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Control: AWE (Action-Adventure) – Licht und Schatten

In der zweiten Erweiterung treffen die Spielwelten von Alan Wake und
Control im Remedy-Connected-Universe erstmalig aufeinander. So erfährt
Jesse Faden mehr über die Geschehnisse in Bright Falls und muss sich mit
einer Schatten-Kreatur herumschlagen. Doch trotz der tollen Prämisse
bleibt AWE hinter The Foundation zurück.

© Remedy Entertainment / 505 Games

Licht und Schatten im Remedy Connected Universe

Nachdem Jesse in der ersten Erweiterung (Control: The Foundation) einen Abstecher in das Fundament gemacht hatte, darf sich die FBC-Direktorin im zweiten und letzten DLC (Control: AWE) im Investigations-Sektor umschauen, in dem einige AWE-Fälle (Altered World Events) untersucht wurden. Den Bereich kann man nach Abschluss der siebten Hauptmission „Das Gesicht des Feindes“ via Hauptaufzug betreten.  

In dem neuen Gebiet jagt man eine Kreatur, die dort seit Jahren ihr Unwesen treibt und gegen normale Attacken der Dienstwaffe unempfindlich ist. Die Kreatur war einmal Dr. Emil Hartman, der die Vorgänge in Bright Falls rund um den Cauldron Lake untersucht hatte und nach einem Selbstexperiment von einer dunklen Präsenz übernommen wurde – und ja, Bright Falls war der Schauplatz von Alan Wake. Hartman wurde dann vom FBC in Gewahrsam genommen, kam aber durch die Hiss-Invasion frei, wobei sich die Hiss und die dunkle Präsenz gegenseitig verstärkten und ein neues Monster schufen, das es in Control: AWE zu bekämpfen gilt. Wie die Gegner in Alan Wake muss die Hartman-Kreatur mit Licht bekämpft werden, womit ein neues Element ins Spiel kommt, schließlich treibt sich Hartman gerne in schattigen Arealen herum. Wenn sich Jesse in dieser Dunkelheit befindet, schwindet übrigens ihre Energie, die sie für ihre Spezialfähigkeiten braucht …

Der Kampf mit der Dunkelheit ist zumeist mit der Kreatur verbunden und zieht sich über den gesamten neuen Sektor hin. Während diese Licht-Schatten-Mechanik zu Beginn noch überraschend ist, macht sich schnell Ernüchterung breit, da es meist darum geht, irgendwie im Licht zu bleiben und Energiewürfel in Generatoren zu schleudern, damit das Licht wieder angeht. Etwaige Hiss-Gegner, die noch aus der Dunkelheit heraus angreifen, zerren schon an den Nerven. Der Endbosskampf mit seinen geplanten Selbstheilungen hinterlässt zudem einen schlechten Eindruck und unterbietet viele andere Bosskämpfe aus Control, die ohnehin nie eine Stärke des Grundspiels waren. Abseits der Begegnungen mit der Kreatur darf noch eine Art „schwarzer Glibber“, der sich über Türen oder Generatoren gelegt hat, mit Licht (Scheinwerfer schweben lassen) verdrängt werden.  

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Sehr häufig gilt es Energiewürfel in entsprechende Generatoren zu stopfen. © 4P/Screenshot

Büro-Optik und Alan Wake

Die Gestaltung der neuen Areale lässt leider zu wünschen übrig, vor allem im Vergleich zu The Foundation, da man vorwiegend in recycelt wirkenden Arealen des Bureaus unterwegs ist. Es fehlt einfach an optischer Abgrenzung zu dem Rest des Spiels und einer eigenen visuellen Identität, die es im Fundament gab. Es erweckt den Eindruck, dass AWE schnell produziert und veröffentlicht werden musste – ggf. beeinflusste auch Covid-19 die Entwicklung. Diese Einschätzung wird dadurch untermauert, dass es nur ziemlich generische Nebenquests vom Lieblingshausmeister Ahti und viel zu kurze, aber gute Abstecher wie Apollo 14 gibt. Hier verschenkt Control: AWE viel Potenzial. Konversationen mit anderen Figuren halten sich ebenfalls in Grenzen, höchstens mit Frederick Langston via defekter Gegensprechanlage.

Auch die Einbindung von Alan Wake mit stilvoll überlagerten Zwischensequenzen, angedeuteten Story-Paradoxa und Sprachaufnahmen ist leider nicht mehr als ein Teaser für mögliche Nachfolger (Alan Wake 2 oder Control 2) im Remedy-Connected-Universe. Während man in den ersten Räumen des Sektors förmlich mit Zusammenhängen und Querverweisen in Fundstückform bombardiert wird, rückt Alan Wake nach einem Abstecher ins Oceanview Motel und der ersten halben Stunde zusehends in den Hintergrund. Natürlich ist es klasse, die Verbindungen zwischen beiden Titeln zu ergründen, die ein größeres Universum entfalten, aber für mehr als Andeutungen und Hinweise auf den gemeinsamen „dunklen Ort“ reicht es nicht. Zumal es in Control ohnehin mit dem Rat und dem Gestalter noch mehr als genug Mysteriöses gibt, das vertieft werden könnte …  

Granatwerfer und Spiel-Automaten

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Die Kreatur lauert im Dunkeln. © 4P/Screenshot

