Überhaupt ist Amid Evil nicht nur in den profanen Bosskämpfen, sondern generell zu leicht. Das gilt auch für den höchsten der vier Schwierigkeitsgrade und hat verschiedene Gründe, von denen der erste die gleichförmigen Ströme an Feinden sind. Der zweite sind die eigenen Waffen, denn sieht man davon ab, dass eine Art Schrotflinte selbstverständlich etwas anderes ist als ein Zauberstab mit der Wirkung eines Automatikgewehrs (das Magische ist hier nur erzählerische Makulatur), unterscheiden sich die Werkzeuge kaum. Sie sind bei jedem Gegner ähnlich effektiv, weshalb man nicht zum cleveren Wechseln gezwungen wird oder beißen muss, wenn die Munition ausgeht – die ohnehin in so großer Menge vorhanden ist, dass man im Grunde stets gedankenlos draufhalten kann. Auch Gesundheit findet man so oft, dass man sich recht sorglos durch jede Meute ballert.
Viel zu selten wurde ich mal gezwungen auf die ebenso mächtige wie langsame Axt auszuweichen, also in den angenehm anspruchsvollen Nahkampf zu gehen. Zu allem Überfluss suchen sich die Projektile einer der Waffen gar von selbst Ziele, was knifflige Situationen zusätzlich entschärft. Tut euch einen Gefallen und aktiviert im Menü den „Warrior Mode“. Dann startet ihr jedes Level nur mit der Axt und müsst sowohl Waffen als auch Munition erst finden. Das erhöht die Herausforderung zumindest stellenweise auf ein anständiges Niveau – immerhin!
Unglücklich ist nicht zuletzt die zweite Feuerfunktion aller Schusswa… Zauberstäbe, denn die wird entweder automatisch ausgelöst, sobald man eine bestimmte Menge an Seelen gefallener Gegner aufgelesen hat – was oft dazu führt, dass der kurze Moment nahezu wirkungslos versiegt. Oder man stellt das Spiel so ein, dass man den
Modus manuell auslöst. Dann trägt auch das allerdings dazu bei, dass die Action zu einfach von der Hand geht. Behaltet daher die Voreinstellung.
Gut versteckt
Nun wirkt die schiere Zahl der Unzulänglichkeiten womöglich abstoßend und tatsächlich hatte ich die gesamte Zeit über dieses einheitliche Gefühl, dass Amid Evil nie zu den richtig großen Shootern gehören wird. Gleichzeitig ist es aber so, dass keins dieser Ärgernisse jemals den famosen Spielfluss
stört, der im Kampf gegen das Böse aufkommt. Vielmehr hatten mich die hohe Spielgeschwindigkeit, die präzise Steuerung und die fantasievollen Schauplätze durchweg in ihren Bann gezogen.
Trotz des Mangels an spezifischen Herausforderungen ist es ja nicht so, dass man sich durch komplett anspruchslose Monsterhorden ballert. Oft genug steht man plötzlich vor einer großen Gegnerwelle, weshalb man spätestens mit den richtigen Einstellungen (siehe oben) immer auf der Hut sein sollte. Hinzu kommen erinnerungswürdige Momente, denn Amid Evil lebt zu einem großen Teil von den Einfällen der Entwickler. Wenn sich glühende Laser etwa aus weiter Entfernung schon durch dicke Nebelschwaden schieben, ist das ausgesprochen stimmungsvoll. Angenehm auch, dass man sich an einem zentralen Ruheort fast immer frei entscheiden kann, welchen Schauplatz man als nächstes besucht.
Abgesehen davon gelingt Indefatigable außerdem eins: Die Suche nach Geheimverstecken ist ein großer Ansporn auch den letzten Winkel zu (durch)suchen – sei es, weil man dafür eine gute Orientierung benötigt, die richtige Position für einen Rocket Jump erkennen oder auf andere Art geschickt vorgehen muss. Die Levels könnten mehr Türen vertragen, die sich erst öffnen, wenn man einen Schalter umlegt oder in bekannte Areale zurückkehrt. Aber auch so hatte ich großen Spaß daran, die weitläufigen Kulissen zu erkunden. Es entsteht der starke Eindruck plastischer Orte, wenn man nicht nur einmal an Mauern vorbeiläuft, sondern ein einzelnes Areal immer wieder auf verschiedenen Wegen erkundet.
Ion Fury fühlt sich allerdings tatsächlich ziemlich gut an. Das ist im Early Access jedenfalls schon besser als Amid Evil, und zwar in so ziemlich allen wichtigen Belangen. Haben sie echt gut hinbekommen. Ich find's jedenfalls eine ganze Ecke griffiger als viele andere Build-Sachen.
