Steigende Flexibilität
Durch das Erbeuten entsprechender Ausrüstung können 15 Charakterklassen mit individuellen Stärken, Schwächen, Fertigkeiten und Talenten freigeschaltet werden, die außerdem Auswirkungen auf die Weiterentwicklung der Charakterwerte, wie Stärke, Treffsicherheit, Geschicklichkeit und Beweglichkeit haben. Mit bestimmten Klassen verknüpfte Fertigkeiten und Talente können durch Verwendung im Kampf übrigens dauerhaft erlernt und dadurch später auch mit anderen Klassen verwendet werden, wodurch die Gruppe zunehmend flexibler wird.
Der Pool an ausrüstbaren Fertigkeiten anderer Klassen ist allerdings sehr begrenzt. Bei Charakterwechseln wird immer die bestmögliche Ausrüstung automatisch angelegt. Speicherbare Sets gibt es nicht, manuelle Anpassungen sind aber jederzeit möglich. Das verwendbare Waffenarsenal reicht von Schwertern und Dolchen über Äxte und Hellebarden bis hin zu Armbrüsten und Musketen. Je nach Waffengattung können auch zwei Waffen gleichzeitig verwendet werden. Im Kampf sind allerdings keine Klassen-, Skill- oder Ausrüstungswechsel möglich.
Zugrücknahmen oder Fluchtversuche sind ebenfalls tabu. Facettenreiche Änderungen am Schwierigkeitsgrad hingegen nicht – allerdings nur zu Spielbeginn… Immerhin kann man das Kampftempo jederzeit in drei Stufen variieren. Ansonsten sind Inszenierung und Ablauf der Kämpfe aber eher steif und altbacken. Die Kamera kommt mit den Aktionen oft gar nicht mit, während die KI auch mal planlos hin- und herrennt oder die Kollisionsabfrage wilde Teleportationen veranstaltet – fatales Festhängen der eigenen Spielfigur und Abstürze inklusive, wenn auch zum Glück nicht sehr häufig.
Kein Hingucker
Auch grafisch kocht Black Legend auf Sparflamme: Die Kulissen sind zwar durchaus stimmungsvoll, aber statisch und steril, die Animationen hölzern, die Effekte unspektakulär. Die Interaktionsmöglichkeiten mit der Spielumgebung halten sich ebenso in Grenzen: Hier mal eine Türe oder Kiste öffnen, besiegte Gegner plündern oder Kisten erklimmen – das war’s. Außerdem kann man sich an speziellen Bäumen heilen sowie im Unterschlupf der Widerstandsbewegung Gruppenmitglieder wechseln und Handel treiben.
Orientierung und Navigation fallen aber oft unnötig schwer. Zwar gibt es praktische Wegschilder und einen Kompass, aber auf der aufrufbaren Stadtkarte wird nicht einmal die aktuelle Position der Gruppe angezeigt, so dass man gerade in neuen Gebieten völlig planlos umherirrt. Auch die Menüführung ist teils sehr sperrig und unübersichtlich – egal, ob man mit Maus und Tastatur oder Controller spielt. Immerhin gibt es solide englische Sprachausgabe und deutsche Bildschirmtexte.
Lasst euch gesagt sein, dass das Spiel recht buggy ist. Gott sei Dank keine Gamebreaker, aber durchaus ärgerliche Sachen wie nicht funktionierende Skills und Waffeneigenschaften und es scheint nicht so auszusehen, als ob das in naher Zukunft gepatcht werden würde.
Null auf meinem Radar gewesen. Danke für das Ins-Blickfeld-Rücken mit dem Test. Appreciate it.
War auch so geplant, doch dann hatten Returnal und Resident Evil was dagegen
Danke für den Test.
Jup, ging mir mit Mordheim auch so und Black Legend hat mich ein wenig daran erinnert.