Wie schon im Vorfeld angekündigt und für viele Videospielfans auch nicht überraschend gibt es auf der diesjährigen gamescom nicht Neues zu Hollow Knight: Silksong. Glücklicherweise gibt es mittlerweile viele Entwickler*innen, meist aus dem Indie-Sektor, die in die Bresche springen.
So gibt es immer wieder tolle Metroidvanias unterschiedlichster Schwierigkeitsgrade, oft auch mit bemerkenswertem Artstyle, die sicher aus dem melancholischen Käfer-Abenteuer ihre Inspiration ziehen – so zum Beispiel MIO: Memories in Orbit des französischen Studios Douze Dixièmes, das ich auf der Gamescom anspielen durfte.
MIO: Memories in Orbit – Harte Zeiten in malerischer Umgebung
Sehr anspruchsvoll und fordernd soll MIO: Memories in Orbit sein, werde ich im Vorfeld gewarnt. In einer kleinen Tutorial-Sektion steuere ich die titelgebende Mio, eine Art Android oder altes Relikt in zierlicher Gestalt – wobei sie in besagtem Trainingsareal nicht viel mehr als eine Strichfigur und die Umgebung ähnlich detailarm ist; ich soll mich auf die Perfektionierung von Doppelsprüngen und Fanghakenwürfen fokussieren. Nachdem dies – tatsächlich nicht ohne Schwierigkeiten geschafft ist – trete ich in die Spielwelt ein.
Sofort fällt mir die schöne Grafik in einer wie aus Zeichnungen und Aquarellfarben geschaffenen Welt auf; die atmosphärische Soundkulisse tut ihr Übriges. Mio tritt in eine halb verfallene Stadt, bedeckt von Eis und Schnee und nur noch spärlich von Einwohnern besiedelt. Die Gegner – Eisenhammer schwingende kleine Roboter und Eiszapfen schießende Kolibris – sind keine große Gefahr; Sprungpassagen durch gefährliches Tentakelgeäst jedoch eher.
Doppelsprüngen und einem Schwung am Fanghaken folgt so manches mal ein Schlag gegen eine runde, rosafarbene Pflanze, die meine Stamina auffüllt und mir einen weiteren Sprung und Hakenwurf erlaubt. So werden aus zwei Sprüngen gerne mal sechs, bis ich wieder festen Boden unter den Füßen habe.
Heißer Tanz um den Kessel
Natürlich darf ein Bosskampf bei einem solchen Demo-Termin nicht fehlen. Ich trete gegen Calderon, einen hitzigen Blechhünen an, halb Kohleofen, halb Oktopus, der mir mit seinen vier Krakenarmen gehörig die Puste aus dem Leib presst. Und obwohl genaues Studieren der Angriffsmuster, punktgenaues Ausweichen und kontinuierliche Schläge auf die Blechrübe nötig sind, wachse ich schnell mit meinen Aufgaben. Macht er mir anfangs noch binnen Sekunden die Hölle heiß, komme ich nach fünf, sechs Versuchen immerhin schon unbeschadet in die zweite Phase des Endbosses – und kann das Ungetüm schlussendlich auch noch legen.
Die Belohnung ist ein weiterer Skill, in der Mio ihre gelben, kabelartigen Haare wie Spinnenbeine ausfährt und wie ein Insekt die Wände entlang krabbeln kann – ebenso wie eine gefühlvolle Cutscene, die mir definitiv die Gewissheit gibt, dass in MIO: Memories in Orbit eine Menge Liebe und eine Gaming-Perle steckt, die nicht nur Metroidvania-Fans begeistern dürfte. Ein Release des Spiels ist für 2025 geplant. Was ihr auf der Opening Night Live der gamescom vielleicht verpasst habt, könnt ihr hier nochmal nachlesen.
Quelle: Youtube / Focus Entertainment