Es knistert..
Verdunkelt die Fenster, legt ein paar Holzscheite in den Kamin und macht es euch vor dem Bildschirm gemütlich. Die einzigen erlaubten Lichtquellen sind das fahl-blaue Leuchten der LCD-Kristalle und das flackernde Kaminfeuer. Agon spielt man im Dunkeln – idealerweise in einer abgeschiedenen Berghütte, fernab von jeder Zivilisation. Ihr habt weder einen muckeligen Kamin noch einen Zweitwohnsitz in den Alpen?
Professor Samuel Hunt in Aktion: Die Figuren in den seltenen Render-Sequenzen bewegen sich ein wenig unnatürlich. |
Macht nichts, das klassische Adventure bringt das gemütliche Lange-Winterabend-Knobel-Ambiente auch so zu euch nach Hause.
Es geht hundert Jahre in die Vergangenheit zurück. Ihr schlüpft in die Rolle des britischen Professors Samuel Hunt, der versucht, das Geheimnis um ein paar eigenartige Exponate und ein dazugehöriges Schriftstück zu lüften. Eine neu eingetroffene schwarze Statue mit einer mysteriösen Inschrift lagert im Keller des Museums. Doch Agon wäre kein Adventure, wenn ihr einfach so hinunter spazieren könntet, um das Objekt zu inspizieren. Der Nachtwächter hat etwas dagegen, dass ihr dort ohne Genehmigung zu später Stunde herumstromert. Also ist euer erstes Ziel, den Wachmann zu überlisten und in den Räumen der anderen Professoren nach Schlüsseln und Hinweisen zu suchen.
Stille Bilder sind tief.
Wie in der Myst-Reihe klickt ihr euch Bild für Bild durch das spärlich beleuchtete Gemäuer. Die still stehenden Kulissen, die ihr aus der Ego-Perspektive betrachtet, sorgen für eine gemütliche Knobel-Atmosphäre. Haltet ihr die linke Maustaste gedrückt, könnt ihr den Blick um 360 Grad sowie nach oben und unten schweifen lassen.
Von dieser Funktion solltet ihr häufig Gebrauch machen, damit euch wichtige Gegenstände nicht entgehen. Leider werden diese Objekte nur dann vom Cursor erkannt, wenn ihr den Mausknopf loslasst und das Bild still steht. Dieser Umstand macht das Absuchen der Umgebung häufig zu einer unnötig mühsamen Prozedur. Ihr seid ständig damit beschäftigt, erst einmal die Kamera auszurichten und danach den Cursor über das Bild wandern zu lassen.
Habt ihr den erste Teil des Rätsels um den mysteriösen Kodex gelöst, führen euch Episode 2 und 3 ins verschneite Lappland und in den schwülen Dschungel von Madagaskar. Zwischendurch gibt es immer wieder Texte in Runenschrift, Morsezeichen und andere Kommunikationsformen zu übersetzen. Legt euch also vor Spielbeginn am besten einen Stift und ein Blatt Papier neben den Rechner. Je weiter ihr im Spiel voranschreitet, desto stimmungsvoller werden die Szenarien. In der schneebedeckten Einöde könnt ihr förmlich spüren, wie euch der eisige Wind um die Nase weht. Auch in der winzigen Baracke des versoffenen Bahnhofsvorstehers stieg mir sofort das vom professionell gesprochenen Hauptcharakter erwähnte Gemisch aus aus Alkoholfahne, Schweißgeruch und verkohltem Holz in die Nase. Eigentlich sollte euch der Bahnangestellte zu eurem abgelegenen Zielort bringen – aber dank seiner Schnapsvorräte ist er auf seinem Bett in einen komatösen Dauerstreik getreten.
Klingt interessant. Nur eine Frage bleibt. Um was für eine Story handelt es sich? Eher ein Krimi? Oder übersinnlich und mysteriös? Der Titel legt zwar letzters nahe, aber darauf will ich mich nicht verlassen. :wink: