Was ist Crisis Core?
Man könnte Crisis Core den kleinen unscheinbaren Bruder der übergroßen Rollenspielfamilie nennen. Selbst Square Enix (SE) kann doch nicht das gewaltige Drama und die großen Emotionen eines Final Fantasy auf dem winzigen PSP-Bildschirm zum Leben erwecken! Ich bezweifle zwar, dass diese Einschätzung tatsächlich der Wahrheit entspricht; SE hat das Prequel jedoch so konsequent für den Handheld zurechtgeschnitten, dass man die spielerischen Wurzeln der Serie – Rundenkämpfe und offene Spielewelten – zunächst nur erahnen kann. Anstatt taktische Scharmützel in einer weitläufigen Welt zu schlagen, erlebt ihr in Crisis Core somit rasante Echtzeitaction, während ihr ohne Umwege durch die kurzen Abschnitte geschoben werdet.
Keine Angst: Mit dem spielerisch schwachen Dirge of Cerberus hat dieses Final Fantasy VII trotzdem nichts zu tun! Eine typische Fortsetzung ist es allerdings ebenso wenig.
Das betrifft zumindest die spielerische Seite. Denn erzählerisch ist Crisis Core echtes, bewegendes Final Fantasy – großes japanisches Spielekino! Die Geschichte wird liebevoll erzählt, clever aufgebaut und in ein ergreifendes Finale geführt. Ganz selten sind mir die Charaktere so ans Herz gewachsen, selten fiel mir der Abschied so schwer, dass ich sofort den Nachfolger einlegen wollte, um sie weiter zu begleiten.
Weiße und schwarze Westen
Natürlich werden es vor allem langjährige Fans sein, die im Anschluss wieder zu Final Fantasy VII greifen. Schließlich erzählt Crisis Core dessen Vorgeschichte, indem es sich zum größten Teil auf bekannte Charaktere und Schauplätze beschränkt. Es führt Zack ins Shinra-Hauptquartier, nach Wutai und nach Nibelheim. Es zeigt Ereignisse, von denen bisher nur berichtet wurde und verknüpft endlich auch die Anfänge zentraler Handlungsfäden zu einem prächtigen Teppich – immer untermalt von den fantastischen Neuauflagen vertrauter Melodien. Erwartet nicht zuviel Neues: Wer sich heute noch lebhaft an das elf Jahre alte Rollenspiel-Urgestein erinnert, kennt längst die Eckpfeiler der Handlung. Lasst euch davon aber nicht abschrecken: Immerhin erlebte man auch dann einen fesselnden Übergang zur alten Trilogie, wenn man schon vor Episode III mit Star Wars vertraut war. SE schließt den Kreis um Zack und Cloud sogar noch nahtloser!
Und was, wenn ihr mit „Cloud“ nichts anfangen könnt, den Namen „Zack“ sogar noch nie gehört habt? Dann müsst ihr die Figuren zwar erst kennenlernen, werdet aber genauso gerne mit ihnen lachen, trauern und mitfiebern. Zack ist ein Soldat des mächtigen Energiekonzerns Shinra und auf dem besten Weg, einer der stärksten der „Soldier“-Einheit zu werden. Auf dem Weg dorthin muss er jedoch mit ansehen, wie die Freundschaft zwischen den drei großen Soldier-Helden Sephiroth, Genesis sowie Angeal zerbricht und wie jeder der drei in ein tragisches Schicksal gerissen wird. Und auch wenn die Grafikkünstler diesmal nur eine Hand voll CGI-Filme eindrucksvoll in Szene setzen: Die Autoren überzeichnen den dramatischen
Konflikt mit so viel Feingefühl, dass er immer menschlich bleibt. Obwohl sich Freund und Feind immer zu erkennen geben: Es gibt keinen schwarz-betuchten Bösewicht, ein Held mit blütenreiner Weste taucht nie auf – eine große Auszeichnung, die sich meist nur japanische Autoren verdienen. Wie selbstverständlich spinnt SE seine Geschichte noch dazu um Themen wie genetische Experimente und Umweltverschmutzung, ohne ein einziges Mal mit dem besser wissenden Zeigefinger zu fuchteln.
Zacks blasser Farbton
Zugegeben: Ausgerechnet Zack verblasst zwischen den charakterstarken Farbtupfern um ihn herum – womöglich deshalb, damit man sein eigenes Alter Ego besser auf den Helden projizieren kann. Die deutschen Textfenster der Dialoge stehen sogar im vollen Gegensatz zu der epischen Erzählung, weil die Übersetzer aus dem übermütigen Draufgänger einen flapsigen Bengel machen, der im Gegensatz zur englischen Vorlage die Umgangssprache eines Halbstarken pflegt. Die Texte entsprechen sinngemäß zwar ihren englischen Vorlagen, doch der geänderte Tonfall lässt zu wünschen übrig. Glück im Unglück: Gesprochene Texte werden durchgehend auf Englisch vorgetragen.
wenn ich das doch 2009 gewusst hätte.
MfG DasGraueAuge
Liebe Zocker Gemeinde ,
Crisis Core ist für mich nicht gleich FF 7.
Ich habe selten ein schlechteres Game in der Hand gehabt.
Sephiroth ist und bleibt meine aller liebste Lieblingsfigur ,jedoch mein Liebster Teil aus der Serie ist Teil VIII und III (VI).
Ich finde FF / Crisis Core ist einfach nur noch Geldschneiderei!!!Der letzte Mist.
Mein größter Pluspunkt ist aber der Charakter Zack Fair, so ein Kontrast zu Cloud...