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Curious Expedition (Taktik & Strategie) – Zwischen Tesla und Lovecraft

Lust auf ein historisch inspiriertes Independent-Abenteuer aus Deutschland? Mit The Curious Expedition stellt „Maschinen-Mensch“ sein erstes Spiel vor, das thematisch sehr stark an Renowned Explorers aus dem Jahr 2015 erinnert. Im Mittelpunkt steht die Erkundung der Welt mit einem Team aus Prominenten wie Charles Darwin oder Nicola Tesla. Was der Trip ins fiktive 19.
Jahrhundert zu bieten hat, klärt der Test.

© Maschinen-Mensch / Maschinen-Mensch / Thunderful

Interessanter Einstieg, einschläfernde Routine

Gerade in den ersten Stunden macht das trotz der spartanischen Inszenierung Spaß, zumal es da noch einige Überraschungen gibt und auch negative Charaktereigenschaften wie in Darkest Dungeon: Man trifft auf Begleiter, die z.B. Alkoholiker, Kleptomanen oder Kannibalen sein können – da wacht man schonmal auf und der schottische Rassist mit den tollen Kampfwerten wurde vom heidnischen Scout gefressen; Mahlzeit! Schön sind auch die Entscheidungen in den Gesprächen, die Konsequenzen nach sich ziehen: Wer den Einheimischen etwas schenkt oder ihre Heiligtümer in Ruhe lässt, gewinnt an Ansehen, so dass man wiederum Begleiter rekrutieren kann. Wer geizt und plündert, verliert an Ansehen, aber kann vielleicht mehr Ausrüstung für die nächste Expedition kaufen.

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Wer Reißzähne dabei hat, kann auch tierische Begleiter kaufen – die helfen im Kampf. © 4P/Screenshot

Das hört sich alles gut an, aber spätestens nach drei, vier Stunden wiederholen sich viele Orte, Aufgaben und Gespräche sowie Ereignisse. Schon wieder so ein Tempel, schon wieder eine Höhle oder ein Steinkreis. Auch die wenigen Dialoge sind weder so vielfältig noch verschachtelt wie etwa in Renowned Explorers oder gar im Storytelling-König 80 Days, zumal es zu selten Fähigkeitenproben gibt. Hinzu kommt, dass sich die Wahl eines anderen Entdeckers kaum auf die Möglichkeiten im Spiel auswirkt – hier hätte man markantere Unterschiede zwischen Lovecraft und Tesla anbieten müssen, denn der vielleicht über ein paar Perks entwickelte Liebling ist nach dem ersten Ableben wieder ein unbeschriebenes Blatt. Und nach ein paar Anläufen hat man einfach durchschaut, was man wo machen kann oder nicht – zwar sorgen noch ein paar ungewöhnliche Ereignisse über Teleporter & Co für etwas skurrile Fiktion, aber letztlich sinkt die Motivation auf lange Sicht merklich durch die nahezu einschläfernde Routine.

Keine deutschen Maschinen-Menschen

Die stellt sich auch in den rundenbasierten Kämpfen gegen Raubtiere,

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Die Rundenkämpfe werden sehr fade inszeniert und bieten kaum taktische Möglichkeiten. © 4P/Screenshot

Sklavenhändler & Co ein: Wie in einem Brettspiel greift man je nach Teamzusammensetzung auf einen anderen Pool aus Würfeln zurück, um mit einzelnen oder Kombinationen aus den so erreichten Symbolen z.B. Tritte, Attacken, Riposten oder Ausweichmanöver zu aktivieren. Wer Krieger oder Ausrüstung wie Munition, Speer & Gewehr dabei hat, erhöht seine Chance auf Treffer. Das wird leider nicht nur schrecklich statisch inszeniert, sondern läuft ohne große taktische Eingriffsmöglichkeiten auf das immer gleiche Auswürfeln hinaus, bis alle Feinde besiegt sind.

Wie in allen Spielen mit Zufallsprinzip kann es auch zu unfairen Situationen

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MManchmal gibt es fatale Konsequenzen… © 4P/Screenshot

kommen, wenn die Topographie der Karte z.B. so viel unpassierbares Gelände zeigt, dass man in dieser Mission einfach nicht zum Ziel kommen kann. Aber immerhin gibt es die Möglichkeit, die Expedition per Ballon abzubrechen und lebend nach Hause zu kommen. So verliert man zwar im Wettlauf mit den vier KI-Entdeckern wertvolle Punkte, aber muss nicht schon wieder neu starten. Was ich nicht vestehe: Warum gibt es keine deutschen Texte? Immerhin handelt es sich um ein deutsches Team, das vom Medienboard Berlin-Brandenburg gefördert wurde. Außerdem hat man im Early Access über 20 Monate Zeit gehabt, um die Lokalisierung zu stemmen…

  1. Habe es mir gestern auf der xbox zugelegt und muss sagen, jeder der pirates auf dem 8bit oder 16bit Computer mochte sollte zuschlagen. Eine echte Perle. Ist inzwischen komplett in deutsch.

  2. Beide Spiele befanden sich aber über längeren Zeitraum zur gleichen Zeit in der Early Access Phase und hatten auch ihren Reveal kurz aufeinander. Es ist nicht so das es sich bei Curious Expedition um eine Kopie von Renowed Explorers handelt.
    Ansonsten muss ich gestehen das sich Curious Expedition recht schnell abnutzt, allerdings war es bei RE für mich dasselbe.

  3. Also mich hat es schon sehr viele Stunden am PC gefesselt. Die Athmosphäre ist, für Leute, die den alten Look mögen, richtig schön.
    Das sich alles wiederholt, ist für mich, für ein Rogue-Like nix schlimmes/gehört dazu. Und gerade deshalb, kann ich es auch empfehlen, wenn man nur Schulenglisch oder so drauf hat. Wenn einem wirklich jedes einzelne Wort interessiert, muss man vielleicht mal Das onlinewörterbuch zur Hand nehmen, aber eben weil sich die Ereignisse eh wiederholen, klickt man später eh nur schnell durch/ist nur am Ergebnis des Ereignisses interessiert.
    Möchte noch sagen, dass ich für mich durch aus sehr zufrieden mit dem Wiederspielwert/der Abwechslung mit den anderen freizuspielenden Entdeckern bin. Und ich finde, die Kämpfe haben durchaus etwas Taktik, da man ja mit verschiedenen würfel kombinationen verschiedene Effekte hervorrufen kann und dadurch verschiedene möglichkeiten hat, wie man in der nächsten Runde angreift.
    Obwohl ich den ein oder anderen Punkt positiver sehe, finde ich aber das "Befriedigend" in Ordnung. Vom Preis/Leistungsverhältnis gesehen würde ich, für 15 Euro (bzw. Im Moment für knapp 13 Euro), vielleicht sogar Gut sagen.
    Und ich muss nochmal erwähnem, dass die Titelmusik einfach wunderschön ist. Jedesmal, wenn ich das Spiel mal wieder starte (habe das Spiel schon seit Update 17 von 30), bin ich direkt wieder von der Titelmusik gepackt. Ähnlich wie bei der Titelmusik von FTL. <3

  4. Seppel21 hat geschrieben:Es ist eigentlich überhaupt nicht mein Genre, aber der Grafiklook gefällt einem alten, in den 80er Jahren mit Computerspielen sozialisierten Sack wie mir doch verdammt gut. Vielleicht werde ich es mir nur deswegen zulegen.
    Sorry aber davon gibt es bei Steam jetzt wirklich genug.
    Mittlerweile sehen doch 95% der Titel bei Steam genau so aus.
    Das kann doch mittlerweile keiner mehr sehen.

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