Der Weg des Quaders
Die Umsetzungen für iPhone und iPad laufen nach dem gleichen Prinzip ab. Irgendwo brennen Feuer in Schalen, Mosaike zieren den riesigen Boden, schlanke Backsteinsäulen werfen Schatten und durch Buntglasfenster dringt Licht – man fühlt sich fast wie in einer mittelalterlichen Kathedrale. In der Mitte schwebt ein Spielbrett aus vielen quadratischen Marmorsteinen, in dessen Mitte ein Loch mit blauem Glühen lockt. Genau diese Stelle gilt es zu erreichen, um einen Level zu meistern – am besten mit so wenig Zügen wie möglich.
Dieser Ausgang ist der größte Knackpunkt und Motivationsfaktor, denn der gesteuerte Quader passt nur hochkant hinein. Oft muss man ihn also eine ganze Weile drehen und Wenden und dabei natürlich möglichst nicht vom Rand kippen. Später lässt sich der Block in zwei Würfel teilen. Außerdem sorgen schmale Stege, morsche Holzfelder, Schalter, Brücken und Teleporter für immer komplexere Herausforderungen. Wer näheres über die Feinheiten der Spielmechanik erfahren will, sollte auch einen Blick auf den ausführlichen Test des Originals werfen.
Schludrige Umsetzung
Trotz des viel geringeren Preises hat Creat die iOS-Versionen nicht abgespeckt wie beim Negativ-Beispiel Scribblenauts Remix. Vor allem mit den späteren der 77 Levels ist man eine ganze Weile beschäftigt. Je nach Abschluss-Zeit, Zahl der Züge und Abstürzen streicht man noch immer Medaillen ein. In den Gamecenter-Bestenlisten kann man sich mit dem Rest der Welt vergleichen, dort hat sich allerdings ein obskurer Bug eingeschlichen. Hat man die Leaderboards erst einmal aufgerufen, kann man sie nicht mehr verlassen. Nur das Beenden per Multitask-Leiste und ein Neustart des Spiels helfen weiter. Auch die entspannte Soundkulisse hat unter der Umsetzung gelitten: Sowohl auf einem iPad 1 als auch auf einem iPhone 4 und einem iPod Touch 3G stottert die Musik ab und zu. Die Aussetzer treten nur gelegentlich auf, stören aber natürlich trotzdem.
Die grafische Umsetzung ist aber prima gelungen: Die urig beleuchteten Bauwerke bieten zwar nicht den Detailreichtum von ilomilo, sehen aber nach wie vor stimmungsvoll aus. Das Hilfe-System wirkt nicht gerade nutzerfreundlich: Zwei Hinweise sind kostenlos, wer mehr möchte, muss sie mit echtem Geld in der App kaufen. Auch wer mitten in einem Level speichern will, darf das nur fünfmal und wird danach zur Kasse gebeten.
Der In-App Verkauf von Tipps wäre noch einzusehen, aber die Speicheroption zu verkaufen ist schändlich.