Gelegentlich wirkt sich das sogar auf das Spielprinzip aus. Denn hält man die Augen offen, findet man Interaktionspunkte, die meist ungewöhnliche Ausrüstung oder Waffen enthalten. Nutzt man diese Unsichtbarkeitsanzüge, Mörser, Stroboskopgranaten oder Bärenfallen, ergeben sich zumindest kurzzeitig interessante neue Spielerfahrungen (die allerdings unter den gleichen KI-Problemen leiden wie der Rest des Spiels). Außerdem sind diese Funde fast immer direkt an die Erfolge gebunden, die man in den Levels erreichen kann – meistert man genug davon, werden zusätzliche Waffen und Perks für die Kampagne freigeschaltet, durch die man sich seine Ausrüstung selbst zusammenstellen darf. Ärgerlich: Die Liste dieser Erfolge ist im Übersichtsmenü vor Missionsbeginn erstaunlich gut versteckt – wirft man da keinen Blick darauf, kann man das im Auftrag selbst nicht mehr nachholen.
Endlich mal wieder Zombies…
Ein komplett neues Element der Kampagne nennt sich Eingreiftruppe – und wenn ich schon vom Solo-Abenteuer an sich abrate, dann gilt das doppelt und dreifach für diese Pseudo-Strategie. Erinnert ihr euch an die „Stage Battles“ in Brütal Legend? Fandet ihr die gut? Falls ja: Herzlichen Glückwunsch, tragt euch hier bei der Eingreiftruppe ein. Ich fand die immer furchtbar. Und so geht es mir hier auch: Theoretisch könnte das eine Art Mini-Full Spectrum Warrior sein; aus der Vogelperspektive kann man seinen Einheiten, einzeln oder dem ganzen Trupp, Anweisungen geben, ihnen den Zugriff vorschreiben oder sie an verschiedene Positionen schicken. Praktisch allerdings ist das System eine Katastrophe: Die Steuerung zuckt herum, die Truppen ignorieren Befehle. Die einfachste Lösung ist daher, sich direkt in eine Einheit reinzubeamen und ganz normal aus der Ego-Perspektive herumzuballern.
Die Idee ist nett, die Umsetzung zum Haareraufen. Immerhin sind die Aufträge sehr kurz und außerdem komplett optional – sie laufen außerhalb der Kampagne und müssen gezielt angewählt werden. Wer sich damit zu viel Zeit lässt, kann allerdings nicht mehr auf sie zugreifen, da sie thematisch in die parallel laufende Handlung eingebunden sind.
Deutlich interessanter wird es, sobald man den dritten Punkt des Hauptmenüs für sich entdeckt und sich damit unter die Zombies (dt. „Überlebenskampf“) begibt. Zum einen kann man es so spielen wie im Vorgänger: Vier Spieler verteidigen sich so lange es geht gegen immer stärke Horden der Unterwelt, bauen Barrieren auf, kaufen sich neue Waffen, arbeiten zusammen. Mit „Tranzit“ wird sogar eine Art Mini-Kampagne daraus, denn hier muss man sich von Kampfort zu Kampfort ballern, verbunden durch eine Buslinie, deren absurder Robo-Fahrer pausenlos seine Runden dreht.
Hier kann man hilfreiche Tools basteln und seine Panikattacken ausleben, wenn der so sicher geglaubte Bus auf einmal von einer Horde sprintstarker Untoter verfolgt wird, die vor Fenstern und Decken keinen Halt machen. Wer will, kann auch in der „Grief“-Variante in zwei Viererteams gegeneinander und die Zombies antreten – wer als Letzter übrig bleibt, dessen Mannschaft gewinnt. Macht eine Zeit lang echt Spaß (vor allem, da man in „Grief“ die anderen nicht direkt verletzen, aber ihre Bemühungen sabotieren kann), ist aber nur eine solide Ergänzung zum Mehrspielermodus.
Geister in drei Dimensionen
Auch technisch ist Black Ops 2 eine Enttäuschung: Ist ja schön, dass die Entwickler immer noch die 60 Frames pro Sekunde anvisieren. Das bedeutet allerdings auch deutliche Einschnitte in der Menge der Details, die man darstellen kann – und das sieht man dem Spiel überdeutlich an. Schlecht sieht es nicht aus, oh nein. Es hat ohne Frage seine coolen Momente, einige Gefechte (wie auf dem Flugdeck der USS Barack Obama) gehen richtig mächtig ab. Dann wiederum kriegt man immer wieder Matsch-Texturen ins Gesicht gedrückt, für die sich jedes PS2-Spiel schämen würde. Teils sehr grobe Bauten, maue Effekte, Rollschatten, krümelige Zwischensequenzen – sorry, aber die Technik ist einfach veraltet. Wer Lust darauf hat, kann sich das Ganze auch in drei Dimensionen gönnen, sowohl anaglyph (Rot/Cyan-Brille vorausgesetzt) als auch in „echtem“ 3D. Für das das Spiel allerdings neu gestartet werden muss. Und das Resultat empfand ich als unangenehm: Die Grafik wird langsamer, dazu gesellte sich ziemlich fieses „Ghosting“.
