Nachdem 2023 um den Award für das blutigste Spiel vermutlich Dead Space und Mortal Kombat 1 gekämpft haben, kommt dieses Jahr an Warhammer 40.000: Space Marine 2 kaum einer vorbei. Darauf lege ich mich fest, nachdem ich mehrere Stunden mit der Preview-Version des Third-Person-„Shooters“ verbracht und unzählige Tyraniden in Einzelteile zerlegt habe.
Vor ziemlich genau einem Jahr durfte ich das erste Mal auf der gamescom 2023 einen Blick auf die Fortsetzung des 2011er-Spiels werfen. Damals war ich bereits von den Kämpfen und der Inszenierung angetan, aber die Performance war trotz hochgezüchtetem Messe-PC grausig schlecht. Zwölf Monate später, und nur wenige Wochen vor dem geplanten Release, ist Space Marine 2 in einem viel besseren Zustand – und schon jetzt ein riesiger Spaß.
Der GAU kurz vor Release
Vom Freudetaumel, dass man gerade die Entwicklung von Warhammer 40.000: Space Marine 2 fertiggestellt hat, schwankten Focus Entertainment und Saber Interactive direkt in eine riesige Misslage: Nur zwei Monate vor dem geplanten Release landet eine angeblich fast fertige Version im Internet – in einem Statement bittet das Team von Entwickler*innen darum, diesen Build möglichst zu meiden.
Wie umfangreich die illegal ins Netz gestrandete Version tatsächlich ist, kann ich nicht beurteilen. Aber sollte sie tatsächlich schon fast ein Jahr alt sein, wie die Entwickler*innen in ihrer Stellungnahme schreiben, dann wäre es tatsächlich schade, wenn ein paar Fans sich damit den Spaß kaputt machen. Denn zumindest in dem einen Jahr, das zwischen meiner gamescom-Vorschau und dem jetzigen angespielten liegt, hat sich bei Space Marine 2 einiges getan – überwiegend zum Positiven.
Bevor ich in die Details gehen, sei eines klargestellt: Die Preview durfte ich auf unserem Redaktions-PC installieren und sowohl eine Kampagnenmission als auch zwei Inhalte aus dem Operations-Mode frei ausprobieren. Keiner aus dem Entwickler*innen-Team schaute mir dabei über die Schulter oder griff sich panisch an den Kopf, wenn der Build mal abstürzte. Wobei sich das ohnehin in Grenzen hielt: Nur zweimal schmiss mich Space Marine 2 direkt auf dem Desktop – für eine unfertige Preview-Version ungewöhnlich wenig.
Schatz, hast du die Tyraniden rausgelassen?
Aber kommen wir zum Wesentlichen: Wie gut ist Warhammer 40.000: Space Marine 2? Nun, ich drücke es einmal so aus: Ja, man merkt den Wechsel des Entwickler*innen-Teams. War für den ersten Serienteil vor 13 Jahren noch Relic Entertainment zuständig, kümmert sich um die Fortsetzung wie bereits erwähnt Saber Interactive. Nein, das ist überhaupt nicht schlimm, denn die talentierten Menschen, die zuvor auch den Zombie-Shooter World War Z veröffentlicht haben, wissen ganz genau, was sie da tun.
Denn schon in den ersten Spielminuten der Mission, in dem ich erneut in die Haut von Space- beziehungsweise Ultra Marine Titus schlüpfe, wird mir klar aufgezeigt: Hier erwarten mich Massen an Gegnern. Klar, natürlich, schon das erste Space Marine hat auf Horden von Orcs gesetzt, aber im Vergleich zu den Tyranidenschwärmen ist das ein Kindergeburtstag. Die außerirdischen Insekten, die sich am ehesten mit den Aliens aus dem gleichnamigen James Cameron-Film vergleichen lassen, sind nicht nur herrlich ekelhaft, sondern setzen darauf, Feinde einfach zu überrennen.
Und wie sie das tun: In der Luft und zu Boden wimmelt es nur so von Tyraniden in den unterschiedlichsten Ausführungen. Klein, groß, schmächtig, mächtig, mit Unsichtbarkeit oder fiesen Schutzschildern gesegnet und so weiter. Allzeit bereit, die jeweilige Kampfarena zu fluten oder sich an Klippen aufzustapeln, wie einst schon die hirnlosen Zombies aus World War Z.
Was auch auffällt? Die Technik läuft viel reibungsloser und flüssiger als noch zur gamescom 2023. Kämpfte Space Marine 2 seinerzeit damit, überhaupt 30 Bilder pro Sekunde zu erreichen, konnten wir jetzt nahezu durch die Bank weg 60 FPS und mehr halten – selbst bei maximalen Details in 1440p. Allerdings greifen wir auch auf eine Nvidia GeForce RTX 4080 samt moderner Intel CPU zurück. Ob Titus und seine Ultra Marines auch gut nach unten skalieren, wird uns erst die Releaseversion zeigen.
Weiter geht es auf der nächsten Seite.