Boss, Boss, Hüpfen, Boss
Im Laufe des Abenteuers ist man abwechselnd zu Fuß oder in einem Flieger unterwegs, während man kleine Gegnerschwärme und fette Endgegner mit Projektilen eindeckt. Der Fokus liegt eindeutig auf den Bosskämpfen. Zwischendurch werden aber auch einige Hüpflevels und eine Oberwelt eingestreut, auf der man sich beim grunzenden Händler mit frischen Waffen eindeckt. Das überschaubare Arsenal wurde motivierend aufeinander abgestimmt: Wer sich in etwas gefährlichere Ecken der Levels wagt, kann dort Münzen einsammeln und sie etwa in einen gefächerten Streuschuss oder einen praktischen Boomerang investieren, der Gegner hinter dem Helden besonders effektiv aus dem Weg räumt. Sehr nützlich ist auch der aufgemotzte Dash, der den Tassenkopf einen Sekundenbruchteil lang unbesiegbar macht, so dass er sich noch rechtzeitig aus einem Gegnerpulk stehlen kann. Rosa eingefärbte Objekte lassen sich per Sprungknopf „parieren“. Mit dem passenden Timing lädt man so schneller Spezialattacken auf, um z.B. einen angenehm fetten Energiestrahl abzufeuern.
Exklusiver Crossplay-Shooter
Ein kleine Spaßbremse sind auch die ständige Anspannung und der Fokus auf superknifflige Bosse. Viele Attacken lassen sich auf Anhieb nur schwer einschätzen, so dass das Auswendiglernen auf Dauer ein wenig ermüdend und monoton werden kann. Es fehlen Momente zum Durchatmen, in denen man sich einfach mal mächtig fühlen und die wunderhübsch gezeichnete Kulisse genießen darf. Manch eine lustige Animation im Hintergrund fällt einem erst dann auf, wenn man einem anderen Spieler zuschaut oder sich Aufnahmen ansieht. Im Gegenzug versetzt einen der knallharte Ballermarathon aber in ein regelrechtes Wechselbad aus Verzückung, Hass und dem Ansporn, den Boss diesmal doch besiegen zu wollen. Neulinge sollten also lieber komplett die Finger vom Spiel lassen, Fortgeschrittene bekommen vor Bosskämpfen aber immerhin eine Option, den Schwierigkeitsgrad ein wenig zu senken. So lassen sich auch ohne hohe Skills die nächsten Welten freispielen. Der Teufel pocht dann allerdings darauf, dass Cupheads Seele nur mit „echten“ Kämpfen gegen die übrigen Schuldner befreit werden kann.
Als Frischling kriegt man schon ganz schön auf die Mütze. Schon 700 Mal dahingeschieden und habe erst ca. 2/3 aller Level auf Mittel geschafft. Trotzdem macht es Spass. Meistens.
Meeeega Spiel. Für mich alten Hasen endlich mal wieder was forderndes alter Schule gewesen. 330 mal gestorben, aber geschafft wirklich miese stellen dabei und viel auswendig zu lernen. Wer mit C64 und SNES gross geworden ist, kommt hier voll auf seine Kosten.
Passend dazu
Cuphead (Zero Punctuation) Youtube
Macht ziemlich Bock. Wenn man mit Metal Slug etc Erfahrung hat, isses zwar schon noch kniffliger, aber definitiv nicht unschaffbar.