als blutige Anfängerin Resident Evil 4 gezockt – und mein größtes Problem waren nicht die Jump-Scares.
Meine letzte Erfahrung mit einer Spielkonsole reicht über 15 Jahre in meine Kindheit zurück. Damals habe ich meinen knallgrünen Nintendo DS geliebt und den ganzen Tag Mario Kart oder Nintendogs gespielt. Doch mit den Jahren wurde das Spielen immer weniger, bis ich irgendwann gar nicht mehr gezockt habe. Ich habe also keine Erfahrung am Controller. Perfekte Voraussetzungen also, um die bekanntesten Spiele zu testen – nicht!
Hi! Ich bin Nina und normalerweise kämpfe ich nur mit der Kaffeemaschine im Büro. Im Rahmen meines Volontariats darf ich mich nun drei Monate in der 4P-Redaktion gegen Zombies, Bosse und Co. beweisen – mit gemischtem Erfolg, aber ganz viel Spaß!
Resident Evil 4 als Anfängerin: Mehr Schockmomente als Erfolge
Zu Beginn muss man sagen, dass mich das Horror-Genre ziemlich fasziniert. Auch, wenn man es mir auf den ersten Blick nicht ansieht, bin ich ein großer Fan von Halloween, Gruselgeschichten und allem, was Angst und Schrecken verbreitet. Daher war meine Freude auf Resident Evil 4 noch etwas größer, als bei den anderen Spielen, die ich testen durfte.
Resident Evil 4 ist ein Survival-Horror-Spiel, das sich um den Agenten Leon S. Kennedy dreht. Seine Mission führt ihn in ein abgelegenes, düsteres Dorf, wo er die entführte Tochter des US-Präsidenten retten soll. Doch das Dorf ist nicht unbewohnt: Es wird von verrückten und ziemlich ekligen Kultanhängern beherrscht. Eine parasitäre Infektion sorgt dafür, dass die Opfer sich in Zombies verwandeln. Der Look ist düster und die Story ziemlich spannend. Bereits ganz am Anfang warten einige Schreckmomente auf den/die Spieler*in.
Im Laufe des Spiels soll sich Leon eigentlich durch die Horden von infizierten, mutierten Monstern kämpfen und ein Mittel gegen die Verseuchung finden. So weit bin ich im Spiel aber gar nicht gekommen. Mit einzelnen Zombies konnte ich es gerade noch aufnehmen, die erste Massenattacke hat mich aber erledigt. Das Spiel kombiniert gekonnt Elemente von Horror, Action und Spannung, während sich Leon (oder in diesem Fall ich) durch die düstere Umgebungen kämpft.
Was mich direkt überfordert hat, war die Perspektive des Spiels. Man navigiert Leon in der Third-Person-Perspektive durch das Game. Das war für mich als Neuling allerdings etwas kompliziert. Die Ego-Perspektive in vorherigen Spielen fiel mir deutlich leichter. Der Blick in die Umgebung von allen Seiten tut zwar dem Spiel und der Story an sich gut, hat meine Spielerfahrung aber sehr beeinträchtigt. Vor allem das Zielen mit der Waffe war um einiges schwieriger als in anderen Spielen. Ich stehe also auf Ego-Shooter: Das wusste ich bis zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht.
Würde ich Resident Evil 4 nochmal zocken?
Ich würde Resident Evil 4 auf jeden Fall noch eine weitere Chance geben. Wenn bald die Spooky-Season beginnt und man es sich bei Kerzenschein wieder auf der Couch gemütlich macht, passt Resident Evil für mich perfekt ins Setting. Allerdings ist es schon ein schweres Spiel für einen kompletten Noob wie mich. Das Handling des Controllers erfordert einiges an Übung und an die Perspektive muss man sich mit der Zeit gewöhnen.
Doch das Spiel sollte nicht leichtfertig empfohlen werden. Es fließt viel Blut und auch die Szenen mit Leichen und verwesenden Fleischteilen sind nichts für schwache Nerven. Wer einen empfindlichen Magen hat, sollte sich die Triggerwarnungen zu Resident Evil genauer durchlesen. Für alle, die Horror lieben und für die es nicht eklig genug sein kann, ist das Spiel aber genau das Richtige.
Studien haben übrigens ergeben, dass sich Horrorfilme und -szenen positiv auf die psychische Gesundheit auswirken können. Durch die Post-Angst-Euphorie kann Stress abgebaut und sogar reale Ängste bewältigt werden. Na, wenn das kein Zeichen dafür ist, Resident Evil auch als Anfänger*in einfach mal zu spielen. Vielleicht ja an Halloween – traut ihr euch?
Übrigens habe ich auch noch Cyberpunk 2077 und sieben weitere Spiele angezockt. Meine ganze Erfahrung findet ihr bald hier.
Quellen: residentevil, nationalgeographic