Das Geld liegt auf der Straße
»Lift me up, lift me up, ayayayayayyy…« scheppert es euch im Hauptmenü entgegen, eine ungewohnt entspannte Begrüßung für einen Arcade-Racer. Der Verzicht auf die sonst so präsenten schweren Gitarren ist gern gehört, auch wenn die akustische Qualität des Dargebotenen eher zweifelhaft ist – der Song zischelt wie ein mp3-File mit einer Abtastrate von 64kbps. Aber es muss ja nicht immer Dolby Digital sein, außerdem sorgt die Wahl der Spielmodi für Ablenkung: In der »Arcade« könnt ihr frische Wagen und Strecken freischalten, während ihr Einzelrennen, gegen die Uhr oder eine Eliminierung fahrt – außerdem dürft ihr wieder Polizist oder Fluchtwagenfahrer sein. Der wichtigste Spielmodus nennt sich erneut »Evolution«, denn hier erwarten euch 61 Rennen aller Couleur mit ausgefallenen Namen wie »Nostalgierennen«, »Küstenkampf«, »Titanen« oder »Großer Hubraum«. Gewinnt ihr die Rennen, und angesichts der lachhaften Leistungen der KI-Gegner ist das keine große Kunst, kassiert ihr nicht nur nette, aber leider immergleiche Pin-Up-Bilder der Pussycat Dolls, sondern auch neue Fahrzeuge sowie Geld. Das könnt ihr wiederum in weitere Fahrzeuge investieren oder die vorhandenen leicht tunen: Etwas mehr Turbo, frische Felgen, eine flotte Lackierung oder ein besseres Getriebe -alles ist möglich. Natürlich ist das Tuning nicht so ausufernd wie bei NFS und Co. auf den großen Plattformen, aber es ist ordentlich genug, um unterhaltsam zu sein.
Summa summarum warten mehr als 40 lizenzierte Maschinen auf euch, dabei einige gewichtige Namen: Mercedes SLR MCLaren, Pontiac 1967 GTO, Aston Martin DBR 9, 1967 Corvette Stingray, Dodge Viper GTS-R oder Lamborghini Murciélago, außerdem gibt’s noch Motorräder wie Ducati 999R oder Kawasaki ZX-10 R, sowie abgefahrene Sachen wie Müllwagen oder einen Formel 1-Renner. Obgleich sich alle Vehikel leicht anders steuern, ist Asphalt Urban GT 2 Arcade pur: Hier wird geslidet, was das Zeug hält (wenn auch nicht so ausgeprägt wie bei Ridge Racer oder OutRun 2006), bei Anwendung des Turbos rumpelt das Bild ordentlich, ein Vollgas-Crash kostet nur Zeit und etwas Geld, zusätzliche Turbo-Einheiten und Bonusgeld liegen wie bei der Autobahnraser-Serie zum Aufsammeln auf der Straße bereit. Alles so weit ganz cool, bis auf die Motorradsteuerung: Die ist merkwürdig fummelig, fühlt sich irgendwie eckig und wenig fließend an.Optisch macht Asphalt Urban GT 2 einiges her – die Kulisse ist flott und detailreich.
Rasend um die Welt
Schon der erste Teil war sehr ansehnlich, der Zweitling folgt diesen Fußstapfen auffällig: Nach wie vor springen die Parallelen zum DOS-Oldie Bleifuß ins Auge, die bunte Grafik zischt aus drei Perspektiven rasant an den schönen Wagenmodellen vorbei, während sie durch San Francisco, Paris, London, New York, Hong Kong oder die ukrainische Todeszone zischen. Die Texturen sind nach wie vor recht krümelig, dafür gibt’s nette Effekte sowie hübsche Replays nach den Rennen. Begleitet wird die Raserei von treibender Musik, die ihr aber kaum hören dürftet: Die nervenden Effekte sind viel zu laut, lassen sich aber dankbarerweise herunterkurbeln.
Habt ihr vom Einzelspielermodus mit seinen KI-Schwachmaten sowie der Polizei, die gegen euch vom Hubschrauber aus sogar Laser (!) einsetzt, genug, könnt ihr, falls ihr bis zu drei Freunde mit jeweils eigenem Spiel zur Verfügung habt, auch in der Mehrspielervariante gegeneinander antreten – entweder im Einzelrennen, einer Meisterschaft oder dem Polizei-gegen-Flüchtling-Spiel. In jedem Fall findet die Action auf dem oberen Bildschirm statt, während der Touchscreen von einer leicht überdimensionierten Karte in Anspruch genommen wird.