Ich fand Amid Evil nicht so toll. Es gab einige interessante Level, deshalb habe ich es auch durchgespielt. Die Kämpfe haben mir aber ziemlich früh schon keinen Spaß mehr gemacht. Die letzte Episode fand ich sogar ziemlich doof, da wurde es mir zu abstrakt. Schade. Die Musik war dafür in der letzen Episode sehr gut.
Da bin ich ganz bei dir, mir gefallen die id-Shooter auch viel besser als die Build Engine Spiele. DOOM 2016 hat bei mir so einen Shooter Hype ausgelöst, weil mir das Spiel gezeigt hat, dass mir Ego Shooter doch noch viel Spaß machen, wenn es nicht so ein Call of Duty Quatsch ist. Daraufhin habe ich einige alte Ego Shooter nachgeholt, die ich damals nicht gespielt habe, darunter Doom 1 und 2, Quake 1 und 2, Duke Nukem 3D, Blood (ok Quake 2 habe ich damals gespielt, wollte ich aber trotzdem nochmal spielen). Die id Shooter haben mir Spaß gemacht, D3D habe ich nur die erste Episode gespielt und Blood ziemlich schnell aufgehört. Das original Shadow Warrior habe ich auch ganz schnell wieder ausgemacht.Da bin ich auch mal gespannt, wie mir Ion Fury gefallen wird, skeptisch bin ich ja schon. Ich wollte es erst schon kaufen, soll ja diese Woche teurer werden, aber ich warte mal doch auf die Veröffentlichung der Vollversion. Ansonsten habe ich ja noch Prodeus und WRATH auf der Wunschliste, ist wirklich toll z. Z. Witchfire wurde ja auch mal gezeigt, da höre ich nur leider nichts mehr von.<br...
Ich hatte ca. die Hälfte des Spiels im Early Access durch und durchgehen großen Spaß mit dem Titel. DUSK fand ich auch super, allerdings hatte mich da auch zuerst die Optik abgeschreckt. Aber das gerät bei solchen Spielen zumindest für mich nach spätestens einer Stunde eh in den Hintergrund, wenn die Action passt und die Level gut sind.
Gerade letzteres war bei Project Warlock z.B. eher mäßig, obwohl das durchaus besser aussah.
Ich persönlich habe Spiele wie DooM immer gerne auf den höheren Graden gespielt; vor allem wegen der höheren Gegnerdichte. Bei Blood bin ich aber meistens bei Lightly Broiled geblieben. Deshalb find ich die Custom-Modi von zb. BloodGDX oder auch dem Nightdive-Remaster Fresh Supply (hier heißt der Custom-Mode passenderweise "Made to Order") klasse;...
Für mich kann es nicht genug solcher Spiele geben, die sich ähnlich wie Doom (1993) oder Heretic spielen, entsprechend verschlungen habe ich sowohl DUSK als auch AMID EVIL.
Blood nehme ich den IMHO arg hohen Schwierigkeitsgrad und die Tatsache, dass es einige Gameplay-Kniffe überhaupt nicht erklärt, etwas übel. Zum Beispiel ist Blood mW. das einzige Build-Spiel, bei dem das Ducken im Kampf enorm wichtig ist; weiß man das nicht, verflucht man selbst im leichtesten Schwierigkeitsgrad die Hitscan-Gegner, die einem bei jedem Schuss voll treffen. Außer man duckt sich, dann erhöht sich die Überlebenschance massiv und nurnoch gefühlt jeder vierte Hitscan-Schuss trifft^^... Hätte ich das mit dem Ducken nicht zufällig in einer Review rausgefunden, ich hätte das Spiel nicht mehr angerührt^^. (Gut, dafür ist das Spiel heute noch ein Paradebeispiel für Entwickler, die offensichtlich Narrenfreiheit bei der Entwicklung des Spiels genossen haben... Caleb als Protagonist steckt sogar Testosteron-Duke Nukem in die Tasche, was das Thema "Badass" angeht...)Den guten Soundtrack möchte ich auch noch hervorheben; ist von demselben Kerl, der auch den Soundtrack von DUSK beigesteuert hat und passt einfach perfekt. (Der Kerl, Andrew Hulshult, hat u.a. auch ein Remake des Doom (1993)-Soundtracks geschaffen, ist ebenfalls hörenwert für alle, die das Original kennen^^.)
An die hohe Geschwindigkeit von AMID EVIL musste ich mich erst gewöhnen (es IST schneller als seine Vorbilder, selbst wenn man Doom & Co. mit Sourceports und vollem Maussupport gespielt hat), aber man kann sich trotzdem schnell dran gewöhnen.