Stellt euch vor, ihr seid zu Besuch bei einem Psychologen. Rein hypothetisch natürlich – ich bin mir sicher, in eurem
Oberstübchen ist alles in bester Ordnung. Der nette Onkel im weißen Kittel hält ein Pappkärtchen mit einem Tintenklecks in die Luft. Ein Tintenklecks, der frappierend der Silhouette einer PSP ähnelt. Woran denkt ihr zuerst? An spaßige Rennen in Ridge Racer? An spannende Third-Person-Abenteuer? Oder vielleicht an einen Spielfilm, der euch den langen Flug in die Karibik versüßt hat?
Ich weiß nicht, welcher Gedanke euch spontan in den Sinn käme, aber ich wage mit 98%-iger Sicherheit zu behaupten, dass er nichts mit Shootern zu tun hätte. Schon gar nicht mit einem First-Person-Shooter inklusive taktischem Einschlag wie „Brothers in Arms“, denn dieses Genre wurde auf der PSP bisher sträflich vernachlässigt. Kann man das anspruchsvolle Spielprinzip, die tolle KI und die komplexen Kontrollen überhaupt auf eine mobile Konsole übertragen? Um es kurz zu machen: So nicht.
Nicht schlecht, aber übersteuert
BIA:DD ist kein schlechtes Spiel. Es wirkt aber von vorne bis hinten so, als hätten sich die Entwickler von Gearbox übernommen. Das fängt schon bei der Handhabung an: Stellt euch auf eine lange Eingewöhnungszeit ein. Bis ihr die überladen wirkenden Kontrollen verinnerlicht habt und euren Soldaten einigermaßen souverän über das Schlachtfeld steuert, können Stunden ins Land gehen. Mit dem linken Analogstick bewegt ihr euch über das Schlachtfeld. Drückt ihr den Knubbel
nach oben oder unten, lauft ihr vorwärts oder rückwärts. Bewegt ihr den Stick nach rechts oder links, dreht sich die Sicht in die entsprechende Richtung. Haltet ihr dabei die L-Taste gedrückt, schreitet ihr seitwärts voran. Befindet sich ein dabei ein Gegner vor Euch, schaltet ihr mit der gleichen Taste in einen „Lock On“-Modus, mit dessen Hilfe ihr euer Gegenüber umkreisen könnt.
Da die Waffe dank realistischem Rückstoß nach dem ersten Schuss nach oben verzieht, empfiehlt es sich aber, aus der Deckung heraus mit Hilfe der Kreistaste in den Zielmodus zu schalten und mit Kimme und Korn auf euer Ziel anzulegen. Auf diese Weise schlagt ihr euch durch die Normandie: Ihr sprintet von Deckung zu Deckung, immer auf der Hut vor euren deutschen Widersachern, die euch gerne ein Projektil-Piercing verpassen würden.
Naja, um es auf den Punkt zu bringen und das auszusprechen was alle denken wenn sie die Wertung sehen: War klar!
Mehr muss man nicht dazu sagen...ausser das ich einen Traum habe, einen Traum von einem sehr sehr sehr sehr guten PSP Shooter...
PS: Muha erster