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Alea Jacta Est (Taktik & Strategie) – Alea Jacta Est

Ageod (Rise of Prussia) holt zum nächsten Streich in Sachen Militärstrategie aus. Dieses Mal geht es ins alte Rom, wo Rivalen wie Caesar und Pompeius aufeinander prallen. Gibt es in Alea Jacta Est neben dem Üblichen auch endlich was Neues? 

© AGEOD / AGEOD

Antiker Handstreich   

 

Caesar besetzt kurz mal Rom. Ein schwerer Schlag für Pompeius, aber noch nicht das Aus.
Caesar besetzt kurz mal Rom. Ein schwerer Schlag für Pompeius, aber längst noch nicht das Aus. © 4P/Screenshot

„Alea iacta est“ (übersetzt: Der Würfel ist gefallen) soll Caesar ausgerufen haben, als er 49 v.Chr. den Rubikon überquerte. Mit dem berühmten Ausspruch machte der Feldherr deutlich, dass nun die Zeit des Verhandelns mit dem Senat vorbei sei und er Taten folgen lasse. Es war zugleich eine Kriegserklärung an seinen Widersacher Pompeius, der sich in Rom aufhielt. Mit nur einer Legion rückte Caesar auf die Hauptstadt des Reiches vor, die allerdings aus Gallien-Veteranen bestand, die ihm treu ergeben waren. Einmal mehr machte er sich als Hasardeur einen Namen, der bereits agierte, während andere noch schliefen.

Pompeius zog sich klugerweise zurück, da seine Armee noch im Aufbau war und deren Hauptteil sich in Spanien befand. Er wusste genau, dass selbst zahlenmäßige Überlegenheit nichts bedeutete. Gerade Caesar hatte immer wieder gegen überlegene Gegner gewonnen, da er sich auf seine Leute verlassen konnte. Gnaeus Pompeius Magnus wusste das einzuschätzen, denn er hatte unzählige Schlachten geschlagen, die Piraten besiegt und trug den Titel „der Große“ bereits zu Lebzeiten. So konnte Caesar Rom im Handstreich  besetzen, was aber nur ein Teilsieg war. Er wusste, dass die Entscheidungsschlacht mit den Pompeianern noch bevor stand.


Krieg zwischen Römern

 

Neben Caesar vs. Pompeius hat es  auch noch weniger bekannte Szenarien zu bieten, die auch Spaß machen.
Neben Caesar vs. Pompeius hat es auch noch weniger bekannte Szenarien zu bieten, die auch Spaß machen. © 4P/Screenshot

Der Konflikt zwischen Caesar und Pompeius ist der längste Feldzug, den man bei Alea Jacta Est (AJE) nachspielen kann. Das Hin und Her geht über 121 Runden, bei dem die Cäsarianer klare Vorteile haben. Während Marcus Antonius Italien schützt, kann man mit dem beweglichen Caesar Vorstöße nach Spanien, Griechenland, Afrika und Ägypten wagen, um die Pompeianer immer mehr zurückzudrängen. Dabei handelt es sich um Operationen über weite Entfernungen, die man nur mit einer starken Flotte schafft, die auch auf großen Flüssen fahren kann. Derartig weiträumige Szenarien gab es selten zuvor und leider geht es auch hier nicht ohne Performanceprobleme und Ruckeln ab.  Abseits der technischen Mankos ist dies eine Herausforderung, die nur erfahrene Strategen angehen sollten.

Aber es gibt nicht nur den üblichen Bürgerkrieg, denn AJE wartet auch mit weniger bekannten Schlachten auf. Der Krieg zwischen Marius und Sulla ist ebenso mit von der Partie wie der Aufstieg Vespasians zum Kaiser. Man darf sogar erstmals in einem Strategiespiel mit Septimius Severus antreten. Durchgehendes Thema ist der Krieg zwischen römischen Bürgern, die um die Macht ringen. Für mehr Abwechslung sorgen z.B galatische oder pontische Hilfstruppen, die man im mithridatischen Krieg einsetzen kann. Hier kann man auch mal das mächtige kleinasische Pontus nehmen. Hier geht es ausnahmsweise darum, die Römer zu vertreiben. Leider vermiesen fast regelmäßige Abstürze den Eroberungszug, was allerdings durch die automatische Speicherung nach jedem Zug abgemildert wird.


