Arrogant, aber gut
Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich vor einigen Jahren zum ersten Mal live beim Shakedown zur WRC-Rallye in Deutschland dabei war. Da ich zu diesem Zeitpunkt noch fleißig an der Uni Trier studierte, war ich schon nach einer kurzen Busfahrt mitten drin im Geschehen. Wow, das war schon ein geniales Spektakel, als die Rallye-Boliden mit Vollgas durch die Fußgängerzone der ältesten Stadt Deutschlands gebrettert sind. Auch die Nähe der Fahrer zu ihren Fans kannte ich so noch nicht: Carlos Saint schrieb fleißig Autogramme, der deutsche Fahrer Armin Schwarz plauderte geduldig mit den Zuschauern am Straßenrand und selbst der mittlerweile verstorbene und damals WM-Führende Richard Burns nahm sich alle Zeit der Welt, um sich den Fragen des Publikums zu stellen. Nur einer tanzte aus der Reihe: Colin McRae! Der Schotte hatte es als einziger von den Fahrern vorgezogen, in seinem Wagen sitzen zu bleiben. Näherte sich jemand dem Fahrzeug, wurde er von der Security gebeten, sich zu entfernen. Irgendwann stieg er dann doch aus, ignorierte alle Autogrammwünsche und verschwand bis zum Start des Shakedowns. Seit diesem Tag ist Colin McRae für mich die Arroganz und Unfreundlichkeit in
Person. Dies ändert jedoch nichts daran, dass Codemasters Rallyespiele mit seinem Namen auf der Verpackung allesamt hervorragend waren – auch wenn sie den Motorsport niemals derart realistisch abbilden konnten wie Richard Burns Rally.
Let’s get dirty
Mit DIRT bewegt sich die Serie weiter in Richtung Arcade, ohne jedoch vollkommen auf die Sega Rallye-Schiene abzugleiten. Trotzdem fällt auf, dass der neueste Teil leichter zugänglich ist als die Vorgänger: Die Boliden reagieren deutlich gutmütiger, wenn ihr sie über die Schotter-, Asphalt- und Matschpisten dirigiert und lässig durch die Kurven driftet. Die Kontrolle verliert ihr zumindest bei den Standard 2WD- und 4WD-Karossen selten, denn dafür sind die Grip-Verhältnisse durchgehend zu gut. Egal, ob ihr euch auf nassen oder trockenen, festen oder matschigen Untergründen befindet: die Reifen scheinen auf der Oberfläche zu kleben und drehen nur selten durch. Anspruchsvoller wird es erst mit den späteren Heckschleudern, bei denen ihr öfters gegenlenken und behutsam mit dem Gaspedal umgehen müsst, um die über 300 PS starken Bestien zu zähmen. Trotzdem wird die Fahrphysik Simulationsfetischisten enttäuschen. Der größte Kritikpunkt ist jedoch das Bremsverhalten: Es kann nicht sein, dass ich einen Wagen bei einer Geschwindigkeit von über 200 Sachen nach 30 Metern auf null KM/H abbremsen kann – und das auch noch auf rutschigem Schotter. Die Bremsen in DIRT reagieren viel zu gut! Zudem macht es kaum einen Unterschied,
ob ihr auf einem festen Fahrbahnbelag wie Asphalt oder dem besagten Schotter in die Eisen geht, denn das Auto kommt auf allen Belägen nahezu gleich schnell zum Stehen.
Für die Masse gemacht?
Mir ist es ein Rätsel, warum Codemasters mit der Power der aktuellen Konsolengeneration und des PCs bezüglich der Fahrphysik einen solchen Rückschritt gemacht hat. Will man das Spiel für die Massen zugänglicher machen? Prima, dann hätte man sich am Beispiel von Forza 2 orientieren und Anfängern entsprechende Fahrhilfen zur Verfügung stellen sollen. Aber warum müssen Liebhaber von Simulationen gänzlich auf eine anspruchsvolle, realistische Physik verzichten? Mit dem Xbox 360-Wheel wird es leider auch nicht besser. Zwar habt ihr extrem viele Einstellungsmöglichkeiten bzgl. Deadzones und maximalem Lenkeinschlag, doch will sich zu keinem Zeitpunkt ein homogenes Fahrgefühl einstellen, bei dem man wirklich spürt, wie der Wagen reagiert. Zumindest aber zeigt DIRT, dass doch eine gewisse Power im 360-Wheel steckt: Maximiert ihr in den Einstellungen die Intensität der Force Feedback-Effekte, schütteln die Vibrationsmotoren eure Hände gut durch. Doch starkes Rütteln alleine reicht nicht, um die Eigenschaften der Straße und des Fahrwerks abzubilden – hier sind Titel wie Forza 2 oder auch die GT-Serie auf der PlayStation mit ihrem Force Feedback deutlich weiter. Auch die Kollisionsabfrage ist stellenweise jenseits von Gut und Böse, wenn ich z.B. aus Versehen schräg eine Felswand hoch fahre, an ihr entlang rutsche und anschließend unbehelligt auf die Straße zur Weiterfahrt zurückkehren kann. Die Bewertung der Fahrphysik bringt mich in eine kleine Bredouille: Gemessen an Arcademaßstäben geht die leicht zugängliche Steuerung sowie das überwiegend gutmütige Handling zusammen mit der „Wunderbremse“ vollkommen in Ordnung. Als reine Simulation ist Colin McRae: DIRT allerdings eine riesige Enttäuschung!
bei dirt waren aber die pisten noch richtig ruckelig und dreckig und die motorengeräusche haben schön mitgeschwankt. dirt3 ist noch softer und angepasster - total langweilig und die grafik haut einen auch nicht vom hocker werd mir wieder dirt über steam zulegen...
Hammer Game und coole's schadensmodel
Gab dazu sogar eine News hier, also war uns schon bekannt.
Kleine Info am Rande:
Colin McRae ist am 15. September bei einem Helikopterabsturz ums Leben gekommen.
Unter den Opfern waren außerdem sein 5 Jahre alter Sohn Johnny und zwei Freunde der Familie, Graeme Duncan und Ben Porcelli (Sechs Jahre alt).
Nach dem aktuellem Stand der Erkenntnisse war Colin McRae der Pilot des Helikopters.
Quelle: Englische Wikipedia
Gruß
Hi, ich hätt mal ne Frage an euch, und zwar bei wie viel FPS zockt ihr Colin McRae Dirt?
Also ich (System: e6400@ 2x 2.5ghz, 3gb ram, gf 8800 gts 640mb,..) zocks mit allen einstellungen auf ultra bzw. high mit 40 fps. Ich würde nur gern mal vergleichen. Wär cool wenn ein paar leute das posten könnten welches system und wie viel fps.
Danke
Achja falls es sowas hier schon einmal gab dann sorry ich bin neu hier.
Gruß Chris