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Bullet Soul Infinite Burst (Arcade-Action) – Die Kugelhölle verschwinden lassen

Eigentlich ist Bullet Soul ja eine ziemlich olle Kamelle: Das Original erschien vor geschlagenen sechs Jahren auf Xbox 360, bevor es vor ein paar Monaten erst seinen Weg zum PC fand. Und selbst dessen erweiterte Version mit dem Untertitel Infinite Burst gibt’s seit Ende 2016 bereits für die Microsoft-Konsole – ist seit einigen Tagen aber auch auf Steam erhältlich. Spielt sich das nicht ein bisschen staubig? Oder macht ein Test dieser Kugelhölle auch heute noch Spaß?

© Mages, Tachyon / Mages

Mach mal was Neues!

Ich mag ja Arcade-Action, aber diese Kugelhöllen waren immer zu stressig. Wenn’s in einem normalen Shoot’em-up zu Sache geht: okay. Das eigene Schiff durch Dutzende Geschosse lenken, dabei auf die Gegner ballern – machbar! Wenn im Sub-Genre Bullet-hell allerdings buchstäblich der komplette Bildschirm mit Projektilen erfüllt ist, zwischen denen nur millimetergroße und sich ständig verändernde Lücken Sicherheit vor dem Game Over bieten, dann war mir das beim Zuschauen immer schon zu viel, so dass ich DoDonPachi und Co. nie angefasst habe.

Und dann hat’s mich einfach mal gepackt: Eines schönen Steam-Sale-Abends war meine Bibliothek plötzlich ein halbes Dutzend solcher Spiele reicher – ein Segen, denn meine Lust am Präzisionsfliegen flammt seitdem auf höchster Stufe. Tatsächlich vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht wenigstens eine halbe Stunde lang versuche irgendeinen Highscore zu

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Auf Gegner ballern, Geschossen ausweichen: Im Kern ist Bullet Soul ein gewöhnlicher Bullet-hell-Shooter. © 4P/Screenshot

knacken. Von daher kommt mir Bullet Soul gerade recht, denn das Original hatte ich natürlich nie gespielt, ein Test dazu fehlt uns ohnehin und Infinite Burst macht tatsächlich ein besseres Spiel aus dem 360-Oldie.

Fünf Levels und die Zwei-Minuten-Karawane

Im Kern ist Bullet Soul ein recht gewöhnlicher Vertreter seiner Art. Entweder man klärt die fünf Abschnitte samt Boss an einem Stück oder übt freigespielte Level einzeln. Die wählbaren Schiffe unterscheiden sich in Geschwindigkeit sowie Streuung und Art ihrer Waffen, wobei sie sich bei Einsatz des gebündelten Feuers langsamer bewegen, was die Navigation durch enge Geschossformationen vor allem im Kampf gegen Bosse erleichtert. Im Caravan-Modus hat man außerdem eine unbegrenzte Anzahl an Leben, muss dafür aber binnen zwei Minuten so viele Punkte wie möglich machen, und einen zunächst versteckten Modus gibt es ebenfalls.

Eine Besonderheit der Bullet-hell-Shooter überhöht das Spiel dabei so stark, dass es sie zu seinem Markenzeichen macht: Zerstört man einen Gegner, verschwinden im selben Augenblick dessen Geschosse. Weiß man also, dass man bestimmte Feinde erledigen wird, bevor deren Kugeln das

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Die Besonderheit ist, dass Kugeln verschwinden, wenn dazugehörige Feinde zerstört sind. © 4P/Screenshot

eigene Schiff erreichen, kann man sich direkt vor dem Kugelhagel platzieren und draufhalten. So forciert Bullet Soul eine sehr aggressive Spielweise.

Mehr Kraft statt Bomben

Das gilt umso mehr für den neuen titelgebenden Burst-Modus, in dem man anders als im Original keine Bomben hat, um sich aus gefährlichen Situationen zu befreien. Stattdessen laden zerstörte Gegner eine Energieleiste auf und ist die voll, kann man jenen Burst aktivieren, währenddem man nicht nur größeren Schaden anrichtet, sondern auch das Punktekonto schneller wächst. Der Trick: Je näher man am oberen Ende des Bildschirms fliegt, desto flotter füllt man die Burst-Energie.

Neu ist außerdem, dass beseitigte Feinde Münzen fallen lassen, deren Aufsammeln für den Highscore natürlich unerlässlich ist. Grundsätzlich sind das spielerisch sinnvolle und vor allem motivierende Erweiterungen des Prinzips Bullet Soul…

Zu viel des Guten?

