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Baja: Edge of Control (Rennspiel) – Buckelpisten in neuem Glanz

Baja: Edge of Control sah sich bei seiner Premiere im Jahr 2008 auf PS3 und 360 starker Konkurrenz nicht nur im Offroad-Bereich, sondern im Rennspiel allgemein ausgesetzt. Dennoch konnte es sich vor allem auf der Microsoft-Konsole zu einem Geheimtipp entwickeln, während die PS3-Fassung technisch Nachholbedarf hatte. Jetzt lädt die Wüsten-Raserei in einer runderneuten HD-Version auf PS4 und One zu arcadigen PS-Duellen. Wir sind dem Ruf für den Test gefolgt.

© 2XL Games / THQ / THQ Nordic

Ein guter Jahrgang

2008 war ein guter Jahrgang für Rennspiele. Es begann mit Burnout Paradise und sollte bis in den November zahlreiche Hits liefern, darunter z.B. Gran Turismo 5: Prologue, Nascar 09, Race Driver: Grid, Mario Kart Wii, Ferrari Challenge, Pure, Midnight Club: Los Angeles oder MotorStorm: Pacific Rift. In dieser illustren Runde, die von Arcade über Offroad bis Simulation eigentlich alles bot, hatte es ein Titel wie Baja: Edge of Control schwer aufzufallen. Unter anderem, da Pure oder MotorStorm als Offroader auch dank ihrer Technik einen besseren Eindruck hinterließen, dem Baja mit seiner offenen Rennspielwelt (immerhin vier Jahre vor Forza Horizon) sowie einer umfangreichen Auswahl an Fahrzeugen oder Wettbewerben zu begegnen.

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Das HD-Remaster von Baja ist gelungen. Auch wenn man in Situationen wie diesen als Fahrer am Ende des Feldes wegen der massiven Staubbildung minimale Bildrateneinbußen spürt. © 4P/Screenshot

Das Team von 2XL Games, das seinerzeit verantwortlich war und sich teils aus ehemaligen MX-vs-ATV-Entwicklern zusammensetzte, legte sich aber beim Start der Karriere in der 260 Quadratkilometer großen, auch frei befahrbaren Wüsten-Spielwelt mit ihrer über 1600 Kilometer langen Streckenführung einen gewichtigen Stein in den Weg: Die einzige zum Start der Offroad-Laufbahn zur Verfügung stehende Fahrzeugklasse gehörte zu den am schwersten zu kontrollierenden. Das sorgte angesichts der sehr gut gelungenen Umsetzung der Geländeeinwirkung auf das Fahrverhalten und dem daraus resultierenden Ausbrechen der Boliden für mehr Frust als Lust. Doch wer sich durch die ersten mühsamen Rennen kämpfte, wurde danach von einer ansprechenden Motivationsspirale eingefangen – vorausgesetzt, man spielte auf Xbox 360. Die PlayStation-3-Variante hatte nämlich zusätzlich mit massiven technischen Problemen zu kämpfen, die vor allem im Bereich der Bildrate das Vergnügen deutlich einschränkten.

Alles besser?


Da 2XL mittlerweile eher im Handyspiele-Bereich tätig ist, hat THQ Nordic für die Umsetzung auf moderne Systeme die Portierungsspezialisten von BlitWorks beauftragt, die u.a. schon dafür sorgten, dass Spiele wie Darkest Dungeon, Sunless Sea, de Blob 2, Starbound, Crypt of the NecroDancer, Bastion oder Kholat auf Systemen abseits der Ursprungsplattform gut aussahen. Und die Vorgabe hier war offensichtlich nicht nur auf visuelle Optimierung ausgelegt. Denn auch das Fahrverhalten und damit auch der Einstieg in die Karriere wurden angepasst. Und das tut der HD-Version von Baja spürbar gut. Obwohl man natürlich nahtlos auf dem Fundament aufbaut, dass 2XL damals goss und nach wie vor mit starkem Einfluss der Umgebung auf das Fahrverhalten gerechnet werden muss, ist der Einstieg in die Welt der Baja-Rennen sowohl bei Standard-Veranstaltungen als auch bei der umfangreichen Karriere deutlich zugänglicher gestaltet. Man hat zwar immer noch zu tun, um die Karren auf der Piste zu halten, wenn sie durch Bodenwellen etc. aus der Bahn geworfen werden. Doch es fällt deutlich

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Befahrbare Wüste, wohin das Auge reicht. Die Gebiete umfassen gut 1600 Kilometer Strecke, lassen auf Dauer aber trotz Böschungen, Canyons etc. Vielfalt vermissen. © 4P/Screenshot

leichter als damals, die Fahrtrichtung zu korrigieren und so das Ausbrechen zu minimieren. Dass es dennoch kein Zuckerschlecken ist, gegen die teilweise sehr aggressiv und auf Gummiband-Verhalten weitgehend verzichtende KI auf höheren Schwierigkeitsgraden ins Ziel zu kommen, fällt nach wie vor positiv auf.

Ebenso, dass die neun Fahrzeugklassen sich angenehm unterschiedlich hinsichtlich des Handlings präsentieren und dementsprechend auch bei den zahlreichen Wettbewerben von Rundstreckenrennen über Rallye oder Hill Climbs, bei denen man  nicht nur nach oben, sondern auch wieder nach unten muss bis hin zu stundenlangen Baja-Veranstaltungen angenehm variantenreiche Anforderungen an den Piloten stellen. Oder auch, dass sich die Tuning-Teile, die man einsetzen kann, sich auf das Fahrverhalten auswirken. Sprich: Die Stärken, die seinerzeit auf 360 und mit Einschränkungen auch auf PS3 überzeugen konnten, schaffen es selbst im Zeitalter von DiRT 4, Sebastièn Loeb Rally Evo oder Forza Horizon 3, immer mal wieder für ein oder mehrere Rennen ans Pad zu locken.

  1. Ich finde es etwas irreführend, dass ihr für den Remastered (HD) Titel den gleichen Namen verwendet wie für das Spiel von Anno 2008. Eure "jetzt kaufen" Box führt bei Amazon auch nur zu dem Asbach uralt Titel für PS3 und XB360. Viel schlauer wäre es, den korrekten Namen zu verwenden: Baja: Edge of Control HD

  2. Eigentlich müsste ich so einen Arcade-Racer mal unterstützen. Stimulationen wir Forza und Gran Tourismo finde ich stinklangweilig. Sogar in Forza Horizon ist für mich zu viel Simulation drinnen.
    Die im Test erwähnten Spiele "Pure" und "Motorstorm: Pazific Rift" hab ich ne Zeit lang gespielt. Motorstorm war schon cool - vor allem, da es normale Rennen, Rennen durch Jungel und Flüsse und Rennen durch Vulkanlandschaften gegeben hat. An Burnout Paradise kommt aber nichts ran. Einfach klasse.
    Baja werd ich mir vielleicht auch mal angucken.
    Auf einen 4-Spieler-Splitscreen hätte ich schon mal wieder Lust.

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