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Adam’s Venture 3: Die Offenbarung (Action-Adventure) – Adam’s Venture 3: Die Offenbarung

Na, noch ein Held gefällig, der sich in den 20ern durch uralte Heiligtümer rätselt und hangelt? Iceberg Interactive sagt warum auch immer „Ja“ und schickt den dümmlichen Adam  ins jugendfreie Abenteuer. Klingt nach „Indy für Arme“ – und genau das ist es auch.

© Vertigo Games / Iceberg Interactive / Koch Media

Steuerungselend

 

 

Steuerung und Übersicht sind unterirdisch, weshalb die kaum vorhandene Action auch kaum auffällt.
Steuerung und Übersicht sind unterirdisch, weshalb die kaum vorhandene Action auch kaum auffällt. © 4P/Screenshot

Eines fällt umgehend negativ auf: Die ungenaue Steuerung, die für ein Adventure mit gelegentlichen Actioneinlagen gar nicht geht. Grundsätzlich funktioniert diese zwar per Tastatur sowie nach dem Prinzip „WASD“. Allerdings hat sie mit der üblichen Shooter-Steuerung nix gemein, bei der einen diese Tasten üblicherweise butterweich durch die 3D-Areale gleiten lassen. So eine Sicht fehlt, denn hier sind die Tasten festgelegt, was gepaart mit der schlechten Kameraführung in etwa so verwirrt wie die hanebüchene Story. Es ist ja nicht so, dass es seit Alone in the Dark nicht ein paar Spiele mit einer entsprechenden Bedienung gegeben hätte, die man durchaus spielen konnte.

 

 

So trifft man gleich zu Beginn auf Probleme bei der Orientierung, obwohl es zunächst wenig zu klettern gibt. Man ist in einer Bibliothek und löst fleißig Rätsel, die sich zumindest gut finden lassen, da es sonst kaum was anzufassen gibt in den paar Räumen. Immer dort, wo das Aktionssymbol aufleuchtet, ist was zu lösen. Der leere Eindruck liegt sicher daran, dass es außer den Aufgaben selber gar nix zu entdecken gibt. Obwohl man sogar kriechen kann, darf man weder die Regale durchforsten noch die Bücher lesen oder gar Fragen stellen. Und das, obwohl die Unreal 3-Engine dem Spiel zu Grunde liegt, die jedoch verhunzt wurde. Man kann zwar umhergehen, aber eben nicht weit.   

 

Schmalspur-Abenteuer

 

 

Die filmischen Sequenzen braucht's eigentlich gar nicht, denn es gibt nix zu erzählen.
Die „tollen“ filmischen Sequenzen braucht’s eigentlich gar nicht, denn es gibt nix zu erzählen. © 4P/Screenshot

Braucht ein Spiel, das nur knapp zehn Euro kostet, einen brauchbaren Inhalt? Natürlich! Für die Story trifft das jedenfalls nicht zu, obwohl alles eine Vorgeschichte zum zweiten Teil ist, wo es in Salomons Tempel ging. Dort wurde Adam eingesperrt, er wollte Evelyn retten und erinnert sich dann daran, wie er sie traf. Das führt ihn im dritten Teil in die Bibliothek, wo Evelyn arbeitete. Die kurze Liebesgeschichte ist wenig anrührend und dient bloß als Verknüpfung, um den Rätseln einen Rahmen zu geben. Immer wieder wird die in dürftigen Filmchen erzählte Handlung durch Rätsel unterbrochen, die den ohnehin kaum vorhandenen Erzählfluss stoppt.

 

 

Es ist von Beginn an klar, dass Adam die blonde Evelyn zum Schluss retten wird, da alles vor Klischees trieft. Es gibt ein uraltes Geheimnis, eine fiese Firma, die für die Weltherrschaft sogar ihre Oma verkaufen würde, und einen strahlenden Helden, der am Ende alle wieder rettet. Leider hält  sich der auch noch für oberwitzig, was er aber gar nicht ist. Adams Witze sind daher genauso schmalspurmäßig wie das ganze Abenteuer. Als er durch die Decke bricht, sagt sie: „Man kann auch die Tür benutzen.“ Die Flirtsequenzen sind keinen Deut besser, da Adam sich trottelhaft anstellt, sich aber für Casanova hält. An einer Stelle sagt er zu Evelyn allen Ernstes, dass sie gut rieche… Leider ist es nicht so, dass die restlichen Dialoge wesentlich besser wären.

 

Klassische Rätsel

 

 

Der Großteil des Adventures spielt in der Bibliothek, wo man vom Anspruch her stark schwankende Rätsel löst.
Der Großteil des Adventures spielt in der Bibliothek, wo man vom Anspruch her stark schwankende Rätsel löst. © 4P/Screenshot

Die in der Mehrzahl klassischen Rätsel sind bei Adams Venture 3 noch das Beste, auch wenn sich der Spaß auf vergleichsweise geringem Niveau bewegt. Hier feiert das Schieberätsel ein Comeback, wobei man eine Leiter aus drei Teilen zusammen puzzeln muss. Da sich nicht alles schieben lässt, muss man sogar mal überlegen. Aber spätestens nach einer Viertelstunde hat man’s. Das ist ein Puzzle der mittleren Schwierigkeitsklasse; es gibt auch ganz einfache oder etwas anspruchsvollere. Die Bedienung ist meist ebenso simpel wie das Rätsel selbst. Es fehlt jedoch eine optionale Hilfe für Leute, die auf dem Schlauch stehen, und die Möglichkeit, das Rätsel zu umgehen, was immer sinnvoll ist. Eine Hot-Spot-Anzeige braucht’s nicht, da man keine Sachen fürs Inventar sucht. Im Höchstfall trägt man mal eine Sache mit sich.

 

 

Die Actioneinlagen verdienen eigentlich die Bezeichnung nicht, da sie mit richtiger Action wie dem Klettern oder Schießen nix zu tun haben. Für eine Ballerei oder eine Verfolgungsjagd ist Adams Abenteuer auch zu handzahm, was sich auch in einer USK ab 6 ausdrückt. Es gibt hingegen spärliche Passagen, wo man mal wo hochklettern oder reinkriechen muss. Zur Abwechslung taugen sie nicht, auch weil es sie kaum gibt, so dass die miese Steuerung kaum auffällt. Man läuft halt mal wieder in einen Gang, den man eigentlich gar nicht sehen kann, weil die Perspektive nicht stimmt. Geht man die Treppe runter, sieht man zudem Grafikfehler, wenn der Held einen reichlich schrägen Schritt macht.

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