Gezielte Freiheit

Wenn sich die Stimmung in einer Provinz nicht dreht, muss sie halt eingenommen werden. Das heißt dann auch Belagerung.
Wenn sich die Stimmung in einer Provinz nicht dreht, muss sie eingenommen werden. Das heißt notfalls auch per Belagerung. © 4P/Screenshot

Als Pompeius z.B. muss man nicht nur alle Provinzen einnehmen, was schon schwer genug wäre. Man muss auch noch Caesar eliminieren, der im Felde unbesiegbar scheint. Zudem sind Pompeius Legionen rund ums ganze Mittelmeer verstreut, so dass er sie sammeln muss. Dennoch hat man viel Freiheit, wie man dieses Ziel erreichen will. Wo man zuschlägt, bleibt einem selbst überlassen. Schickt man Cato mit seinen Legionen Richtung Westen, nach Afrika oder soll er vor Ort mithelfen?
  

Jede Provinz will erobert werden, wobei man eine Art Meinungsbild beachten sollte: Ist sie für Optimaten oder Popularen? Das kann man nur durch Besetzung ändern, wofür man auch die Festung belagern muss. Dafür bauen die Legionäre selbständig Ballisten, die die Armee allerdings auch verlangsamen. Einen Sturmangriff sollte man möglichst vermeiden, da er zu viele gute Männer kostet. Man wartet lieber ab, bis die Burg sich ergibt. Die Belagerung ist auch so für den Angreifer kein Zuckerschlecken, weil man stets auf Nachschub achten sollte. Eine Region mit Straße liefert mehr als eine Bergprovinz mit Trampelpfaden. Die Ageod-typischen Versorgungswagen sorgen  wieder dafür, dass man mobil bleibt.      

  1. Heliosxy hat geschrieben:Das klingt ja alles ganz nett, aber mehr hätte ich mich über ein neues EU: Rome gefreut. Nun ist Paradox mit EU IV beschäftigt (über das man hier leider bisher nicht sehr viel erfahren hat), womit das Antikeszenario in weite Ferne gerückt ist.
    Abgesehen vom Setting: Ist Rise of Prussia oder AJE empfehlenswerter?
    Rise of Prussia ist für mich aufgrund des deutschen Szenarios stimmiger. Man spielt den alten Fritz, der versucht Preußen zu vergrößern.
    Nächstes Jahr kommt doch Rome 2: TW. Was will man als Römerfan mehr?

  2. Das klingt ja alles ganz nett, aber mehr hätte ich mich über ein neues EU: Rome gefreut. Nun ist Paradox mit EU IV beschäftigt (über das man hier leider bisher nicht sehr viel erfahren hat), womit das Antikeszenario in weite Ferne gerückt ist.
    Abgesehen vom Setting: Ist Rise of Prussia oder AJE empfehlenswerter?

