„Gesunkene Schätze“ ist die erste Erweiterung für Anno 1800. Sie bietet eine neue Session mit einer überaus großen Insel und dreht sich um eine Königin auf Artefaktsuche sowie ein Bergungsschiff mit Taucherglocke.
Lädt man einen „alten“ Speicherstand vor dem Update 4.0 und der gekauften Erweiterung, wird man gefragt, ob die entsprechende Partie mit „Gesunkene Schätze“ erweitert werden soll oder nicht. Diese Entscheidung kann nicht rückgängig gemacht werden. Klickt man auf „ja“, darf man zu einer neuen Expedition aufbrechen und die Session entdecken – ganz nach dem Vorbild der „Neuen Welt“. Die einzige Voraussetzung für die neue Expedition ist, dass man über 700 Handwerker (dritte Bevölkerungsstufe) in der Alten Welt hat.
Der Auftakt in der „neuen, alten Welt“ ist gar nicht so verkehrt. Via Kameraflug durch die Landschaft lernt man „die Königin“ kennen, die auf der Suche nach ihrem Zepter ist, das bei einer großen Seeschlacht vor vielen Jahren verloren ging – zwischendurch gibt es immer wieder Rückblicke auf die Seekämpfe zu sehen. Doch nach dem Auftakt flacht die Sache gehörig ab. Während man sich als Spieler auf die Quest bzw. die Suche nach dem verlorenen Artefakt begibt, erlaubt die Königin, dass man auf der bisher größten Insel im Anno-Universum Fuß fassen darf.
Die Insel ist dreimal so groß wie die größten Inseln des Hauptspiels, verfügt über eine Küste von 300 Grids und über mehr natürliche Ressourcen sowie Fruchtbarkeiten als alle anderen Inseln.
Kurzum: Der perfekte Standort für eine gigantische neue Siedlung. In dieser Session gibt es noch weitere Inseln, auf denen man sich oder die Computergegner niederlassen können. Piraten gibt es nicht und selbst der Gegenspieler der Königin ist trotz roter Farbe harmlos.
Tolle Insel, mäßige Schnitzeljagd
Im Zuge der Suche nach dem Artefakt der Königin fährt man beim Erfinder „Alter Nate“ vorbei, der für viel zu wenig Geld – in Anbetracht des normalen Spielfortschritts – ein dampfbetriebenes Bergungsschiff mitsamt Taucherglocke und sechs Frachtplätzen (insgesamt 300 Tonnen) verscherbelt. Mit dem Schiff kann man auf der Karte zu bestimmten Positionen fahren, die Taucherglocke mit einem Mausklick herablassen und auf das Ergebnis warten. Vom Meeresboden kommen dann Schrott in unterschiedlichen Wertigkeiten und andere Questobjekte zum Vorschein.
Der Schrott lässt sich beim „Alten Nate“ zusammen mit anderen Materialen/Waren gegen teilweise (lächerlich starke) Gegenstände eintauschen. Die erste Investition dürfte ein Echolot für das Bergungsschiff sein, mit dem man besser auf Schatzsuche gehen kann, indem man optischen und akustischen Hinweisen folgt.
Für ein kleines Intermezzo taugt die Schatzsuche schon, zumal sie auch in anderen Regionen freigeschaltet wird. Allerdings nutzt sie sich zu schnell ab und entfernt sich zu sehr vom eigentlichen Spielkern (Aufbau und Wirtschaft). Außerdem muss man ein Faible für die Items/Gegenstände sowie die gezielte Optimierung der Wirtschaft haben. Gut ist jedenfalls, dass man sich beim „Alten Nate“ direkt und ohne Zufallsfaktor die gewünschten Items herstellen/kaufen kann.
Für die Königin sucht man also weiter, findet kryptische Einträge, sucht (zu lange) das Meer ab und erfüllt weitere Missionsziele, die mit „Erreiche 5.000 Investoren“ eher wie Lückenfüller wirken – wie schon geschrieben, nach dem ordentlichen Auftakt lässt das Geschehen nach.
Gleiches gilt für die Inszenierung, die sich im späteren Verlauf auf das Nötigste beschränkt, weil nicht alle Dialoge vertont wurde, gerade bei der schrittweisen Entschlüsselung des Tagebuchs.
In dem Tagebuch sind Hinweise auf das Versteck des Zepters versteckt und die dort beschriebenen Orte muss man dann mit seinem Schiffchen auf der Karte finden – und zwar mehrfach, was eher lästig als spannend oder interessant ist. Aus der Grundlage hätte man mehr rausholen können.
Was kommt nach „Gesunkene Schätze“?
Für Anno 1800 sind drei Erweiterungen sowie einige kostenlose Inhaltsupdates geplant. Die drei Erweiterungen sind separat oder in einem Season Pass für 24,99 Euro erhältlich. Nach „Gesunkene Schätze“ wird es noch die DLCs „Botanica“ und „Die Passage“ geben.
Die zweite Erweiterung „Botanica“ wird ein weiteres modulares Gebäude einführen, und zwar den botanischen Garten, der ähnlich wie der Zoo oder das Museum funktionieren dürfte. Mit dem modularen Botanischen Garten wird man die Attraktivität seiner Stadt steigern können. Auch neue Items, Belohnungen und ein Musikpavillon, in dem Musik aus früheren Anno-Spielen aufgeführt wird, gehört zu „Botanica“.
Aber auch die zweite Erweiterung wird das Wirtschaftssystem von Anno 1800 weitgehend unberührt lassen. Erst mit der Erweiterung „Die Passage“ werden neue Produktionsketten und Waren hinzukommen. Mit konkreten Details halten sich die Entwickler noch zurück, aber man wird in einer weiteren Session einen neuen Stützpunkt in der Arktis bzw. am Polarkreis errichten und versuchen, in dem kalten Klima zu überleben.
Mit den kostenlosen Updates sollen noch ein Statistik-Gebäude (mehr Informationen zu den Produktionsketten und der Produktivität), ein Coop-Modus (zwei Spieler steuern eine Siedlung) und diverse Community-Herausforderungen eingebaut werden. Bei den Challenges muss die Community zusammenarbeiten, um gemeinsam ein Ziel zu erreichen und so neue kosmetische Anpassungsoptionen wie Logos oder Skins freizuschalten.
Ich hätte mal eine Frage zu der Karte. Möchte deswegen keinen neuen Thread aufmachen.
Hat die Karte für den DLC, eine eigene Kartennummer für das freie Spiel? Google konnte mir nicht weiterhelfen.
Mich hat noch nie ein Anno so schnell gelangweilt wie dieses! Grafik ist halt nicht alles
Somit in der Tat ein ziemlich guter Tipp!
https://www.youtube.com/watch?v=a6Qv65Cd-C8