Kamera auf Abwegen
Ansonsten ist die Steuerung jedoch recht handlich und macht nur selten Zicken. Ganz im Gegensatz zur Kamera, die leider nicht immer das anzeigt, was sie eigentlich sollte und sich auch durch manuelle Justierung nicht immer bändigen lässt. Dadurch wird der Schwierigkeitsgrad schon auf der Standardstufe recht anspruchsvoll. Und während Arcade-Profis gleich zu Beginn auch einen extraschweren Modus aktivieren dürfen, müssen Gelegenheitsschützen eine leichtere Stufe durch wiederholtes Sterben erst freischalten. Freischalten lassen sich im Übrigen auch Gegnerprofile, Glossareinträge sowie sehenswerte Render- und Echtzeitsequenzen, in denen vor allem das attraktive, an Final Fantasy X erinnernde Charakterdesign zur Geltung kommt.
Solide Präsentation
Dass die Charaktere dabei nur Englisch sprechen und lediglich deutsch untertitelt wurden, ist angesichts der meist hervorragenden Sprecher kein Nachteil. Ansonsten ist die Soundkulisse eher unauffällig, im Großen und Ganzen aber recht ordentlich. Ähnliches gilt auch für die optische Präsentation. Dafür, dass sich Unmengen an Gegnern und Projektilen auf dem Bildschirm tummeln, ist die Grafik erstaunlich flüssig und die Sichtweite im Vergleich zu den vernebelten Dynasty-Warriors-Brüdern tadellos.__NEWCOL__Abstriche müssen hingegen bei Texturen und Effekten gemacht werden. Auch die Animationen wirken teilweise etwas steif und die Interaktionsmöglichkeiten mit der meist tristen Umgebung beschränken sich auf ein Minimum. Durch die schiere Anzahl an Gegnern und die teils pompösen Zwischengegner wird man allerdings wieder ein stückweit entschädigt.
Künstliche Kameraden
Hinzu kommt, dass man nicht immer nur als tapferer Einzelkämpfer in die Schlacht zieht, sondern je nach Mission auch auf die Unterstützung von bis zu fünf CPU-gesteuerten Mitstreitern mit passabler KI bauen darf. Aussuchen dürft Ihr Euch diese zwar nicht, aber durch Festlegen der Angriffsformation könnt Ihr immerhin Einfluss auf den Wirkungsbereich Eurer Teamkollegen nehmen. Und bei Kampfhandlungen seid Ihr auch für deren Gesundheit verantwortlich. Marschbefehle oder ähnliches könnt Ihr Ihnen jedoch keine erteilen. Interessant wäre es ebenfalls gewesen, neben den eigenen auch die Waffen seiner Kameraden modifizieren zu können. Aber letztendlich ist Crimson Sea kein Taktik-, sondern ein Arcade-Shooter, dem zu viel Tiefgang vielleicht sogar geschadet hätte. Nicht geschadet hätte hingegen ein kooperativer Zwei- oder gar Vier-Spieler-Modus, für den das unkomplizierte und actionreiche Spielprinzip gerade auf lange Sicht gesehen eigentlich prädestiniert gewesen wäre. Denn der Wiederspielwert ist trotz zusätzlicher Schwierigkeitsgrade und verbesserbarer Rankings eher gering.