  3. 4P|Bodo hat geschrieben:Das funtioniert so, dass man sich das Ergebnis per E-Mail schickt, oder? Ich würde das nicht als MP bezeichnen, den jeder so ohne weiteres spielen kann. Es ist aufwändig und gar nicht als MP im Menü enthalten. Ein Hotseat wird an einem Rechner gespielt allerdings abwechslend.
    Es ist eigentlich wie immer bei Ageod, 98 Prozent der Spieler werden durch unpraktische Bedienung abgeschreckt.
    Ja, man gibt die Befehle für seinen Zug, speichert das ab und schickt die Datei an den Host. Wenn alle Spieler ihre Befehle geschickt haben, drückt der Host den "next turn"-Button und der PC führt die Befehle der Spieler aus, wie im SP auch. Anschließend wird dann die Datei für den nächsten Zug an die Spieler geschickt, die wiederum ihre Befehle geben und so weiter.
    Ist mit Dropbox auch keine Clickorgie, auch wenn sich das vielleicht erstmal so anhört.
    Das ist natürlich schon relativ oldschool und etwas träge, keine Frage. Aber es hat auch seine Vorteile, zum einen kann man das ganze relativ entspannt ohne großen Zeitaufwand runterspielen, man spielt halt immer seinen Zug, wenn man gerade Zeit hat. Es besteht nicht die Notwendigkeit, sich für etliche Stunden am Abend zur gleichen Zeit vor den Rechner zu hocken, was vor allem bei Partien mit Spielern aus anderen Zeitzonen sehr praktisch ist. Dazu kommt, dass man bis zum Zeitpunkt, wo man den neuen Zug vom Host erhält, nicht genau weiß, wie die Resultate des Zuges sind, und ob alle Befehle zu den erwarteten Ergebnissen geführt haben. Das macht die ganze Sache auf eine eigene Art und Weise recht spannend.

  4. Bitte keine Einschätzungen, inwieweit historische Genauigkeit vorherrsche, wenn man selbst nicht so sattelfest ist. ;) Falls die geschichtlichen Anmerkungen nur aus dem Handbuch abgeschrieben wurden, geht die Kritik an die Entwickler weiter.

  5. Ein etwas längerer Text, aber ich wollte einfach mal meine Meinung dazu loswerden..
    Leider ist die AGE-Engine wirklich unter aller Sau. Ich meine, es ist zwar nicht unspielbar wie bei Pride of Nations (das einzige andere Spiel das ich von denen ansonsten gespielt habe) aber trotzdem ist die Performance wirklich einfach nur schlecht. Ich verstehe einfach nicht wieso es so schwer ist eine 2D-Karte ohne unglaubliches laggen bewegen zu können, vor allem wenn noch Overlays angeschaltet werden.
    Abgesehen davon (und man hat ja soviel Zeit beim Spielen wie man sich nimmt, insofern spielerisch egal) wirklich ein gut gelungenes Strategiespiel!
    Besonders ich als Nicht-Rom-Fanatiker finde es interessant einfach mal zu sehen wie die politische/militärische Situation aussah und es nachzuspielen.
    Und meiner Meinung nach wirlich der Clou bei den meisten Szenarien ist die oft relativ komplexe politische und militärische Situation, die verschiedene Vorgehensweisen möglich macht.
    Bsp. das erste Szenario (das einzige was ich schon mit allen Fraktionen gespielt habe):
    nicht nur ein Bürgerkrieg Optimaten vs Popularen, nein auch das relativ große Königreich Pontos kämpft fröhlich mit und es ist wirklich nicht leicht gleichzeitig die feindliche römische Fraktion und Pontos zu besiegen - ja noch besser, wenn man die feindliche römische Fraktion so fertigmacht, dass sie nicht effektiv gegen Pontos kämpfen kann steht man am Ende mit seiner geschwächten Fraktion gegen Pontos da :mrgreen: Also ist es sogar besser, erstmal "Sitzkrieg" zu spielen, zu warten bis Pontos geschwächt ist und DANN die feindlichen Römer anzugreifen. Was natürlich wieder das Risiko birgt, dass die andere römische Fraktion in der Zwischenzeit zu stark geworden ist..
    Ach ja, und die Beschwerde, dass man in die Schlachten nicht eingreifen kann finde ich ehrlich gesagt ein bisschen unangebracht. Man spielt ja nicht die Generäle sondern den, der die Generäle befehligt. Und die Schlachten selbst werden relativ detailliert geschlagen...

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