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Call of Cthulhu: Dark Corners of the Earth (Action-Adventure) – Call of Cthulhu: Dark Corners of the Earth

H. P. Lovecraft-Fans ohne Xbox haben sicher schon ungeduldig auf das Erscheinen der PC-Umsetzung von Call of Cthulhu: Dark Corners of the Earth gewartet. Womöglich auch in der Hoffnung, dass die ärgsten Bugs und Mängel des im November 2005 getesteten Xbox-Originals ausgemerzt wurden, die den Spielspaß seinerzeit teils gewaltig in den Keller stürzen ließen. Wurden die Hoffnungen erfüllt?

© Headfirst Productions / Ubisoft (PC) / Take 2 (PS2, Xbox)

Schatten über Innsmouth

In der Rolle des erst vor kurzem wieder aus der Psychiatrie entlassenen Privatschnüfflers Jack Walters verschlägt es euch in das unwirtliche Fischerdörfchen Innsmouth, wo der Geschäftsführer eines Lebensmittelladens vermisst wird. Was wie ein Routineauftrag klingt, entwickelt sich aber sehr rasch zu einem übersinnlichen Horrortrip, der euch um euer Leben bangen und an eurer Vernunft zweifeln lässt. Abgesehen von dramaturgischen und logischen Inkonsequenzen überzeugt der Auftakt sowohl atmosphärisch als auch spielerisch auf voller Linie. Doch leider lassen Spannung, Stimmung und Spielspaß schon bald drastisch nach. Grund dafür sind die unterirdische KI eurer Gegner, die schnell die Furcht vor ihnen schwinden lässt: Es gibt die frustrierendsten Trial&Error-Passagen, die mir je unter gekommen sind, eine völlig missglückte Shooter-Einbindung sowie eine Kollisionsabfrage, die zusammen mit zahlreichen Bugs immer wieder für wütendess Neuladen von alten Spielständen sorgt.

Schande über Headfirst

Die solltet ihr jedenfalls sehr reichlich anlegen. Wer immer nur seinen vorigen Spielstand überschreibt und unbemerkt in eine durch schlampige Programmierung hervorgerufene Sackgasse gerät, kann sein Abenteuer nämlich nochmals ganz von vorn beginnen. Dass die Entwickler fast alle Bugs und Mängel unverändert von der Xbox auf den PC portiert haben, ist jedenfalls ein ziemliches Armutszeugnis. Auch die Grafik wurde nicht wirklich an aktuelle PC-Standards angepasst. Lediglich in Bezug auf Auflösung, Bildrate und Kantenglättung haben PC-User leichte Vorteile gegenüber Xbox-Besitzern. Die Effekte wirken hingegen teilweise sogar schlechter. Sehr angenehm fallen jedoch die teils deutlich verkürzten Ladezeiten auf. Auch die Maus-/Tastatursteuerung geht gut von der Hand. Eine Pad-Steuerung ist hingegen überhaupt nicht möglich, was dem ein oder anderen sicher unangenehm aufstoßen dürfte. Ansonsten ist alles beim Alten geblieben. Auch der reduzierte Verkaufspreis hat den Sprung von der Xbox auf den PC geschafft – obwohl die Konsolenvorlage, deren ausführlichen Test ihr hier findet, mittlerweile sogar deutlich günstiger zu haben ist.

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