Denn um so deutlicher achtet man auf die kleinen Mankos der prinzipiell stimmigen und vor allem stimmungsvollen Grafik: Es scheint, als ob die Entwickler versucht haben, die Armut der Stadt durch eine äußerst sparsame Grafik-Engine zu transportieren.
Generell sehr sauber und flüssig -und damit auf jeden Fall klar besser als das PS2-Pendant- wiederholen sich die eigentlich passenden Texturen viel zu häufig, um auf lange Sicht der Atmosphäre zuträglich zu sein.
Auch bei den Spezialeffekten kocht man auf Sparflamme: Angesichts der technischen Fähigkeiten der Xbox sind die Darstellung von Feuer und vor allem Wasser mehr als misslungen. Derart unrealistisch wirkendes Wasser habe ich das letzte Mal auf der PSone gesehen.
Die Nebeldarstellung und vor allem das „Blutsaugen“ können zwar ein wenig den Frust über die verpasste Grafikpracht mindern, erinnern einen aber um so schmerzlicher, was mit ein wenig mehr Liebe zum Detail möglich gewesen wäre.
Auch die Figuren sind anständig gelungen. Zwar gibt es frappierende Qualitätsunterschiede zwischen den Hauptfiguren (Kain, Umah) und den Statisten, die ein wenig hölzern durch die Gegend staksen, doch die Animationen gehen in Ordnung.
Trotzdem bleibt Kain weit hinter der Qualität zurück, die z.B. Raziel in seinem letzen PS2-/PC-Abenteuer ausgezeichnet hat.
Stimmig
Nach durchwachsener Grafik und weitestgehend herkömmlichen Gameplay kann Blood Omen 2 wenigstens im Soundbereich ein paar Punkte gutmachen.
Die deutsche Sprachausgabe ist durchweg gelungen und verbreitet viel Stimmung. Ebenso wie die atmosphärische Musik, die sich dynamisch ans Spielgeschehen anpasst.