Eine Neuerung ist die „Surge“ Waffenform für die Dienstwaffe – im Prinzip ein Granatwerfer mit Haftgranaten. Sie schießt bis zu drei Granaten auf einmal, die ferngesteuert gesprengt werden können, allerdings fehlt der Waffe eine sinnvolle Einsatzmöglichkeit, da sie stark an „Charge“ erinnert. Außerdem findet man in dem neuen Areal zwei Spiel-Automaten als Objekte der Macht, die als Zugang zur „Arcade Plane“ dienen. Einer der Automaten beinhaltet einen Time-Trial-Modus namens „Deadline“ und einen Horde-Modus namens „Crowd Control“. Mit dem anderen Gerät können bereits bestrittene Bosskämpfe (Feedback Loop) aus dem Hauptspiel wiederholt werden – wahlweise einzeln oder in einem Boss-Rush-Modus. Man kann auch das Ashtray Labyrinth, sofern man die entsprechende Mission bereits beendet hat, wiederholen. Beendet man „Deadline“ und „Crowd Control“ auf hoher Schwierigkeit, kann man ein neues Outfit für Jesse freischalten. Der hohe Schwierigkeitsgrad wird freigeschaltet, sobald man die Modi einmal durchgespielt hat.

Beeilt man sich und verzichtet auf Nebenräume und Nebenquests, ist Control: AWE in zwei bis drei Stunden durchgespielt. Die Zeit verdoppelt sich, wenn man sich ausführlicher umschaut, den Fundstücken mehr Beachtung schenkt, mit den Automaten spielt und „alles erreichen“ möchte.

Update für das Hauptspiel

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Finstere Areale können mit der schwebenden Baustellen-Leuchte erhellt werden. © 4P/Screenshot

Zusammen mit Control: AWE ist ein kostenloses Update für das Hauptspiel erschienen. Neben Bugfixes und mehreren Verbesserungen umfasst das Update auch das sehr nützliche „Multi-Launch Upgrade“ für die Launch-Fähigkeit (mehrere Gegenstände aufheben und schleudern) sowie zusätzliche Checkpoints für einige der schwierigeren Kämpfe gegen Ende der Hauptkampagne. Manche Kontrollpunkte der Bosskämpfe befinden sich nun näher an den Bossen. Neu ist ebenso der „Assist Mode“, der die fehlenden Schwierigkeitsgrade obsolet macht, da ausführliche Anpassungen am Spielgeschehen und der Herausforderung vorgenommen werden können. Es können z.B. Regeln modifiziert (Waffe lädt schneller nach, Energie baut sich schneller auf, Jesse kann in Kämpfen nicht sterben etc.) und Kämpfe mit einer Zielhilfe vereinfacht werden, wodurch der „Assist Mode“ eher an ein Cheat-Menü erinnert.

  1. UAZ-469 hat geschrieben: 31.08.2020 17:17 Also ich fand's ziemlich enttäuschend.
    Spoiler
    Show
    Ich hatte durchaus erwartet, dass es eine Rückkehr nach Bright Falls geben würde - selbst wenn es nur eine Illusion oder so wäre -, zusammen mit dem lichtbasierten Kampf und den Besessenen als Gegnern.
    Und warum ausgerechnet Dr. Emil Hartman? Agent Nightingale hätte meines Erachtens nach einen weitaus besseren Gegenspieler abgegeben, der einen Angriff auf das FBC geplant hätte, um die Dunkelheit zu verbreiten.
    Insgesamt tonnenweise verschenktes Potenzial. :(
    Ich bin auch enttäuscht von den dlc.Alles das gleiche nur schwächer.Ausser dieses Licht Schatten Mechanik. Und die langweilt einen weil mehr als Würfelpuzzel wird hier nicht geboten. Hier war so viel wie du schon schreibst Potenzial drinne.Von Bright Falls keine Spur.Von Alan Wacke keinen Spur. Wer es nicht gespielt hat hat nichts verpasst

  2. Am Anfang war ich fasziniert, dann amüsiert (Gameplay) und zum Ende hin froh, als es vorbei war. Das letzte Viertel hat sich für mich gezogen und ich hatte genug von dieser abgedrehten Story.
    Dann lieber nochmal irgendwann Alan Wake spielen.

  3. Bin da raus.
    Nach dem Hauptspiel hatte ich nicht einmal mehr lust auf den 1 DLC.
    Das Spiel an sich ich ist gut, die aber so gut wie immer gleichen Dinge die man verrichten muss, nerven mit der Zeit.
    Lass den 2 also auch aus. Verpasse ja scheinbar eh nichts.

  4. Solidus Snake hat geschrieben: 01.09.2020 00:00 Frage. Wie schwer ist der DLC vom Niveau her? Fand manche Stellen im Hauptspiel und im ersten DLC ziemlich haarig.
    Ich kam mit dem Hauptspiel (einen optionalen Boss außen vor gelassen) besser klar. Die Kämpfe in AWE hab ich durch die Dunkelheit teilweise als ziemlich stressig empfunden. Und Shmü (der Arcade Modus) hab ich trotz vieler Anläufe gar nicht gepackt.

  5. Ich hab mir auch die Complete geholt obwohl ich schon die Epic Version hab. Einfach weil der Season pass 14,99 kostet und die Steam Version hab ich für 23 € bekommen. So langsam wie sich der Epic Store entwickelt hab ich auf den dummen Launcher auch kein Bock mehr. Am liebsten wäre mir immer noch eine profane Setup.Exe ganz ohne diesen Launcher Kram. Zurück zum Spiel, ich war schockiert zu sehen dass der Texture Loading Bug wieder da ist. Muss mal in den Einstellungen spielen, aber hab Remedy auch geschrieben. Unglaublich dass ne 2080 selbst auf mittleren Einstellungen Probleme mit dem Laden der Texturen hat.

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