Dass Sony Astro Bot ein weiteres eigenes und vollwertiges Spiel spendiert, ergibt durchaus Sinn. Schließlich kennen zumindest alle, die eine PlayStation 5 besitzen, das kleine Robo-Maskottchen von Sony. Mit Astro’s Playroom ist ein Spiel auf ebenjener Konsole vorinstalliert, das eigentlich als eine Art Showcase fungieren soll und den Spieler*innen vor Augen führt, was unter anderem der Controller der PS5 kann.
Update vom 13. Dezember: Bei den Game Awards räumte Astro Bot so richtig ab und sicherte sich den prestigeträchtigen Preis als Spiel des Jahres. Grund genug für uns, unseren Test noch einmal auf die Startseite zu hieven, damit ihr wisst, was euch mit dem GOTY 2024 alles erwartet.
Dieser überraschend knuffige und für einen Gratis-Titel recht umfangreiche 3D-Plattformer kam anscheinend so gut an, dass Sony jetzt mit dem Abenteuer, das schlicht Astro Bot heißt, nachlegt.
Astro Bot: Von der Showcase-Demo zum Vollpreis-3D-Plattformer – und jetzt sogar das Spiel des Jahres
Die Story rund um Astro Bot, die den Auftakt für seine kleine Reise bildet, ist schnell erzählt. Sein PlayStation 5-förmiges Raumschiff wurde von Aliens angegriffen und musste auf einem Wüstenplaneten notlanden. Nicht nur sind wichtige Antriebsteile gestohlen worden, auch ist die 300 Bot starke Besatzung in alle Weltall-Richtungen verstreut. In einem kleinen Controller-Beiboot macht Astro Bot sich auf die Suche nach seinen Freund*innen und den Raumschiffteilen.
Das Spiel knüpft in etwa dort an, wo Astro’s Playroom aufgehört hat. Dort seid ihr durch die in Abschnitte aufgeteilten, relativ großen Level marschiert und habt Zubehör vergangener PlayStation-Konsolen gesammelt. Diese wurden in einer Hub-Area ausgestellt, ebenso wie die Puzzleteilen aus denen Wandgemälde entstanden; in den abwechslungsreichen Welten traft ihr auf Bot-Versionen berühmter PlayStation-Helden.
Astro Bot legt noch mal einen drauf. Fünf Galaxien gilt es zu erkunden, in denen sich jeweils vier bis fünf Hauptlevel, eine Bosskampf-Arena, ein Spezial-Level und mehrere Mini-Herausforderungen und -Kampfarenen befinden. Letztere müssen in der Galaxie-Map gesucht und aufgedeckt werden – mehr als 50 Ziele können so insgesamt angeflogen werden. Die Level sind unterm Strich etwas kürzer als in Astro’s Playroom, dafür gibt es natürlich viel mehr von ihnen – und keines gleicht den anderen.
Das Entwicklerteam von Asobi konnte beim Design der knallbunten und teilweise wie ein Spielplatz anmutender Level seinem Einfallsreichtum wirklich freien Lauf lassen. Von den überwucherten Az-Tech-Ruinen über Eiscreme-Schneelandschaften bis zur gruseligen Geistervilla, von tropischen Badestränden über Wolkenkratzer-Baustellen bis ins Innere einer Wunderlampe – ich bin wirklich ins Staunen geraten, mit was für verrückten Ideen ich immer wieder konfrontiert wurde. Das letzte Mal hatte ich ein solches Gefühl bei Super Mario Bros. Wonder – nahezu jedes Level sprüht vor kreativen Einfällen, überrascht mit einem neuen Twist und einem Feuerwerk voller charmanter Details.
Ein Tritt in den Hintern für Sackboy, Jill Valentine und Co.
In den regulären Levels sind je sieben Bots, die mit einem sanften Tritt aus dem Level und in den Controller-Jet verfrachtet werden, sowie drei Puzzleteile zu finden. Der Rest verteilt sich über die kleineren Aufgaben. Zudem gibt es in manchen Welten gut verborgene und geheime Ausgänge, die den Weg in eine Verlorene Galaxie ebnen (etwa wie die Special World in Super Mario Bros. Wonder), wo es wiederum weitere Level zu entdecken und Bots zu finden gibt.
In den Mini-Welten müsst ihr zum Beispiel mit eurem Jetpack-Strahl den bröckeligen Untergrund zerstören, damit die Gegner hineinfallen, oder auf einer Kugel balancierend über einen stacheligen Parcours rollen. In der Spezial-Welt, die ihr mit dem vom Endboss befreiten Charakter-Bot betretet, schlüpft ihr in dessen Rolle und könnt euch auf ein einfallsreiches Leveldesign im Stile des entsprechenden Spiels freuen.
Für PlayStation- und Videospielfans gibt es in diesem Rahmen ein Wiedersehen mit zahlreichen Spieleheld*innen. In jeder Welt sind nämlich einige Bots zu finden, die an bekannte Videospielfiguren (vornehmlich aus dem PlayStation-Kosmos) angelehnt sind: Ratchet und seine Freundin Rivet, Crash Bandicoot, Sackboy, Snake aus Metal Gear Solid, Ellie und Joel aus The Last of Us, Joker aus Persona 5, Jill Valentine aus Resident Evil oder Sam Porter aus Death Stranding, um nur einige zu nennen. Insgesamt sind mehr als 150 der knuffigen Bots aus anderen Spielen entliehen.
Als weiteres abwechslungsreiches Element wird Astro Bot in vielen Welten mit einem Rucksack ausgestattet, der ihm eine Spezialfähigkeit verleiht, die in dem jeweiligen Level nützlich ist. Mit dem Affenrucksack kann er klettern und Steine werfen, das Huhn lässt ihn wie eine Rakete nach oben schnellen, mal kann die Zeit verlangsamt werden und mal schrumpft der possierliche Roboter auf Miniaturgröße. Diese Mechaniken sind nicht nur clever in die Spielwelt verbaut, sondern eröffnen auch neue Taktiken im Kampf mit Gegnern und Bossen.