… und trotzdem bin ich froh, dass das Originalspiel auch in Infinite Burst enthalten ist. Das ist ohne Münzen, Burst-Modus und die etwas aufwändigere Grafik der Neufassung nämlich ein ganzes Stück übersichtlicher, was dem Spielfluss sehr guttut.

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Ist viel los, wird das Geschehen im neuen Burst-Modus schnell unübersichtlich. Das klassische Spiel ist allerdings dabei. © 4P/Screenshot

Tatsächlich fällt es mir im Burst-Modus mitunter verdammt schwer, im Geld- und Kugelregen schnell genug die genaue Position meines Schiffs auszumachen. Das ist in Ordnung, weil sich Burst vor allem an Kenner des Originals richtet. Hält man den noch mächtigeren Ereignis-Overkill eines Crimzon Clover dagegen, in dem man Schiff, Gegner und Geschosse trotzdem jederzeit klar unterscheiden kann, zieht Bullet Soul Infinite Burst aber einfach den Kürzeren.

Praktisch immerhin: Dreht man den Bildschirm hochkant, kann man das Spiel so einstellen, dass die Energieanzeige automatisch ausgeblendet wird, sobald das Schiff in ihre Nähe kommt. Automatisch gezündete Bomben verhinderm im klassischen Modus außerdem so manches Game Over und klasse ist auch das freie Belegen aller Tasten, bei dem man jeder Funktion beliebige viele Knöpfe zuweisen kann. Ach, und wer will, zieht übrigens mit einem Kumpel vor dem Bildschirm gemeinsam in den Kampf.

  1. Jo Benjamin, das war ein anderes Spiel was ich im Kopf hatte, bei Bullet Soul war das Problem im TATE Modus das man die Anzeige nichtmehr richtig gesehen hat, so wars, wurde bei Infinite Burst dann verbessert...
    das hatte mich damals total gefuchst, ich wusste noch da war irgendwas mit dem Tate Modus-das Spiel mit dem Pseudo TATE war Ginga Force .-) das sieht dann eher aus wie ein 4:3 Bild gekippt, sind ja so manche Shooter (Mars Matrix z.B.)

    TMC hat geschrieben: 03.08.2017 22:19 Der ganze Bullet-Hell-Kram kann langsam sonstwo hinsterben. Das war am Anfang ja noch ganz lustig mit den CAVE-Shootern oder Titeln wie "Psyvariar 2", mittlerweile kann ich das Zeugs nicht mehr sehen und grabe immer wieder die alten Klassiker wie Aleste oder Thunderforce aus. Richtig gutes Shooter-Gameplay, nicht dieser überbordende hektische Mist. Aber solche Shmups werden ja heutzutage kaum mehr entwickelt. Zumindest ist ein "Jets'n Guns 2" angekündigt ... :Hüpf:
    der ist doch so gut wie gestorben .-) Cave gibts schon länger nitmehr bzw macht Mobile Games und sonst gibts auch kaum noch Shmups, sieht man mal von Twinstick Geschichten ab.
    Und zu den Klassikern: ich hab letztens noch Salamander 2 gespielt, gute Shmups holt man immer mal wieder gern raus

  2. Der ganze Bullet-Hell-Kram kann langsam sonstwo hinsterben. Das war am Anfang ja noch ganz lustig mit den CAVE-Shootern oder Titeln wie "Psyvariar 2", mittlerweile kann ich das Zeugs nicht mehr sehen und grabe immer wieder die alten Klassiker wie Aleste oder Thunderforce aus. Richtig gutes Shooter-Gameplay, nicht dieser überbordende hektische Mist. Aber solche Shmups werden ja heutzutage kaum mehr entwickelt. Zumindest ist ein "Jets'n Guns 2" angekündigt ... :Hüpf:

  3. Infinite Burst hab ich auf der Xbox 360-ist besser als das normale Bullet Soul aber irgendwie...ist das nicht so das gelbe vom ei, spielt man besser einen alten CAVE Kracher, ist man besser mit bedient. Oder Eschatos, kann ich jedem ans Herz legen
    Bullet Soul wirkte immer wie gewollt und nicht gekonnt..und die Schussgeräusche sind übelst nervtötend und der TATE Modus war so ein Pseudo TATE, kein richtiger
    Dann noch die Tatsache das die Kugeln verschwinden wenn man die Feinde zerstört, der richtige Bullet Hell Freund verdreht hier die Augen. Ist eher für "mal ein Shmup" Spieler oder Neueinsteiger geeignet.

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