Was, sechs Jahre ist das schon her? Tatsächlich: Das erste Civilization Revolution erschien im Sommer 2008 zunächst für Xbox 360 und PS3, kurz darauf für den DS und ein Jahr später als Umsetzung von Nintendos Handheld auch für iOS. Eines hatten die Ableger für Konsolen und iPhone gemeinsam: Sie waren in ihrem Comicstil durchaus unterhaltsam, aber eher für Einsteiger oder Schnellspieler als für Kenner ausgelegt, die wie im großen Klassiker für PC über Tage und Wochen über ihren Strategien brüten wollten.
Mittlerweile gibt es diese fünf Jahre alte erste Variante kostenlos im AppStore, während der neue zweite Teil für 13,99 Euro angeboten wird. Also ein klarer Fortschritt? Nein.
2K China hat die Zeit nicht genutzt, um den Nachfolger auf höchstes Tabletniveau im Strategiebereich zu bringen – und das, owbohl das Spiel diesmal exklusiv für iPad & Co entwickelt wurde. Auf den ersten Blick sieht noch alles ganz hübsch aus: Immerhin wird die Kulisse jetzt aus einem dreidimensionalen Guss dargestellt. Aber wieso kann ich nur so begrenzt herauszoomen? Der Blick auf das eigene „Reich“ beschränkt sich auf eine kleine Provinz. Und wenn man weiter hineinzoomt, erkennt man grob texturierte Tier- und Rohstoffbrocken. Auch sonst vermisst man überall edleres Flair in den Menüs sowie mehr Liebe zum Detail – viele Einheitendesigns wurden per Copy&Paste aus dem Vorgänger übernommen. So manche Einblendungen von Errungenschaften wirken plump und vor allem die faden Animationen der Kämpfe enttäuschen. Aufgrund der sporadischen Ruckler, der vielen Clippingfehler, der billigen Soundfanfaren und Wartezeiten will man sie gerne abschalten – aber das geht nicht.
Faule Tablet-Kompromisse
Also muss man die billig inszenierten Gefechte über alle Zeitalter genauso ertragen wie die Anführer, die sich zumindest ansehnlicher animiert ins Bild schieben, aber einem dauernd den Krieg erklären – für diplomatische Winkelzüge ist hier mal wieder kein Platz. Zudem vermisst man mehr Komfort: Warum kann ich Truppen immer noch nicht automatisch scouten lassen? Warum muss ich umständlich lange auf eine Stadt drücken, damit ich die restlichen
Einheiten endlich reaktivieren kann? Zwar ist die Steuerung unterm Strich sauberer und eingängiger als im ersten Teil, zumal man angenehm zoomen und wischen kann. Aber Präsentation und Benutzerführung sind nicht so poliert, wie man sich das von einem Spiel dieser Klasse zu diesem Preis wünschen würde.
Und auch inhaltlich gibt es viel Luft nach oben, wenn man unter die Oberfläche schaut. Zwar wirbt 2K mit mehr Masse – u.a. sind Flugzeugträger und Düsenjäger als neue Einheiten dabei, hinzu kommen Laser und Moderne Medizin als weitere Technologien sowie frische Gebäude wie Atomkraftwerke oder das Silicon Valley. Aber was nützt das, wenn man weiter mit faulen Kompromissen leben muss? So können Katapulte z.B. auch U-Boote auf einen Schlag ausmerzen. Angesichts einer KI, die ab der dritten Stufe zumindest forsch attackiert, kann man diese kleinen Anachronismen auf dem Tablet vielleicht eher verschmerzen als auf dem PC. Aber dieses Civilization Revolution 2 ist nicht deutlich komplexer oder hinsichtlich der Spielmodi interessanter als der Vorgänger.
Wo ist denn der Multiplayermodus?
Im Gegenteil: Der Multiplayer-Modus für bis zu vier Leute wurde sogar gestrichen – und das ist ein Witz, wenn man
bedenkt, dass heutzutage nahezu alle Strategiespiele auf dem iPad online gespielt werden können. Über diesen Verlust können auch die neuen Szenario-Herausforderungen nicht hinweg täuschen. Immerhin punkten sie mit Vielfalt: In 20 Aufgaben geht es bei komplett unterschiedlichen Start- und Zielvorgaben z.B. darum, ein Spiel mit riesigem Guthaben eher wirtschaftlich zu dominieren, seine Nachbarn ohne Diplomatie zu unterjochen, nur über die Kultur zu punkten oder in einer Eiszeit bei extremen Bedingungen zu überleben. Wer kreativ sein will, kann in einem Szenario-Generator zudem weitere Aufgaben erstellen.
Neu sind so genannte „Live-Events“, also dynamisch wechselnde Szenarien: Aktuell kann man dort z.B. den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg spielen und gegen die Briten antreten. Aber was genau soll der Reiz daran im Vergleich zu den normalen Szenarien sein? Immerhin gibt es noch das gute alte konservative Spiel: Man wählt die klassische Zufallskarte mit fünf Schwierigkeitsgraden von Häuptling bis Gottheit und wählt aus 18 Anführern von Bismarck bis Lincoln.
Ich verstehe nicht ganz, warum man es hinnehmen soll, dass auf einem Tablet, oder einem Telefon,
Spiele keine Qualität besitzen müssen.
Weil man für ein Tablet, oder Telefon Spiel keine 60 € verlangen kann?
Weil es doch eh nur was für zwischendurch sein soll?
Auch am Telefon verbringe ich viel Zeit mit einem Spiel.
fast mittlerweile soviel wie am PC. Warum soll ich da mit weniger zufrieden geben?
Alles was ich bisher für Android getestet habe an Spielen, war auf Facebook Spiele Niveau.
das finden einige sogar richtig gut. Die Spiele dort verlangen meistens keine Kopfarbeit.
Und mit dem Ingameshop kann man dann noch die letzten Hürden überwinden.
Davon abgesehen haben diese Spiele meist viele Bugs und Ungereimtheiten.
14 € sind selbst für ein schwaches Civilisation einfach zu teuer.
ich bezeichne mich nach wie vor als Fan der Serie.
Mit Teil 1,2,3 und 4 hat Sid etwas großartiges geschaffen.
mit Teil 5 wurde ich nicht mehr warm, wobei ich die Leute durchaus verstehe, die Teil 5 mögen.
Seitdem scheint man sich eher auf den Lorbeeren auszuruhen. Und damit wird der gute Name Sid
leider auch ein Stückweit beschädigt. das finde ich sehr schade.
Achja, zum Spiel: Schade. Ist es so schwer einen ähnlichen Umfang auf mobile Geräte zu bringen?
Also ich kann ja den beiden (:ugly:) XCOM: Enemy Unknown oder Breach & Clear empfehlen =D
W.....T........F ???
das ist mir gar nicht aufgefallen, bis ich ihn quoten wollte
Schizophren?