Die deutsche Version ist dankbarerweise keine der berüchtigten „deutschen Versionen“ – das Spiel ist (trotz oder wegen des Patch-Buheis vor Release) komplett ungeschnitten. Allerdings sind die Konsolenversionen zwangsübersetzt, nicht mal auf der PS3 sind die englischen Original-Sprecher wählbar. Zugegebenermaßen sind die Stimmen im Großen und Ganzen wirklich gut, aber es gibt einige Ausreißer nach unten – wie den näselnden Harper, den nervenden Briggs oder den Anführer der Mujahedin, der wie ein kastrierter Bodenturner klingt.
Das Beste zum Schluss: Der Soundtrack von Jack Wall ist verdammt gut! Wirklich, wirklich gut. Natürlich kommt er nicht ganz ohne das für Militär-Shooter obligatorische Bumms-Tataa aus, aber der Großteil davon ist ruhig, elektronisch, interessant. Und der Titeltrack aus der Feder von Altmeister Trent Reznor erinnert zwar an „The Social Network“ – aber dafür hat er nicht ohne Grund einen Oscar bekommen! Extratipp: Bleibt nach dem Abspann der Kampagne dran – es gibt wieder ein herrlich bizarres Video zu sehen!
Spawns rapen geht trotzdem noch, besonders auf der Karte "Raid". Deswegen ist sie wahrscheinlich auch so beliebt
Genau deswegen habe ich den Multiplayer von MW2 und MW3 auch grundsaetzlich gemieden. In Blops 2 habe ich bisher gar kein richtiges Scorestreak-Gekloppe erlebt.
Dazu kommen dann schön große, offene Karten mit wenig Deckung. Wasteland ist ein Traum für so einen Aimbot Chopper gewesen. ^^
Hehe, ich wohne auch im Hamburg. Glaube aber nicht, dass Hamburg besser ist als Berlin, München, Köln, Hannover usw. Die schönsten Städte liegen sowieso nicht in Deutschland :p
Meine Frau hat's mir fuer 35 EUR mitgebracht, ich zaehle also nun auch zu den Millionen von CoD Kids und es ist einfach nur herrlich.
Ich freue mich immer, wenn die Leute im Voice-Chat total ausrasten und rumflamen. Besonders wenn die Typen noch nicht mal im Stimmbruch waren. Ich verstehe, dass man sowas vielleicht unertraeglich findet, aber ich kann mich darueber amuesieren.
Zum Spiel selber:
Die CoD Multiplayer haben mich bis dato nie wirklich interessiert, mit Blops2 wollte ich das mal aendern. Meine Erwartung war: Quake in Militaerkostuemen und ohne Rocket Jumps. Schnelles Gameplay, full Rambo quasi.
Die Realitaet sieht in der Regel aber ganz anders aus, voellig egal welchen Modus man spielt. Die meisten Leute spielen extrem passiv und es wird dementsprechend sehr viel gecampt und ge-headglitcht (klar, die wollen alle ihre Killstreaks). Die Karten sind auch allesamt sehr zum Campen einladend designt worden.
Ich bin deshalb auch ein wenig enttaeuscht. Ich hatte mir eine schnellere Battlefield 3 Alternative erhofft, die meine Reaktionsfaehigkeit noch mal besonders fordert und trainiert. Letzten Endes unterscheidet sich das Infanterie-Gameplay von CoD zu Battlefield 3 aber viel zu wenig (außer natuerlich, dass sich BF3 deutlich besser "anfuehlt" und spielt).
Die Karten sind einfach nur klein und ziemlich schlauchig. Selbst die Außenareale sind in Schlaeuche gepresst. Das reduziert die Auseinandersetzungen ueber laengere Distanzen auf ein absolutes Minimum. Man sieht deshalb auch hauptsaechlich PDWs in den Haenden der Leute. Das stoert scheinbar viele Spieler, ich fand das aber doch recht interessant. In BF3 stehen die Sturmgewehre klar im Vordergrund, waehrend die PDWs im besten Fall zweite Wahl sind. Da begrueße ich es schon, wenn ein Shooter den Fokus mal auf eine andere Waffenkategorie legt.
Die Killstreaks an sich habe ich mir deutlich schlimmer vorgestellt, zumindest in der Rolle des Opfers. Ich werde aber verhaeltnismaeßig selten von einem Streak gekillt...