Spiel’s noch einmal, Sam
Sie ist eine dieser Melodien. Eine dieser simplen Melodien, welche die Mundwinkel sofort zu einem breiten Grinsen nach oben zieht, eine dieser Melodien, die bei Arcade-Fans und ehemaligen Commodore-Jüngern ein wohliges Kribbeln auf der Haut erzeugt: die Titelmelodie von Bubble Bobble. Ich bin mir sicher, irgendwo habt ihr sie auch schon mal gehört und seid ihrem Charme erlegen. Außer ihr spielt keine niedlichen Retro-Plattformer, sondern nur düstere Endzeit-Shooter oder unterkühlte Gangster-Spiele. Aber dann würdet ihr wohl kaum diesen Test lesen, oder? Genau diese Melodie ist in Bubble Bobble Double Shot wieder mit von der Partie. Zwar mit mehr Stimmen als damals, aber immer noch genau so motivierend. Bossgegner bekämpft ihr am besten mit einem Wasserstrom, der aus einer zum Platzen gebrachten Wellenblase fließt.
Die Grafik wurde ebenfalls ein wenig hübscher gestaltet. Die Hintergrundbitmaps könnten zwar von einer kitschigen Postkarte stammen, passen aber zum Thema. Auch die kleinen Dinos haben eine Frischzellenkur verpasst bekommen, oder aber es handelt sich um die Kinder von Bub und Bob. Aber jedes Detail, das verändert wurde, strahlt immer noch genau das Flair aus, das mich schon als Kind so in seinen Bann gezogen hat. Das ist auch beim Spielablauf nicht anders. Immer noch hüpft ihr unter Zeitdruck aus der Seitenansicht durch kleine Labyrinthe und schießt Kaugummiblasen ab. Habt ihr einen Widersacher getroffen, schwebt dieser zappelnd im Ballon in Richtung Decke. Dann heißt es nichts wie hinterher. Springt mit dem stacheligen Panzer der Urzeitechsen dagegen, um den Gegner auszuschalten. Tut ihr das nicht rechtzeitig, befreit er sich wieder aus seinem runden Gefängnis. Die Blasen lassen sich außerdem prima als Trampolin benutzen, um schneller auf den oberen Bildschirm zu gelangen. Die Bossgegner der zehn Welten lassen sich besonders gut mit Blitzen und Wasserfällen bekämpfen, die ihr speziellen Blasen entlockt.
Eins, zwei oder drei?
So weit, so gut, doch was ist neu am Remake? Zuerst einmal gibt es eine Art „Real Time Bubble Change“.
Ihr könnt jederzeit zu einem anderen der neuerdings drei Helden Bub, Bob und Bubu wechseln. Jeder Saurier erzeugt Kaugummiblasen in seiner eigenen Hautfarbe, entweder rot, blau oder grün. Um manche Gegner kreist ein farbiger Stern. Diese Widersacher können nur mit Blasen in der gleichen Farbe eingefangen werden. Manchmal leuchtet der kleine Himmelskörper auch in einer Mischfarbe. Bei einem violetten Stern müsst ihr zuerst eine rote Blase abschießen, dann eine blaue. Oder ihr berührt ein Extra, das allen Sternen die gleiche Farbe verpasst. So spart ihr euch den häufigen Druck auf die Wechseltaste. Wie im Original warten zehn Welten auf euch.
Letzte Chance, vorbei!
Eine weitere Neuerung sind die drei Touchscreen-Spiele, die diesmal deutlich besser gelungen sind als bei New Zealand Story Revolution. Die Minispielchen müsst ihr gewinnen, um nach dem Verlust der drei Leben weiterspielen zu dürfen. Bei diesen Einlagen versucht ihr, schnell genug die richtige Blase zum Platzen bringen, im Decathlon-Stil auf zwei Füße zu hämmern oder eine Blase zu drehen. Je öfter das Spielende droht, desto schwieriger werden die Geschicklichkeitsübungen. Da ihr auf diese Weise einige Continues ergattern könnt, wird der Schwierigkeitsgrad des Spiels ein wenig entschärft.