Wenn es nach der Fantasie von Comic-Zeichner Joe Madureira geht (u.a. X-Men), der seinerzeit für Darksiders verantwortlich zeichnete und nach der Demission von THQ und damit auch seiner Firma Vigil Games mittlerweile an einer Umsetzung von Battle Chasers arbeitet, können wir uns von der Welt, wie wir sie kennen, verabschieden. In Darksiders ist sie nur noch der Schauplatz eines Kampfes zwischen den Dämonen der Hölle auf der einen sowie bis an die Zähne bewaffneten Engeln auf der anderen Seite. Und mittendrin steht Krieg, einer der vier apokalyptischen Reiter, die eigentlich nur dann gerufen werden, wenn das ominöse „Siebte Siegel“ gebrochen wurde. Oder aber, wenn beim Kampf von Dämonen und Engeln der seit Äonen währende Pakt nicht beachtet wird und der „Feurige Rat“ als Wachorgan seine Reiter als Exekutive los schickt.
Doch offensichtlich ist weder das eine noch das andere passiert: Dementsprechend verwirrt ist Krieg, als er sich alleine -ohne Pferd oder seine apokalyptischen Reitkumpane- in einer amerikanischen Metropole der Gegenwart inmitten des vermeintlichen Weltuntergangs wiederfindet. Er vernichtet Engel wie Dämonen gleichermaßen mit seinem Schwert Chaosfresser oder dezimiert in seiner feurigen Chaosform die Gegner, während um ihn herum die menschliche Bevölkerung panisch durch die Häuserschluchten läuft. Was ist da bloß los?
Apokalyptische Rache
Noch überraschter ist er allerdings, als er feststellen muss, dass ihm nahezu alle Fähigkeiten fehlen, als er schließlich dem Erzdämon Straga gegenübertritt. Was wiederum nichts gegen die Überraschung ist, dass er diese Auseinandersetzung nicht überlebt und der Feurige Rat ihn nach 100 Jahren wiederbelebt, um ihn seiner Strafe zuzuführen. Dafür, dass er die Apokalypse mit herbeigeführt habe, anstatt sie zu verhindern. Und dafür, dass er den Ehrenkodex verletzt habe. Das kann Krieg nicht auf sich sitzen lassen. Er macht dem Rat einen Vorschlag: Er wird die wahren Schuldigen finden und sie bestrafen. Oder er wird bei dem Versuch sterben und der Rat kann sich darüber freuen, dass die Dämonen ihm die Arbeit abgenommen haben.
Und damit beginnt eine Reise, die Krieg in den Kampf gegen Dämonen- und Engel gleichermaßen schickt, bei der keine Seite eine weiße Weste und jeder etwas zu verbergen hat oder ohnehin seine eigenen Ziele verfolgt. Ähnlich wie Bayonetta spielt Darksiders mit religiösen Themen, baut auf die dadurch entstehenden Assoziationen (z.B. Engel = Gut) und wirft sie dann über den Haufen. Egal ob Erzengel oder ein Stellvertreter von Belzebub höchstpersönlich: Man weiß nie, wem man trauen kann oder nicht. Und das macht neugierig!
Kleiner Kriegsgott
Doch gerade in der Anfangsphase ist vom gleichermaßen offenen wie klassischen Spielkonzept wenig zu sehen. Die ersten ein bis zwei Stunden kann man mit gutem Willen als ausführliches Kampftutorial bezeichnen, denn hier gibt es zu viel geradlinige Action. Action, die sich nicht nur durch einen sehr anspruchslosen Schwierigkeitsgrad anzubiedern versucht („Haben wir auch ja alle Einsteiger an Bord?“), sondern bei mir damals wie heute unwillkürlich Gedanken an einen gewissen Kriegsgott der Santa Monica Studios hervorruft.
Und das ist ein Vergleich, der Krieg nicht gut tut und dem er nach wie vor nicht standhalten kann. Sicher: Das Kampfsystem geht leicht von der Hand und die Finisher, die allesamt über einen simplen Knopfdruck auf die Kreis- bzw. B-Taste zu erreichen sind, machen einiges her. Doch alles wirkt zu mager, zu anspruchslos: Wieso gibt es z.B. nur eine Taste für die Schwertangriffe und eine, um schwächere Gegner zu greifen oder die Finisher einzuleiten, die zwar brachial sind, an denen man sich aber irgendwann satt gesehen hat? Anstatt nur die Technik aufzuwerten und an moderne Systeme anzupassen, hätte man vielleicht sogar die Mühen auf sich nehmen und einige mechanische Ergänzungen wie z.B. eine Erweiterung des Kampfsystems einbauen können.
Ich habe auch gesagt, man bekommt es für den PC für lau. Nur Konsolen müssen mehr zahlen.
Gähn.
Das wurde aber auch Zeit!
Hatte mich schon gewundert, warum die den zweiten Teil nochmal für die PS4 raus bringen.
Ich denke hier soll einfach mal nach potentiellen Käufern eines weiteren Teils gesucht werden.
Wenn dabei eine gute Version für wenig Geld bei raus kommt, sag ich gerne danke.
Eine 1&2 Edition wäre für mich jetzt ein echter nobrainer.
Habe beide nicht gespielt und ehrlich gesagt gar nicht auf dem Bildschirm gehabt.
Auch wenn ich hier einen riesigen Berg an Spielen allein für die PS4 liegen habe, würde ich dieses zumindest oben drauf hiefen und bei zeiten auch einen Nachfolger ordern, wenn die Wertungen passen.
Ein "erwachsenes" Zelda mit mehr Story und interessanten Charakteren? Ja bitte!!!!
Moinsen,
kann jemand mit der PS4 Version bestätigen, dass die Cutszenes mit englischer Sprache korrekt laufen? Habe vor den Titel jetzt mal nachzuholen.