Nah an der Leinwand
Wer den Film noch nicht gesehen hat, sollte sich zwei Mal überlegen, ob er vorher das Spiel in den Laufwerksschacht einlegt. Denn mit zahlreichen Spoilern und einer eng an die Kino-Vorlage angelehnten Geschichte, könntet ihr euch den Spaß am Zelluloid-Werk nehmen. Wer es trotzdem wagt, wird zumindest von technischer Seite mit einer stimmigen und düsteren Atmosphäre entschädigt.
Das Figurendesign und die Kulisse sind gut gelungen und bilden einen Großteil der stimmigen Atmosphäre |
Das Figurendesign kann überzeugen und die Animationen sind mit Ausnahme von Batmans Kletterbewegungen, die einem verspielten Schimpansen alle Ehre machen, ebenfalls nett anzuschauen. Gleiches gilt für das düstere Leveldesign, das direkt dem Film entnommen zu sein scheint und eine positive Grundstimmung für das neue Abenteuer des dunklen Rächers legt. Abgerundet wird das Filmflair nicht nur durch die originalen Sprecher des Filmes, die den Charakteren Leben einhauchen, sondern auch durch die gut auf den Spielverlauf abgestimmte Musik.
Fern des Spielspaßes
All diese guten Eindrücke verpuffen allerdings nach etwa einer Stunde intensiven Spielens. Denn bis auf eine Ausnahme (das Fahren des Batmobils) hat man zu diesem Zeitpunkt bereits alle Spielelemente kennen gelernt.
Batman Begins versucht zwar, euch mit einem Mix aus Levelerforschung, Stealth und Kampf ans Pad zu binden. Doch die streng limitierten Entscheidungs- und Steuerungsmöglichkeiten zeigen einfach zu schnell, dass die Entwickler zwar eine Menge Ideen, aber letztlich wohl keine Zeit hatten, ihre Ambitionen in ein längerfristig motivierendes Konzept zu stecken.
Nehmen wir z.B. die Kämpfe: Ich halte es immer für löblich, wenn sich Designer davon abwenden, Spieler mit einem Wust an Kontrollmöglichkeiten zu überfordern. Doch so einfach wie hier muss man die Kämpfe wirklich nicht gestalten.
Als ob es nicht reichen würde, dass man die Gegner mit wildem Button-Mashen kinderleicht erledigen kann, wurde Batman noch ein Powerblock spendiert, der der ohnehin spärlich vorhandenen KI keine Chance lässt. Letztlich reicht es vollkommen aus, permanent zu blocken und wie wild auf den Konter-Knopf zu drücken, um die Gegner selbst ohne den Bildschirm im Blickfeld zu behalten, fertig zu machen.
Verschenkte Ideen
Doch nicht nur im Bezug auf die Kämpfe hat das Entwicklungsteam einige gute Ideen verschenkt: Von Zeit zu Zeit ergibt es sich, dass ihr einen der angeschlagenen Gegner verhören könnt – dieses Feature an sich ist angesichts des hierzulande nicht erschienenen Punisher-Spieles nichts Neues. Doch wo der düstere Rächer-Kollege von Batman mit einer leichten Interaktion die Verhöre interessant gestalten konnte, ist bei Bruce Wayne gähnende Langeweile angesagt: Ihr hebt den Gangster hoch, er gibt euch einen Info-Fetzen, ihr drückt eine Taste, er gibt euch weitere Infos – das geht so lange, bis ihr alles erfahren habt. Anstatt dem Spieler hier Interaktivität zu suggerieren, hätte man das alles auch in eine Cutscene packen können.
Filmumsetzungen sind durch und durch reiner Kommerz. Hier entscheiden Marketing-Abteilungen, dass zu dieser oder jener Lizenz ein Spiel gemacht werden soll, weil der Markt gerade danach fragt und entsprechend viel Profit zu erwarten ist. Alle an dieser Geldmacherei beteiligten wollen ihren Teil vom Kuchen maximieren und mischen so mit. Die kreativen Leute (Grafiker, Musiker, Programmierer usw...) sind hier reine ausführende Organe. Das dabei am Ende eben Kommerzmüll rauskommt, braucht nicht zu verwundern.
An solchen Spielen sind nun mal in der Regel keine kreativen Köpfe, keine echten Gamer beteiligt. Natürlich ist die Spiele-Industrie insgesamt heute eine kommerzielle Geschichte (wie war das mit dem Umsatz, der schon höher sein soll als der der Filmindustrie?), aber dennoch ist es so, dass bei vielen anderen Spieleproduktionen (insbesondere bei denen, wo am Ende was wirklich gutes bei rauskommt) kreative Leute beteiligt sind, denen die Spiele an sich irgendwo auch noch am Herzen liegen. Auch die müssen sich den Regeln des Kommerzes mehr oder weniger unterwerfen, aber trotzdem setzen sie noch Impulse. Bei den Lizenzumsetzungen, bei denen es einzig und allein um den Profit geht, fehlt das einfach.
