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Belief & Betrayal (Adventure) – Belief & Betrayal

Der Vatikan, Geheimbünde, mysteriöse Morde, alte Kathedralen und rätselhafte Ornamente – klingt nach den Zutaten für ein typischen Dan-Brown-Roman. Für ihr klassisches Point & Click-Adventure „Belief & Betrayal“ haben die italienischen Entwickler von Artematica Entertaiment ordentlich im Ideenfundus des Bestseller-Autors gewühlt. Jetzt dürft ihr endlich selber in die Handlung eingreifen.

© Artematica / Anaconda Games

Benutze Kaugummi mit Statue

Statt wie Robert Langdon im Roman Illuminati rastlos durch die Vatikanstadt zu hetzen, beschäftigt sich Jonathan Danter in Belief & Betrayal lieber mit gemütlichen, klassischen Rätseln:

Umständlich: Oft lassen sich Aktionen nur ausführen, wenn ihr vorher auf ein Detail klickt und das Bild in eine nähere Perspektive schaltet.
Verbinde einen Bindfaden mit einem im Müll gefundenen Magneten, um damit die fehlende 1-Pfund-Münze für den Foto-Automaten aus dem Gulli zu fischen. Nicht sehr glaubwürdig, oder? Warum leiht er sich den lächerlichen Betrag nicht vom arroganten Ausweisfälscher, der in seiner Wohnung auf das Passfoto wartet? Es geht schließlich um Leben und Tod.

Immerhin sorgen die vielen kleinen Hinweise dafür, dass Anfänger nicht unnötig lange planlos in den Szenarien herumirren. Falls ihr trotzdem einmal nicht weiter wisst, solltet ihr die Kulissen ruhig ein zweites mal unter die Lupe nehmen und Hartnäckigkeit beweisen. Auch wenn Prinzesschen Jonathan sich mal wieder ziert – befehlt ihm ruhig fünfmal hintereinander, im Müll zu wühlen. So lange er nicht zweimal nacheinander die gleiche Antwort gibt, liegt meist etwas nützliches im Unrat vergraben.

Oscar-reif

Läuft euch Jonathan zu langsam, könnt ihr mit einem Druck auf die rechte Maustaste direkt in die angrenzende Szene wechseln. 
Um trockene Kommentare ist Jonathan nie verlegen. „Echt Oscar-reif, der Penner“ hört man ihn raunen, nachdem er einen verrückt gewordenen Obdachlosen mit einer Flasche Wein aus dem Passfoto-Automaten gelockt hat. Bevor der im apokalyptischen Wahn befindliche Zausel die Szene verlässt, reckt er die Flasche in die Höhe und brüllt „Mein Schatz“. Für solche Momente liebe ich das Spiel. Die Textzeilen der Hauptfigur spricht Mark Bremer, der einen wirklich guten Job abliefert. Seine Stimme erinnerte mich ständig an Sascha Draeger. Ihr wisst schon, Tim aus TKKG. Auch die Musik passt bestens zum Geschehen. Die dezenten Melodien drängen sich nicht auf, bauen aber eine wohlig-spannende Atmosphäre auf. Zwischendurch wird das Spiel immer wieder von Filmchen unterbrochen. Die sind zwar technisch gesehen nicht gerade State of the art, erzählen die Geschichte aber gut weiter.            
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