Eine knifflige Entscheidung müssen die Spieler beider Parteien treffen, wenn sie mehr Geld und Punkte für ihr Tun abstauben wollen: Gangster müssen dafür ihren schlechten Ruf erhöhen, indem sie z.B. vor den Augen von Passanten Autos stehlen, Zivilisten ausrauben oder sie überfahren, während Polizisten ihr Prestige mit erfolgreich abgeschlossenen Aufträgen aufbessern. Sie können Gangster außerdem festnehmen, anstatt sie zu erschießen. Mit steigendem Ansehen bekommen sie es daraufhin mit stärkeren Widersachern zu tun. Wer sich das nicht zutraut, sollte als Verbrecher also wenig Aufmerksamkeit erregen und sich als Freund und Helder Helfer rüpelhaft benehmen. Auf diese Weise belohnt oder bestraft APB die eigene Spielweise – eine sinnvolle Zugabe, die das eigentliche Tun allerdings nur am Rande beeinflusst. Denn ob man einen Bösewicht erschießt oder ihn per Betäubungsschuss außer Gefecht setzt und ihm dann per Knopfdruck Handschellen anlegt,
verlangt kein grundsätzlich anderes Vorgehen. Einer der wichtigsten Unterschiede liegt schon darin, dass sich Polizisten anstrengen müssen, ihr Ansehen zu erhöhen, während Gangster ihren Ruf praktisch automatisch steigern. Im Gegenzug starten Polizisten mit einem höheren Ansehen und müssten dieses erst aktiv schädigen, um auf weniger gewiefte Feinde zu treffen – von nichts kommt auch hier nichts. Ist der Ruf eines Gangsters erst richtig ruiniert, erhalten die Gesetzeshüter übrigens automatisch einen Auftrag für die Jagd nach dem Bösewicht. Weil man als Gesetzloser deshalb mitunter nicht einmal in Ruhe Ausrüstung kaufen darf, ist das Prinzip zwar logisch, spielerisch aber eine unglückliche Lösung.
Hervorragend lösen die Entwickler hingegen die Suche nach Partnern. Immerhin gibt es zwar die beiden durch das Gesetz getrennten Fraktionen, aber zunächst einmal spielt jeder für sich alleine. Man kann allerdings manuell nach offenen Gruppen suchen oder sich automatisch in ein Team sortieren lassen. Und auch wenn sich in APB keine tausend Spieler auf den Servern tummeln, findet man so stets Mitstreiter – der Übergang zum Solospiel gelingt nahtlos, der Zusammenhalt einer guten Truppe ist bedeutend motivierender als der Alleingang. Für manche Aufträge werden dabei selbst Solisten einer Gruppe zugeteilt – echte Einzelgänger kommen in San Paro also leider nicht zum Zug.
Wer darf mit wem?
Warum eigentlich nicht? Wieso verzichtet Realtime Worlds auf künstliche Gegner, an denen Einsteiger frustfrei trainieren könnten? Das käme nicht nur Solisten zugute, die gerne ihr eigenes Tempo gehen, anstatt den rasanten Gruppenbewegungen zu folgen. Es wäre auch gut, zumindest die ersten Stufenaufstiege ohne menschliche Einmischung zu absolvieren. Denn obwohl APB nur solchen Spielern einen potentiellen Auftrag anbieten will, die ähnlich weit fortgeschritten wie ihre Gegner sind, geht das System in der Realität nicht auf: Neulinge müssen sich damit abfinden, dass sie in beinahe jedem Gefecht von stärkeren Teilnehmern überrollt werden. Die verfügen schließlich nicht nur über mehr persönliche Erfahrung, sondern auch über Waffen, die erst auf höheren Stufen erhältlich sind.
In Verbindung mit dem unglaublich eintönigen Missionsverlauf zerrt APB deshalb besonders in den ersten Stunden gehörig an den Nerven. Erst mit den bald verfügbaren Granaten oder einem später erhältlichen Scharfschützengewehr genießt man wichtige taktische Freiheiten, um nicht wieder und wieder und wieder und wieder in die stärkeren MGs der Feinde zu laufen.