Das ist genauso wie bei Filmen, Büchern, Musik usw... da wo der Kommerz das einzig bestimmende Element ist, da kommt massenkompatibler Schrott raus, da wo noch kreative Idealisten beteiligt sind, entsteht auch unter kommerziellen Umständen ab und zu noch was Erhabenes.
Hiro
Jo Snip du hast voll Recht ! Die Filmumsetzungen werden meistens schlecht, sei es wegen der Zeitdruck !?!
Filmumsetzungen dürfen ja schliesslich nicht IMMER FREI ERZÄHLT werden, und müssen echt eng mit dementsprechendem Film verbunden sein, ob Story, Charaktere, Schauplatz oder weiteres.
Darum arbeiten die Entwickler auch STRENG nach der Filmvorlage, und können das Spiel NICHT IMMER mit eigenen Ideen bereichern, was man auch beim schlussendlichen Produkt ansieht.
Da hat aber EA mit HdR Das Dritte Zeitalter ein neues Kapitel für FILMLIZENZIERTE-Spiele eröffnet.
Die Hintergrundstory, also der Ringkkrieg blieb enthhalten aber im Hintergrund. Neue UNBEKANNTE (ERFUNDENE) Charaktere wurden in den Spiel intregiert, die später aber auch zu den Film-Gefährten zustossen, vobei es im Film nicht so war.
Dies hat zwar Lucas Arts schon früher mit den langsam aber sicher UNZÄHLIGEN STAR-WARS Spiele gemacht, wie etwa CLONE WARS, BATTLEFRONT etc. die aber abgesehen von Battlefront SEHR NEGATIV ausfielen.
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Alles in einem sind die Filmumsetzungen NICHT IMMER gut, wie z.B bei Catwoman, Spider-man 1, Star Wars etc. Weil die Entwickler eben von den genannten Gründen unter Druck stehen.
Gr33tz
Ich muss gestehen das ich mir den Test nicht komplett durchgelesen habe, da man es ja schon gewohnt ist das man bei Umsetzungen vom Film zum Spiel nicht allzuviel erwarten darf.
Leider ist das nicht nur bei Batman so sondern auch bei vielen anderen Umsetzungen siehe Enter the Matrix.
Sicherlich war das Spiel für den ein oder anderen ein Hit. Mich haben die Moves auch beeindruckt, die man mit dem Charaktern ausführen konnte, doch scheiterte es an vielen Kleinigkeiten (eckige Reifen, öde Verfolgungsjagten) womit es im Endeffekt doch nur eine zweitklassig Umsetzung des Films wurde wie ich finde.
Das gleiche gilt dem Spiel Constantine zum gleichnamigen Film. Was bringt es dem Spiel und der Atmosphäre den Charakter so gut wie möglich wie Keanu Reeves alias John Constantine aussehen zu lassen, um dies dann mit einer drittrangigen Synchronstimme wieder zunichte zumachen. Möge jemand die Entwickler verstehen. Schliesslich kann man es auch richtig gut machen was EA Games ja mit Schlacht um Mittelerde bewies.
Klar ist das die Entwickler auch unter gewissem Zeitdruck stehen. Besonders wenn das Spiel zeitgleich zum Film veröffentlicht werden soll. Aber gerade bei solchen Produkten sollte ein gewisse Ziele gesetzt werden, was nur selten der Fall ist. Dies belegen auch die durchschnittlichen Prozentpunkte.
Es wird bestimmt noch eine Zeit dauern bis Umsetzungen aus Filmen einen gewissen Qualitätsstandard besitzten, bis dato muss man sich halt bevor man sich solch ein Spiel kauft, richtig informieren.
greetz
John Snip
Es ist schon schade das wir mittlerweile bei Filmumsetzungen zu dem weniger hohem Niveau zurück gekehrt sind.
Nach Star Wars Episode III schon die 2. Filmumsetzung innerhalb von Monaten die wirklich enttäuschend war.
Ich denke jeder sollte das Geld lieber in den Film investieren, denn dieser ist wirklich hammer mäßig.
glaub ich schon die graifk wird bei allen drei konsolen auf ps2 nivou gebracht und die steuerung ist auch kein problem gibt ja mehr oder weniger genug buttons am konntroller