Unfertiger Gesamteindruck
Die Einzelspielerkampagne präsentiert sich hingegen auf beiden Systemen gleich karg: Die Story ist belanglos, der Spielverlauf strikt linear, die Abschnitte winzig klein und sämtliche Gegner bereits nach wenigen Stunden Plastikmüll. Zudem zicken Zielerfassung, Steuerung und Kollisionsabfrage, vom monotonen Gameplay sowie Gegner- und Leveldesign ganz zu schweigen.
Großes Kaliber: Mit der Bazooka lassen sich verheerende Schäden anrichten (PS2). |
Überhaupt wirkt alles irgendwie unfertig – von den unfreiwillig komischen Animationen ohne Schusswaffe über die starken Schwankungen bei der Bildrate (vor allem auf der PS2) bis hin zur unvollständigen und teils peinlich schlechten Lokalisierung. Freispielbare Extras sucht man ebenfalls vergebens; zwar erhält man durch gewisse Leistungen schmucke Medaillen, aber da diese ohne jeglichen weiteren Nutzen sind, lohnt es sich erst gar nicht, danach zu trachten….
Technik von gestern
Auch was die Renderware-Engine an Spielgrafik ausspuckt, ist vor allem im Vergleich zu den vorgerenderten Zwischensequenzen alles andere als überzeugend. Die Texturen wirken matschig, die Charaktermodelle klobig und die meisten Effekte einfach nur billig. Zudem ist das Bild bei 50Hz-Darstellung (60Hz gibt es nur auf der Xbox) stark gestaucht und auf der PS2 zudem durch PAL-Balken beschnitten. Ähnliche Unterschiede gibt es auch beim Sound, der auf der Xbox in Dolby Digital und auf der PS2 nur in Stereo erklingt. So oder so ist die Soundkulisse aber eher durchschnittlich, was vor allem an den ständig gleichen Soundeffekten sowie der spärlichen Sprachausgabe und Musikuntermalung liegt.
Alles im Griff?
Speichern kann man übrigens nur am Ende eines Levels, was angesichts der zahlreichen Checkpoints und mickrigen Spielabschnitte aber nicht weiter tragisch ist. Und auch wenn oft nachgeladen wird, halten sich die Wartezeiten, die auf der Xbox etwas kürzer ausfallen, in Grenzen.
Entscheidender Unterschied: Während ihr auf der PS2 nur einsame Duelle bestreiten könnt, geht’s auf der Xbox auch zu viert zur Sache (Xbox). |
Selbst die nicht konfigurierbare Steuerung geht auf beiden Konsolen gut von der Hand, wobei der Waffenwechsel auf der PS2 minimal komfortabler ist. Ärgerlich ist nur, dass man die Stick-Empfindlichkeit nicht ändern kann, denn die Standardeinstellung ist gerade beim Snipern viel zu sensibel. Zum Glück lässt sich jedoch wenigstens die Vertikalsteuerung umkehren, denn sonst hätte man sich die Scharfschützenfunktion komplett sparen können.
Seltene Lichtblicke
Die KI der gegnerischen Spielzeugsoldaten und gelegentlichen CPU-Mitstreiter ist übrigens ganz passabel: sie gehen bei Beschuss in Deckung, versuchen zu flankieren und rufen auch mal Verstärkung herbei. Für Laune sorgen hin und wieder auch die Konfrontationen mit feindlichen Panzern, Hubschraubern und Geschützstellungen, wobei man allerdings nur letztere auch zu eigenen Zwecken nutzen kann. Auch das gelungene Setting mancher Real-Life-Levels wie im Sandkasten oder in der Garage sorgt gelegentlich für Stimmung. Solche Zwischenhochs sind aber viel zu selten und nutzen sich mit der Zeit auch ab. Noch wesentlich deutlicheren Abnutzungserscheinungen unterliegt jedoch das Missionsdesign, dessen Facettenreichtum sich quasi auf das Zerstören vorgegebener Ziele und das Erreichen von Wegpunkten beschränkt.
Schade Schade... der erste Teil der Serie war erst der ansporn für die riesige Serie... Zudem war Team Assault auf der PSone ein richtiger Lichtblick...
Es ist einfach Schade dass gänzlich die komplette Army Men Serie zu 90% nur aus MüllSpielen besteht. Es hätte richtig was draus werden können!
Army Men RTS ist auch noch empfehlenswert