Ein Taxi findet man zwar schnell – für heiße Verfolgungsjagden sollte man allerdings auf flottere und vor allem widerstandsfähigere Fortbewegungsmittel zurückgreifen. |
Abgesehen davon bieten sich lediglich auf Dächern oder höheren Ebenen kleine Vorteile – immerhin. Ein schwacher Trost, dass man nach dem Ableben spritzige Kurzfassungen bekannter Europop- oder Spieleklassiker zu hören bekommt. Auch Prodigy oder »Der Pate« sind dabei. Immerhin ist man insofern sicher, dass niemand in den Kampf eingreifen kann, der nicht per Auftrag am Gefecht beteiligt ist. Zwar kann jeder überall hin schießen, richtet aber nur bei seinen markierten Gegnern Schaden an.
Die ungeschriebene StVZO
Hinderlich können Unbeteiligte nur beim Fahren, besonders während einer Verfolgungsjagd werden. Wer noch nicht mit San Paro vertraut ist, rast nämlich gerne mal auf der falschen Spur – und in einen anderen Spieler hinein. Weil man solche Unfälle vermeiden will, nehmen erfahrene Spieler zum Glück Rücksicht, so dass der angenehme Eindruck eines echten Verkehrssystems entsteht. Die Fahrphysik gehört ohnehin zu den Stärken, wenn man die etwas knifflige Steuerung erst einmal gemeistert hat. Der eigene Wagen kann so zum treuen Begleiter werden – auch wenn man während eines Auftrags schnell mal irgendein Vehikel klaut, um möglichst schnell das nächste Ziel zu erreichen. Wer sich im Auto eines Kameraden befindet, kann sich übrigens lässig aufs Fenster setzen, um während der Fahrt zu schießen – eine coole Idee.
Dann warst du auf dem falschen Server. Als ich damals gespielt habe, bin ich auf einige deutsche getroffen. Aber GamersFirst sind ein Drecksladen. 20€ für einen SUV. Das wars für mich. Die Gebiete sind auch nicht wirklich groß. Gerade Financial. Und ich hab richtig gemerkt, das der Social District eigentlich aus einem anderen Spiel stammt.
Ist zwar schon etwas älter, aber nachdem ich jetzt ein paar Tage auf APB Reloaded rumgesprungen bin...
Die Individualisierungsmöglichkeiten sind einfach unbeschreiblich, das stimmt schon.
Eine Weile macht das Spiel auch Spaß, aber dann wiederholt sich alles nur noch permanent.
Headset kann man sich auch sparen, zu 90% sind nur Russen und Türken ingame und das so ziemlich rund um die Uhr.
Das macht Aktivitäten außerhalb des Missionen-Grinds leider relativ unmöglich, weil fast immer von der "Russenmafia" abgefarmt wird.
Alles in Allem eine tolle Idee, aber recht sparsam umgesetzt und mit Deutsch- oder Englischkenntnissen kommt man leider nicht weit.
Geld bekommen die Jungs von mir dafür jedenfalls nicht, da müssen sie sich mit Rubel begnügen, die EU-Server sind jedenfalls RUS-Server.
Für Gamersfirst war da wenig Mut nötig. Sie haben ein ~100 Millionen Dollar MMO für gut 2Mille bekommen. Das wird sich im Handumdrehen rentieren.
APB ist zumindest ein anspielen mehr als wert. hab zwar jetzt länger nicht mehr gespielt, hab aber gehört dass es jetzt eine größere ban-welle gegeben hat und sich die cheater situation normalisiert hat. macht echt bock, jedenfalls ein mutiges projekt, fehler muss man dem spiel insofern auch nachsehen wie zb die balance in sachen missiondesign
Muss auch noch mal nachfragen. Ist ja gerade BETA, wie sind da die Eindrücke? Hätte schon bock drauf, aber dafür erst bei Gamers1 anmelden...