Vor dem kühnen Einmarsch in Russland erlitt Napoleon genau eine Niederlage an Land bei Aspern, die aber ohne große Folgen blieb. Als die Grande Armee 1812 in die Weiten des Zarenreichs einfiel, galt sie noch als unbesiegbar und
Das Schicksal Europas steht auf der Kippe. Napoleon will es sich ganz einverleiben und die anderen wollen ihn loswerden. |
alle glaubten an einen schnellen Erfolg des kleinen Korsen. Doch es kam ganz anders, denn die 612.000 Mann der bis dahin größten Truppe aller Zeiten verloren sich in der Größe des russischen Raums. Die Russen wichen der Entscheidungsschlacht geschickt aus. Nach der blutigen Schlacht von Borodino, die im Spiel vorkommt und bei der Napoleon keinen Sieg erringen konnte, erreichten die Franzosen Moskau. Die Stadt war völlig verlassen und bot keinen Nachschub.
Napoleon musste seine Truppen wohl oder übel zurückziehen, die immer mehr unter Hunger, Krankheiten und Kälte litten. Die ständigen Angriffe der russischen Kavallerie dezimierten die Soldaten zusätzlich. Nach dem verlustreichen Übergang über die Beresina erreichten nur 40.000 Mann die Grenze, was die Mär von der Unbesiegbarkeit der Franzosen endgültig entlarvte. Bei Cossacks 2: Battle for Europe dürft ihr beweisen, dass ihr es besser als Napoleon machen könnt: Bezwingt den russischen Bären! Oder kämpft auf Seiten der Gegner, um Russen, Engländer, Preußen oder Österreicher zum Sieg zu führen und Europa vom Joch der Franzosen zu befreien.
Gute Erinnerungen
Obwohl mit Polen, Spanien und dem Rheinbund drei neue Kriegsparteien Gewehr bei Fuß stehen, gleicht das Add-On dem Hauptspiel wie ein Ei dem anderen. Wer es installiert, fragt sich ernsthaft, ob es denn nicht das alte
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Cossacks 2 ist, obgleich es ohne dieses läuft. Das Zeitalter, die Massenschlachten und die Aufmachung – alles wie gehabt. Denn dieses Mal ist der sechste Koalitionskrieg Thema, der 1814 zu Napoleons Fall führte. Dennoch gibt es Überschneidungen zum Grundspiel. Obwohl es auf der Karte zehn neue Gebiete gibt, die in Spanien, Polen und Deutschland liegen, hat sich der immer noch motivierende Eroberungsmodus spielerisch kaum verändert. Es sind halt drei neue Nationen dabei, die um die Herrschaft mitkämpfen.
Vier neue Kampagnen gibt es, die insgesamt 18 Missionen umfassen: Napoleons berühmten Feldzug der Hundert Tage, der in Waterloo so unrühmlich endete, der Rheinbund will sich die Straße nach Wien freikämpfen, die polnischen Reiter verteidigen die Ehre der polnischen Krähe und die Spanier wollen Napoleons Besatzer aus ihrem Land werfen. Dabei ist wie beim Europa-Modus kaum Aufbauarbeit gefragt, da ihr die Rohstoffe meist erobern könnt, anstatt sie abzubauen. Errichten müsst ihr im freien Skirmish-Modus, was wieder nicht sonderlich prickelnd ist. Es gibt nur Standardgebäude, die Zusammenstellung der Einheiten ist immer noch oberumständlich und Forschung fehlt fast völlig.
Spannende Schlachten
Auf dem Schlachtfeld bleibt ebenfalls alles beim Alten. Ihr führt Infanterie, Kavallerie und Artillerie ins Gefecht, die zu großen Einheiten zusammengefasst sind. Das lässt bestimmte Formationen zu, die euch auf dem Marsch, gegen
Reiter und beim Kampf Vorteile bringen. Das Gelände bringt ebenfalls Vorteile, so schützt etwa der Wald die eigenen Linien und das Feuer vom Hügel reicht umso weiter. Das A und O der Truppe ist die Ordnung, die durch Verluste, Erschöpfung und schlechte Versorgung flöten geht. Je mehr Erfahrung eure Einheit sammelt, desto mehr Moral besitzt sie, so dass erfahrene Soldaten nicht so leicht davonrennen. Sie sind auch auf dem Marsch weniger anfällig. Erfahrene Einheiten nehmt ihr in die nächste Schlacht mit, was dafür sorgt, dass ihr auf eure Männer Acht gebt.
Es gibt drei neue historische Gefechte, die ihr auf beiden Seiten nachspielen könnt: Die verlustreiche Schlacht bei Borodino 1812 gegen die Armee des Zaren, die Völkerschlacht bei Leipzig 1813, bei der sich Deutschland aus dem Griff der Franzosen befreite und schließlich Waterloo 1815 in Belgien, das Napoleon nach einem kurzem Comeback einen unfreiwilligen Alterssitz auf dem Eiland St. Helena bescherte. Letztere Schlacht wurde zum Sinnbild für die totale Niederlage. Die drei neuen Völker bringen ihre Einheiten mit, die sich nicht sonderlich von denen der anderen Nationen unterscheiden. Neben Musketieren, Pionieren und Grenadieren, die jedes Volk hat, gibt es auch Spezialitäten wie spanische Guerillakämpfer, bayerische Dragoner und polnische Reiter
Hi Anguille,
die historischen Schlachten des Hauptspiels sind beim Add-On dabei, die Kampagnen nicht.
Viel Spaß noch,
4P|Bodo
Danke für den Test...sehr interessant.
Da ich das original Spiel nicht habe würde ich gerne noch wissen ob die Gefechte und Kampagnen des Originals auch im Stand-alone dabei sind.
Danke