Vor rund einem Monat kündigte der Indie-Publisher Team17 ein neues Spiel an, das das Genre der Dating-Simulation wohl gehörig auf den Kopf stellen wird: Es hört auf den Namen Date Everything.
Denn nachdem wir Games hatten, in denen ihr mit Tauben flirten konntet (Hatoful Boyfriend) oder aus dem romantischen Alltag schnell ein echter Albtraum wird (Doki Doki Literature Club) will Date Everything nun die größte Auswahl von potenziellen Partner*innen bieten – und die sind direkt vor eurer Nase. Auf der gamescom konnte ich mich ebenfalls ins Dating-Leben stürzen und verrate, welche Gegenstände mich schwach werden ließen.
Date Everything: Objekte der Begierde
Das Spielprinzip von Date Everything ist dabei genauso simpel wie genial: Ich betrete ein Haus und bekomme mithilfe einer speziellen Brille die Möglichkeit, die Personifizierung eines wirklich jeden Gegenstands zu treffen und mit ihr Geplänkel auszutauschen. Denn der Name ist Programm: Vom Toaster bis zur Eingangstür, vom Vergrößerungsglas bis zum Müllbeutel, vom Staubsauger bis Staubmaus unter dem Bett – einfach alles hier ist bereit für ein Date.
Dabei ist jede Personifizierung mit unglaublich viel Liebe zum Detail designt worden und spiegelt ihr jeweiliges Objekt perfekt wider: Das Schiff in der Flasche auf dem Kaminsims wird beispielsweise von einem Piraten verkörpert, der aufgrund seiner Beschaffenheit ein Kostüm aus Haushaltsgegenständen besteht und eines dieser Plastikschwerter schwingt, die man für Weintrauben-Käse-Spieße verwendet. Oder die Tür, der als Mann im Anzug einen Türsteher symbolisiert und dessen Hemd und Anzug zusammen wie ein Eingang aussehen.
Auch bei den Dialogen merkt man, wie viel Spaß die Entwickler*innen von Sassy Chap Games beim Schreiben des Spiels hatten: Schon in meiner kurzen Session strotzt Date Everything nur so vor kreativen Anspielungen, knackigem Sarkasmus und gelungenen Witzen. Mit mehr als 1,2 Millionen Wörtern und 70.000 vertonten Sätzen auch dringend notwendig: Lesen und Hören sind schließlich das Kern-Gameplay von Date Everything.
Aus dem Nähkästchen geplaudert
Während meines Termins hatte ich Gesellschaft von Amanda Hufford: Mitglied von Sassy Chap Games und unter anderem verantwortlich für die Vertonung, kreative Prozesse und einige Charaktere. Hufford verrät mir, dass Date Everything aus dem Drang heraus entstand, etwas neues, völlig einzigartiges zu erschaffen, dass es so in der Branche bislang noch nicht gibt – das ist offenkundig gelungen. Das Spiel soll ein langer Prozess gewesen sein: Bereits vor der Corona-Pandemie stand die Idee, auch wenn die Entwicklung erst danach begann.
Viele Ideen für Charaktere wurden dabei natürlich verworfen, enthüllt Hufford weiter, entweder weil sich Dinge gedoppelt haben oder doch nicht zu dem passten, was man mit Date Everything erreichen wolle. Im Spiel findet ihr trotzdem genug: Satte 100 Objekte warten darauf, von euch angesprochen zu werden, damit ihr euch in heißen Flirts näher kommt. Die Anzahl der Charaktere sorgt auch für die vielen Wege und Enden, die Date Everything für euch bereithält.
Je nachdem, wie viele Figuren ihr kennenlernen wollt, könnt ihr das Spiel bereits nach einem Date beenden – oder nach allen. Falls ihr euch für letzteres entscheidet und wirklich jeden letzten Tropfen Dialog aus Date Everything quetschen wollt, könnt ihr wohl mit 30 bis 35 Stunden Spielzeit rechnen. Fast so umfangreich wie der Anfang von Monster Hunter Wilds, bevor dann im neuen Ableger wieder richtig die Jagd beginnt.
Quelle: YouTube /Team17