Leider schaden die Spielmechanik und das repetitive Leveldesign der anfangs unheimlich bedrückenden Atmosphäre. So verirre ich mich aufgrund der zweidimensionalen Darstellung ständig in den dreidimensional gestalteten Levels – Türen führen nämlich nicht nur nach links und rechts, sondern auch nach „vorne“ und „hinten“. Dabei verliere ich dank wechselnder Perspektiven schnell die Übersicht und muss ständig die Karte zu Rate ziehen, was aus der einsamen Dunkelheit schnell eine Abfolge aus Kartencheck, Raumwechsel und einem erneuten Kartencheck nach macht. Das
stört den Spielfluss mit fortschreitender Spielzeit nachhaltig.
Auch die oft sehr ähnlich gestalteten Umgebungen (dunkles Krankenhaus, dunkle Schule etc.) tragen viel zum Gewöhnungseffekt bei. Spätestens nach der Hälfte der Handlung hatte ich mich an die Art des Levelaufbaus und Zusammentreffen mit den Schattenwesen gewöhnt. Ja: Es gibt ein paar Überraschungen, auf diese treffe ich aber zu selten – genau wie auf die eingestreuten Rätsel, von denen gerne mehr den Weg in Claires Unterbewusstsein hätten finden können. Von der Vielfalt eines Psycho-Adventures wie The Cat Lady ist man hier weit entfernt.
Anspruchsvoller Überlebenskampf
Dabei ist der Schwierigkeitsgrad alles andere als langweilig. Schon auf der mittleren der drei Stufen verfällt Claires Geisteszustand rapide, sie verträgt nur drei Hiebe der schwächsten Schattenviecher und die gesammelten Getränke
und Pillen gehen schnell zur Neige. Besonders im letzten Drittel gibt es einige Szenen, die ich dank der prekären Versorgungslange nur mit knapper Not überstanden habe – nicht zuletzt, weil die riesigen Schattenmonster immensen Schaden anrichten und immer wieder zu Neustarts zwingen.
Bedauerlich ist zudem, dass auf eine Sprachausgabe verzichtet wurde. Während die gesprochenen Dialoge bei The Cat Lady stark zur beklemmenden Atmosphäre beitragen, muss man hier mit schnöden Texteinblendungen leben. Zwar sind die seltenen Dialoge trotz der wenigen Antwortoptionen gut geschrieben, die Inszenierung der Gespräche ist aber oft ziemlich trocken. Besser sind gelungen sind die oft mit Zeitsprüngen einhergehenden, surrealen Zwischenszenen, die Claires Vergangenheit und ihre Familiengeschichte beleuchten
Ich bin auch ein Freund von 2D und muss dennoch feststellen dass ich alles unter 8-Bit und alles über 16Bit nur schwerlich mögen kann. Der Grafikstil von Lone Survivor oder eben Claire sind genau mein Geschmack. Konnte mich bisher aber für keines von beiden erwärmen. Bei einem Secret of Mana, Secret of Evermore oder gar Terranigma wäre ich sofort dabei Vermultlich zählt hier einfach der Action Anteil zusammen mit der Story. Die letzten großen zwei AAA Game welche mir spontan sehr gut in Erinnerung geblieben sind, sind Deus Ex3 und Skyrim, wobei selbst Skyrim auch nur mittelmäßig ist. Habe gestern endlich mal das neue Tomb Raider in Angriff genommen. Nach zwei Stunden war mir so langweilig, dass ich es wieder deinstalliert habe. Grafik hui, der Rest nur schnöder Brei. Auch ich bemerke eine immer größer werdende Durststrecke welche ich jedoch zunehmend mit guten alten und neuen Nintendo Produkten hervorragend aussitzen kann. Mein mittlerweile Upper-midrange PC wird also noch auf Jahre ohne update auskommen.
Außerdem sitzen bei AAA Spielen etliche Designer am Werk, die die 3D Modelle gestalten und Texturieren. Was denkst du wie lange das bei einem Ein-Mann-Projekt dauern würde, wenn jener keine halben Sachen machen soll?
Darum sage ich bei Indiespielen: Lieber eine stimmige 2D Pixeloptik, als eine schlechte 3D Optik. Außerdem sind diese 2D Grafiken zeitlos. 3D Grafiken, die heute noch supertoll sind und als "fotorealistisch" angepriesen werden, sehen in paar Jahren subjektiv betrachtet nur noch kacke aus wenn sich die Grafik wieder eine Ecke mehr weiterentwickelt hat. Dieses Wettrennen um die beste bzw. realischtiste Grafik finde ich daher schwachsinnig. Ein Spiel ist nicht gut nur weil die Grafik toll ist. Da kann man dann genau so gut Benchmarks drüberlaufen lassen.
Wie bereits so oft erwähnt wurde, ist auch für mich das Spielprinzip wichtiger als die Optik und gerade Indiespiele trauen sich da eher mal zu Experimente einzugehen, im Gegensatz zu AAA Spielen, die meist nach Schema-F kochen.
Außerdem ist Far Cry 3 schon längst draußen und kann meiner Meinung nach sowohl gameplaytechnisch als auch von der Story her nicht wirklich überzeugen.
Pauschalisieren ist halt "in" - tja: Generation Blöd-Zeitung halt! So: Damit hab ich jetzt auch mal pauschalisiert! Macht Spaß!
Darf es noch etwas Käse zum Whine sein?Ich kann zwar auch mit vielen Spielen nix mehr anfangen, aber ein paar Perlen gab es für mich schon in den letzten zwei Jahren. Sowohl Indie- als auch AAA Produktionen.