Ein Mann und sein Helikopter
Wie viel Story braucht wohl ein Spiel, das unter der Prämisse »Hier ist dein Hubschrauber, sammle unterwegs fette Waffen ein, und achja – da sind deine Gegner!« läuft? Richtig – gar keine. Entwickler Divo Games konnte es trotzdem nicht lassen, und
versucht, mit dahingedusselten Dialogzeilen samt einiger qualitativ fragwürdiger Standbilder eine Art Erzählung aufzubauen. Warum zum Teufel sollte man so etwas bloß tun, fragt sich der Arcade-Jünger. Das Game hat doch alles, was es braucht: Von unten nach oben scrollende 3D-Landschaften, jede Menge kleine und große Gegner, in mehreren Stufen ausbaubare Waffen, fünf Schwierigkeitsgrade, fette Endbosse und ein an klassische Fetzer wie SWIV und Tyrian erinnerndes Spielprinzip. Außerdem gleicht es seinem Vorgänger wie ein Helikopter dem nächsten – okay, die Landschaften sind jetzt teilweise zerstörbar, aber das ist fürs Spieldesign ungefähr so wichtig wie die Tatsache, dass heute Dienstag ist.Kämpfe gegen dicke Endgegner lockern die Ballerroutine etwas auf.
Also schwirrt ihr mit eurem Heli, der sechs freispielbare Brüder hat, die sich nur leicht in Sachen Panzerung und Geschwindigkeit unterscheiden, durch die 20 Levels, bratzt alle Gegner vom Himmel und versucht, möglichst viele Extras aufzusammeln. Es warten Schilde, Bonuspunkte, Reparaturen und Zusatzmunition für die Waffen. Neben dem Standard-MG gibt es einen fetten Laser der Kategorie »mörderdick!«, blaue Energiekugeln oder einen brutzeligen Flammenwerfer, der die Gegner extra-knusprig vom Himmel holt. Und zum Abschluss dürft ihr eure Feinde noch mit diversen Raketen und Smartbombs glücklich machen. Außerdem bietet der Bildschirm noch Platz für einen zweiten Superpiloten – Ballerherz, was verlangst du mehr?
Krach! Wumms! Klöteradoms!Hilfe, wo bin ich? Fette Explosionen und wackelnde Grafik sorgen gelegentlich für Konfusion.
Die Optik des Spiels ist durchaus beachtlich: Nach äußerst kurzen Ladezeiten ziehen nette 3D-Gefilde aus fünf Perspektiven flott an euch vorbei. Das Highlight sind die richtig fetten Explosionen, die das Bild andauernd zum Wackeln bringen – heissa, da wackelt die Bude! Erwähnte zerstörbare Gefilde, schöne Animationen und beeindruckend niedrige Hardwareanforderungen machen aus dem biederen PC optisch eine fetzige Arcade-Kiste. Leider kann die Akustik da nicht mithalten: Die an sich gelungene Techno-Musik plätschert etwas unmotiviert im Hintergrund vor sich her, die Soundeffekte scheinen einem Kinderkeyboard zu entspringen – in manchen Fällen (wie dem Flammenwerfer) gibt es sogar überhaupt nichts zu hören.