Kopfhörer auf! Ohne geht es nicht, jedenfalls nicht gut. Zwar kann man Beat Sneak Bandit (BSB) auch über interne Lautsprecher spielen – aber der Soundtrack ist zu gut, um ihn nicht in klangvollem Stereo zu genießen. Zwar ist der Beat immer gleich, was allerdings Teil des Spieldesigns ist – innerhalb der Stampftakte bekommt man dennoch erstaunlich viele beschwingte Stilrichtungen zu hören, bei denen man gar nicht anders kann, als fröhlich mitzuklopfen.
Die Handlung ist eigentlich wurscht, aber gleichzeitig so liebenswert inszeniert, dass sie eine Extra-Erwähnung verdient: Alle Uhren dieser Welt wurden geklaut! Dadurch haben die öffentlichen Verkehrsmittel zwar endlich die Entschuldigung, nach der sie all die Jahre gesucht haben, aber alle anderen sind entsetzt. Der schmierige Baron Clockface ist schnell als Schuldiger enttarnt, aber das Tickwerk ist in seiner Burg sehr sicher verwahrt. Was tun, was tun? Der Beat Sneak Bandit kann doch sicher reinschleichen und alle geklauten Wecker wieder zurückklauen, nicht? Das kann er!
Etwas mehr Taktgefühl, bitte!
Jeder Level zuckt und zappelt. Nicht wahllos, sondern im gleichmäßig rumpelnden 4/4-Takt. Alles, aber auch wirklich alles folgt diesem Beat. Falltüren öffnen und schließen sich berechenbar, Laserfallen machen den Rhythmus-Strobo, Wächter bewegen sich choreographiert – und auch der Bandit selbst gehorcht den Gesetzen der Musik. Für den Spieler bedeutet das, dass er wie bei Elite Beat Agents oder Rhythm Paradise im Takt auf den Touchscreen drücken muss, damit die Figur sich vorwärts bewegt. Hat man das Rhythmusgefühl eines Backsteins, wird man ratzfatz entdeckt und darf den
Abschnitt von vorn beginnen. Außerdem verliert man für jeden Fehltapser eine Bonusuhr, von denen es in jedem Level vier gibt.
Und die gestalten das Spiel überhaupt erst herausfordernd: Zum Ziel zu gelangen ist in den meisten Abschnitten sehr leicht, das geht oft genug in weniger als 30 Sekunden. Aber wenn man sich auf die Suche nach allen Boni macht, wird es knifflig. Auf einmal muss man möglichst viele Schritte vorausplanen, um mindestens vier Ecken denken und vor allem – nie den Takt verlieren. Das Gute ist, dass man keinen Zeitdruck hat: Kein Countdown sorgt für Hektik, alle Figuren und Objekte bewegen sich in immergleichen Mustern. Wer sich Zeit lässt, die Bewegungen genau analysiert und umsichtig vorgeht, hat zumindest in den ersten beiden Kapiteln (von vieren) keine Probleme. Später kommen Extras wie Teleporter und Zeitstopper ins Spiel, die für etwas Chaos sorgen, Schalter öffnen und schließen dauerhaft Türen – und umdrehen darf man sich nur, wenn man gegen eine Wand oder Tür läuft. Wild drauflos stürmen geht hier überhaupt nicht.
Die 40 Levels werden nacheinander freigeschaltet. Wenn man in einem Abschnitt aber partout Probleme hat, bekommt man nach dem dritten Fehlversuch die Möglichkeit, diesen Level vorläufig zu überspringen – erledigen muss man ihn später trotzdem. Zusätzlich werden in unregelmäßigen Abständen so genannte »Schattenlevels« geöffnet, die spielerisch gleich bleiben, aber durch eine Scherenschnittdarstellung interessante neue Ansichten bieten; außerdem sind sie anspruchsvoller als die normalen Welten.
Dem muss ich voll und ganz zustimmen. Das etwas andere Spiel. Macht süchtig und über eine Musikanlage macht es gleich doppelt Spaß. )