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de Blob (Geschicklichkeit) – Die Rückkehr des Farbkleckses

Lange vor Splatoon wurde in einem Spiel auf einem Nintendo-System mit Farbe um sich geworfen, als ob es kein Morgen gäbe. Natürlich ist die Rede von dem entspannten, aber enorm unterhaltsamen Jump&Run de Blob, das 2008 für Wii erschien. Vor etwa einem halben Jahr auf dem PC als HD-Remaster veröffentlicht, darf man jetzt auch auf PS4 und Xbox One den charmanten Farbhelden steuern. Ob sich das ungewöhnliche Konzept dem Zahn der Zeit widersetzen konnte, klären wir im Test.

© Blue Tongue (Wii) / Helixe (DS) / THQ

Schade: Nur Teil 1

Während die Fortsetzung seinerzeit nicht nur auf Wii, sondern auch auf PlayStation 3 sowie Xbox 360 erschien, blieb de Blob den HD-Spielern lange verwehrt. Erst auf dem PC erschien im April dieses Jahres ein Remaster, das die zwar saubere, aber letztlich doch nur in 480p angebotene Kulisse aufpeppte. Gleichzeitig wurden die seinerzeit als Mischung von klassischer sowie Gestensteuerung konzipierten Kontrollen auf moderne Standards gebracht, von denen auch die jetzt erschienenen PS4- und Xbox-One-Fassungen profitieren. Allerdings ist es schade, dass das ebenfalls auf dem PC bereits erschienene de Blob 2 nicht gleichzeitig mit Teil 1 erschien – idealerweise als Gesamtpaket wie die Crash Bandicoot n.Sane Trilogy.

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Der ungewöhnliche Plattformer ist gut gealtert und hat sich viel seines Charmes bewahrt. © 4P/Screenshot

Doch worum geht es in dem zu seiner Premiere einer der seltenen Wii-exklusiven Third-Party-Titel, der damals von Blue Tongue für THQ entwickelt wurde, während für das HD-Remasters Blitworks (Baja HD) beauftragt wurde? Die einstmals blühende sowie knallbunte Metropole Chroma City wurde von den bösen Tintis der INKT-Corporation unter der Führung von General Schwarz eingenommen. Diese entfernt an faschistoide Rabbids erinnernden schwarzen Kleinwesen haben der Stadt mit ihren Egelbots sämtliche Farben entzogen und die Bevölkerung zu unterwürfigen Graulingen versklavt.
Ähnlich einem uns bekannten Dorf gallischen Ursprungs, das sich beharrlich weigert, den römischen Eindringlingen zu weichen, gibt es auch in Chroma City einige unbeugsame Streiter für Freiheit und Farbe. Doch der Farbuntergrund ist schwach besetzt und droht, den Kampf zu verlieren. Wenn der Blob nicht wäre.

Regenbogen-Hüpfer


Als Spieler steuert man eben diesen Blob, einen sympathischen, aber auch Schalk andeutenden Farbklecks, saugt Farbe auf, lasst die bösen Tintis durch Sprungattacken verschwinden und färbt bei Berührung mit Gebäuden, Zäunen, Bäumen usw. die Stadt in zehn großräumigen Abschnitten nach und nach wieder zu ihrem alten farbvollen Glanz zurück. Klingt einfach? Diesen Eindruck kann man nach den ersten Tutorial-Missionen in der Tat gewinnen, da die Anforderungen hier noch niedrig gehalten werden. Man lernt nahezu im Vorbeigehen die einfache Steuerung, die den Sprung von der seinerzeit ohnehin nicht ausgenutzten Semi-Remote-Kontrolle über die Zwischenstation PC bis jetzt auf das Pad sehr gut bewerkstelligt hat.

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Je mehr man die Stadt einfärbt, umso voller wird auch die Akustik. © 4P/Screenshot

So kann man sich voll und ganz auf die anstehenden Aufgaben sowie das Fest für die Sinne konzentrieren, das hier abgefeuert wird. Denn obwohl im Kern ein „simpler“ Plattformer schlummert, ist deBlob eher ein kreatives Gesamtkunstwerk mit spielerischer Note. Denn man kann die Stadt mit wenigen Ausnahmen so einfärben, wie es einem gefällt. Egelbots geben zwar nur die Farben Blau, Gelb und Rot ab, doch man kann (und muss) sie auch in verschiedenen Varianten mischen, so dass auch Lila, Braun, Grün oder Orange zum Einsatz kommen. Bei all dem künstlerischen Einsatz des Blob kommt aber das Spiel nicht zu kurz. Denn alle Helfer aus dem Untergrund haben Missionen parat. Das geht bei einfachen Checkpunktrennen los, die einem meist den Weg in neue Gebiete präsentieren, reicht über das Eliminieren einer bestimmten Anzahl von Tintis bis hin zum Einfärben von Gebäuden und sogar ganzen Blöcken und Straßenzügen in einer bestimmten Farbe – das alles natürlich unter Zeitdruck.

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