Man sollte sich von der niedlich wirkenden isometrischen Kulisse mit ihren blockhaften Großkopf-Figuren und den stilisierten Umgebungen nicht einlullen lassen. Hinter Basingstoke steckt ein knallharter Überlebenskampf, der nur wenige Fehler verzeiht. Doch wie so häufig fängt alles harmlos an: Man ist zu einem Job-Interview bei einer Forschungs-Firma eingeladen. Doch während man im Tutorial durch die Gänge spaziert und bedingt durch eine Reparatur in den falschen Fahrstuhl einsteigt, nimmt das Unheil seinen Lauf. Eines der Experimente scheint mit fatalen Folgen schief gegangen zu sein. Nicht nur die Forschungsräume werden von Untoten sowie weiteren monströsen Gestalten heimgesucht. Nachdem man die Schleich-Mechaniken und das intuitive Crafting-System kennengelernt hat und schließlich die Flucht aus den Räumlichkeiten gelang, stellt man fest, dass auch die Straßen „draußen“ nicht mehr sicher sind. Es gibt nur eine Option: Man muss Basingstoke verlassen, komme was wolle. Und das gestaltet sich als erstaunlich schwieriges Unterfangen. Auch weil die einzelnen Abschnitte, die einen von Stützpunkt zu Stützpunkt (samt Speicherpunkt) lotsen, in einigen Bereichen per Zufall zusammengesetzt sowie stets aufs Neue von den durchaus zahl- sowie abwechslungsreichen Gegnern bevölkert werden.
So wird jeder neue Anlauf zu einem spannenden Unterfangen, da man nie wirklich sicher sein kann, ob die Hilfsmittel, Waffen usw. an den gleichen Orten zu finden sind und ob sie überhaupt bei diesem Durchlauf auftauchen. Schafft man es, den widrigen Umständen zum Trotz den nächsten Speicherpunkt zu erreichen, werden alle bis hierhin gesammelten Materialien deponiert. Je nach Rucksackgröße kann man ein paar davon mitnehmen, um nicht vollkommen unvorbereitet den nächsten Abschnitt beginnen zu müssen. Interessanterweise hat Puppygames es geschafft, innerhalb dieser Zufälligkeit eine spannende Dramaturgie zu entwickeln. Ist man anfänglich vielleicht nur mit einem brüchigen Billiard-Queue unterwegs, der den Gegnern kaum Schaden zufügt, sie aber wenigstens temporär ausknockt, hat man später u.U. eine deutlich stabilere Nahkampfwaffe wie z.B. ein Brecheisen oder kann sogar Projektilwaffen finden bzw. entwickeln. Damit lassen sich dann kleinere Feinde permanent ausschalten – was allerdings dadurch relativiert wird, dass man sich nun auch größeren Gegnern gegenüber sieht, die Flucht oder schleichendes Vorgehen erfordern. Sprich: Man wird immer auf Trab gehalten.
Realistische Überlebenschance
Schön ist auch, dass man nie das Gefühl hat, chancenlos zu sein – was bei einigen Titeln mit zufällig generierten Inhalten durchaus mal vorkommen kann. Selbst wenn man durch Unvorsichtigkeit oder Selbstüberschätzung in eine Situation geraten ist, in der man von einer Hand voll Monster verfolgt wird, gibt es eigentlich immer einen Ausweg. Entweder indem man versucht, sich in ein Versteck wie z.B. einen Müllcontainer zurückzuziehen. Oder aber, indem man die Flucht durch die nächste Tür ergreift, durch die die Feinde im Normalfall nicht folgen. Noch besser ist es natürlich, wenn man solche gefährlichen Situationen gar nicht erst entstehen lässt. Hier greift u.a. die überraschend gut funktionierende Schleichmechanik. Per Knopfdruck kann man die Spielfigur, die wie in einem Twinstick-Shooter gesteuert wird (linke Hand bzw. Stick am Gamepad für Bewegung, rechts für Blick-/Angriffsrichtung) in den Stealth-Modus versetzen. Hier erzeugt man nicht nur deutlich weniger Geräusche, auf die die erstaunlich hellhörigen Untoten reagieren. Man kann sich mitunter auch recht nah an den Feinden vorbeimogeln, insofern dies in ihrem Rücken passiert – inkl. Spannung und gelegentlicher Schnappatmung, wenn der Gegner sich umzudrehen scheint.
Der Test und das Fazit lesen sich irgendwie durchwegs positiv. Die Wertung am Ende hat mich dann etwas überrascht, dachte es ist irgendwo so um die 85
Aber es hört sich echt cool an. Der Test hat mich durchaus neugierig gemacht. Weiß man schon was zu einer Konsolenfassung?