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Kingdom Come: Deliverance 2 angespielt – Was ihr euch vom Mittelalter-RPG erhoffen könnt

Fühlt ihr euch in Mittelalter-RPGs mit Tiefgang besonders wohl, solltet ihr Kingdom Come: Deliverance 2 im Auge behalten. Ich durfte vorab anspielen.

Heinrich aus Kingdom Come: Deliverance 2 bei der Schmiedearbeit mit dem Logo des Spiels
© Warhorse Studios / Deep Silver / Adobe Photoshop [M]

Als ausgeklügeltes RPG mit starkem Charakter hat Kingdom Come: Deliverance sich unter seinesgleichen einen Namen machen können. Die historisch unterfütterte Geschichte um Heinrich, den jungen Sohn eines Schmieds, entfaltete sich vor den Augen vieler Spieler*innen zufriedenstellend.

Nach dieser Erfolgsgeschichte muss der heiß gelaufene Ofen bei Warhorse Games natürlich weiter befeuert werden, weswegen Kingdom Come: Deliverance 2 nachgelegt wird. Auf der gamescom durfte ich mir den Schein der entstehenden Flamme schon mal näher anschauen – oder um mal auf Umschreibungen zu verzichten: Ich habe eine Demoversion angespielt.

In Kingdom Come: Deliverance 2 geht es für Heinrich nach Kuttenberg

Seine anfängliche Mission, den Tod seiner Eltern zu rächen, endete für Heinrich von Skalitz in einer Reise nach Kuttenberg. In Kingdom Come: Deliverance 2 setzt er seine Abenteuer ab diesem Punkt fort, und zwar in deutlich größerem Umfang. Das fällt bereits bei meinen ersten Gehversuchen in der neuen Stadt auf, die sich im Gegensatz zu den Siedlungen aus Teil 1 in üppigerem Ausmaß präsentiert. Vom mittelalterlichen Charme des Vorgängers fehlt natürlich nichts, denn immer noch bewegen wir uns im Böhmen des 15. Jahrhunderts.

Hier spreche ich wie aufgetragen inmitten des geschäftigen Treibens um mich herum einen Herrn in Rot an, der sich als Deutscher vorstellt und über die Umstände seiner Ankunft in Kuttenberg klagt. Von ihm bekomme ich nach der Bitte um ein Duell ein Übungsschwert in die Hand gedrückt, das ich, sehr wahrscheinlich wegen meiner nur geringen Vorkenntnisse mit KDC, versäume rechtzeitig auszurüsten. Prügel einzustecken konnte ich aber glücklicherweise auch trotz geringer Spielzeit schon im ersten Titel lernen.

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Gedanken zum Gameplay von Kingdom Come: Deilverance 2 nach einer halbstündigen Session

Während mein deutscher Freund und ich versuchen, der Stadtwache zu erklären, warum wir auf offener Straße Schwerter schwingen – beziehungsweise Schwerter auf uns geschwungen werden – zeigt sich die Tiefe des Dialogsystems. Wie gewohnt gibt es verschiedene Antwortmöglichkeiten, die sich an unterschiedlichen Skills orientieren. Insofern ich das beurteilen kann, wirkt die Auswahl an Gesprächsbeiträgen, zumindest in dieser Szene, noch etwas breitgefächerter als im alten Spiel.

Wer an Kingdom Come: Deliverance vor allem die vielen ausführlichen Cutscenes zu schätzen weiß, wird im Anschluss-Titel auf jeden Fall auf seine Kosten kommen. Über fünf Stunden an Filmsequenzen soll es diesmal anzuschauen geben. Die sehen auch noch um einiges besser aus, als ihr es bisher gewohnt seid von der Reihe. Einen Grafikhammer habe ich mit der Demo allerdings nicht vorgesetzt bekommen.

Am liebsten hätte ich das wohl verbesserte Kampfsystem intensiver inspiziert, nachdem mir jedoch ein Einbruchsmanöver missglückte und ich wieder mal Dresche kassiert habe, war leider schon Schluss. Gerade so war für mich zu erkennen, was schon mein Duell zuvor vermuten ließ: Die Anzahl der Angriffsrichtungen wurde reduziert, um an der Komplexität des Systems zu schrauben.

Vorsichtiger Optimismus zu Kingdom Come: Deliverance 2

Nach meinen etwa 30min in Kingdom Come: Deliverance 2, ist mein Eindruck, dass das Spiel ohne große Experimente an das bestehende Werk anknüpft und dabei gleichzeitig Raum für kleinere Verbesserungen ausnutzt. Wenn ich recht behalte, bekommen wir eine größere Portion von dem vorgesetzt, was sich als schmackhaft erwiesen hat, gewürzt mit der Erfahrung, die bisherige Probleme eingebracht haben. Dürstet ihr also danach, wieder als Heinrich das europäische Mittelalter unsicher zu machen, gibt es aus meiner Sicht keine Gründe, sich zurückzuhalten.

Heißt, ich empfehle euch Kingdom Come 2 in eurer Wunschliste reifen zu lassen oder es dort hinzufügen. Ob diese Aussage in Würde altern kann, oder ich dafür mit Mistgabeln aus dem Dorf gejagt werde, erfahre ich spätestens zum Release am 11. Februar 2025. Ab dann dürft ihr nämlich auf PC, PS5 oder Xbox Series X|S selbst nachprüfen, inwiefern Kingdom Come: Deliverance 2 eure Ansprüche erfüllt. Ähnlich könnt ihr es mit dem Gothic Remake handhaben, das ich während des gamescom ebenfalls unter die Lupe genommen habe.

Quellen: YouTube / Warhorse Studios