[GUI_PLAYER(ID=78297,width=400,text=Ace Combat geht auch auf dem 3DS mächtig gewaltig ab. Allerdings gerät die 3D-Grafik bei gehäufter Action gerne mal ins Ruckeln.,align=right)]Die Ace Combat-Serie hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt: Reichten früher markige Worte wie »Feind: da. Du: hier. Waffen: viele. Gib’s ihnen!« mussten es zuletzt aufwändig inszenierte Zwischensequenzen mit tanzenden Engeln, Helikopter-Missionen und zackiger Militär-Schneid sein. Von all dem verabschiedet sich Ace Combat: Assault Horizon Legacy (ACAHL), denn es kehrt mit großen Schritten zu den Arcade-Wurzeln zurück – und da speziell Ace Combat 2, was den Namens-Verweis umso mysteriöser macht. Denn mit Assault Horizon auf den Konsolen hat der 3DS-Shootout praktisch nichts zu tun.
Die Rückkehr zur Tradition bringt vertraute Bilder mit sich: Knapp gehaltene Wireframe-Briefings, High-G-Turns, stilisierte Debriefings, speicherbare Replays, massenhaft Raketen unter den Tragflächen, einfaches Flugmodell. Mit jeder gemeisterten Mission gibt es nicht nur einen neuen Rang, sondern auch neue Maschinen, Flugzeugteile, Waffen oder Lackierungen – von denen der größten Teil noch per Ingame-Währung freigekauft werden muss, bevor er benutzt werden darf. Die Welt, in der die Flugaction stattfindet, ähnelt der unseren zwar sehr, aber die verwendeten Szenarien sind fiktiv. Im Gegensatz zu den wie immer lizenzierten und detailreich modellierten Flugzeugen. Und die Handlung? Vergessen wir sie einfach, sie ist mit den Hauptmenü-Worten »Suppress the rebels as an Ace pilot of the USEA Allied Forces« schon ziemlich gut zusammengefasst.
Das einfache Fliegerleben
Die in den letzten Konsolenteilen teilweise uferlos langen Missionen wurden mit Blick auf die Handheld-Basis dankbarerweise deutlich verknappt: Der große Teil der insgesamt 18 Aufträge ist in weniger als zehn Minuten abgefrühstückt. Genau genommen sind es sogar 23 Missionen, aber die bekommt man beim ersten Durchspielen nicht alle zu sehen, da man sich immer wieder für eine von zwei Aufgaben entscheiden muss. Das Design ist sehr klassisch: Feindliche Schwadronen ausradieren, Städte verteidigen, Schiffe versenken, einen VIP eskortieren oder abgeworfene Feindesfracht in der Luft zerstören. Hin und wieder hat man die Wahl, einen Flügelmann an der Action teilhaben zu lassen – das kostet von Mission zu Mission mehr Geld und bringt auf den ersten beiden Schwierigkeitsgraden so ziemlich gar nichts. Aber man bekommt wenigstens die eigenen Aktionen hin und wieder kommentiert, denn sonst ist man komplett auf sich allein gestellt: Einen Mehrspielermodus gibt es nicht.
Da der 3DS wie auch die PSP mit nur einem Analognippel auskommen muss, wurde die ACAHL-Steuerung auf bekannte Weise vereinfacht: Höhen- und Seitensteuerung wurden vermischt, das Ganze funktioniert sehr einfach. Es gibt allerdings auch eine halbneue Funktion – das Action-Manöver. Die offensive Variante davon funktioniert folgendermaßen: Man verfolgt einen Gegner, bis sich eine Anzeige mindestens bis zur Hälfte füllt. Drückt man in diesem Moment die Y-Taste, schwingt sich die eigene Maschine zuverlässig hinter ihn, so dass ihn nur noch zwei Raketen von einer Karriere als Feinstaub trennen. Das klappt bei Standardgegnern hundertprozentig, lediglich feindliche Asse weichen immer wieder mal gekonnt aus. Das kann man in der defensiven Variante auch: Wird man beschossen, erscheint eine Richtungsanzeige, die man zusammen mit der Y-Taste drücken muss – und schon wirbelt man der siegessicher anzischenden Rakete von dannen. Das Ganze ist eine Mischung ähnlicher Systeme bei Ace Combat: Assault Horizon und Sky Crawlers: Innocent Aces. Halbneu halt. Und genau wie da macht es auch hier ein ohnehin schon nicht besonders anspruchsvolles Spiel nochmals leichter. Erst bei den »Herausforderungen« im Hauptmenü kommt etwas Würze ins Spiel, aber der Großteil dieser Missionen muss erst in der Kampagne freigespielt werden.
Die Rakete! Sie kommt genau auf mich zu!
In Sachen Präsentation hat Ace Combat einen sehr mächtigen Ruf zu verteidigen – und der wird von ACAHL dankbarerweise nicht in den Dreck gezogen: Majestätische, schneebedeckte oder grün wuchernde Bergketten, dicht besiedelte Städte oder detaillierte Küstenlandschaften bei Tag und Nacht, Wind und Wetter – das Ganze sieht nicht umwerfend, aber wirklich gut aus. Der 3D-Effekt kommt besonders in der HUD-Ansicht sehr beeindruckend rüber und hat im Normalfall keinen spürbaren Einfluss auf die Spielgeschwindigkeit. Die ist allerdings nicht immer hoch: Besonders in Kombination mit dicken Explosionen oder dichtem Schneefall bzw. Regen geht die Framerate sichtbar in die Knie – stellenweise wird’s unschön ruckelig.
Akustisch schleicht sich Bewährtes ins Ohr: Ein abwechslungsreicher Soundtrack, der mal elektronisch rumpelt und mal die dicken Chöre auspackt. Dazu gibt es solide Effekt sowie etwas englische Sprachausgabe – auf Wunsch mit fünfsprachigen Untertiteln garniert.