[GUI_PLAYER(ID=109080,width=400,text=In Democracy 3 lenkt man die Geschicke seine Volkes durch Entscheidungen. Diese haben mitunter weitreichende Konsequenzen.weit,align=right)]„Das Volk ist immer wankelmütig; man gewinnt oder verliert seine Gunst aufgrund eines nichtigen Vorfalls“. Wie Recht der italienische Theoretiker Niccolò Machiavelli mit dieser Aussage hat, habe ich gerade festgestellt. Dabei habe ich nur aus haushaltspolitischen Gründen Sozialleistungen gekürzt. Nicht stark, nur wenige Prozent. Muss das Volk sich gleich so aufregen? Gut, vielleicht war es etwas pietätlos, gleichzeitig die Steuern für Reiche und Industriekonzerne herunterzufahren. Aber sind wir doch mal ehrlich: der durch eine weltweite Krise gebeutelten Wirtschaft (und meiner Kernklientel aus neoliberalen Kapitalisten) tut das nur gut!
Das Resultat dieser Kürzungen sind offene Straßenschlachten und Aufstände in meinen Städten. Scheinbar habe ich übersehen, dass es bereits große soziale Spannungen im Land gab und dies nur der letzte Tropfen in ein übervolles Fass war. Und nun? Die Aufstände erhöhen die Gewaltkriminalität, führen zu weniger Tourismus und fordern meine viel zu lethargisch reagierende Polizeikräfte heraus. Vielleicht hätte ich langfristig doch mehr Geld in deeskalierende, kooperative Maßnahmen stecken sollen! Sozialer Friede herrscht jedenfalls nicht mehr und die nächste Wahl ist bereits im nächsten Jahr. Ein Patentrezept muss her, sonst war es das mit meiner Karriere als Staatenlenker. Leicht ist es wahrlich nicht, das Leben als Regierungsoberhaupt.
Demokratie auf der Oberfläche
Die mit bunten Kreisen gefüllte Oberfläche von Democracy 3 strotzt nur so vor verhängnisvollen Entscheidungen. Jede könnte mit der Abwahl, schlimmstenfalls ein paar Runden später sogar mit einem Anschlag auf mich enden. Die Auswahl treffe ich über den Klick auf die Symbole, die nach Politikfeldern geordnet sind. Verweile ich mit der Maus über einem der Kreise, werden mir die direkten Einflussfaktoren angezeigt. Ein Klick auf blau unterlegte Symbole öffnet übersichtliche Statistiken, die graue Variante bietet Entscheidungsmöglichkeiten zur Agenda im jeweiligen Politikbereich. Über ein weiteres Menü können, falls genug politisches Kapital vorhanden ist, zudem neue Projekte wie Steuern, Wirtschaftshilfen oder Bildungsprogramme auf den Weg gebracht werden. Diese Ressource wird durch das Kabinett generiert und für jede Entscheidung benötigt. Die Entscheidungen, wie z.B. meine ungünstige Umverteilung, haben Einfluss auf verschiedene Faktoren, die die Stimmung von Wählergruppen und den Staatshaushalt beeinflussen.
Ein weiteres Beispiel: Ich erhöhe die Alkoholsteuer, um den Alkoholkonsum zu reduzieren und mein Gesundheitssystem zu entlasten. Ironischerweise erhöht sich damit die Armut – und der missbräuchliche Alkoholkonsum bleibt stabil, da mehr arme Menschen verzweifelt zur Flasche greifen. Was also tun? Genau: Renten erhöhen, Sicherungssysteme ausbauen, auf die Bildung setzen. Voilà, „schon“ ist das Alkoholproblem, übrigens ein rot leuchtender, gesellschaftlicher Negativfaktor, eingedämmt. Nun klafft aber ein großes Loch in meiner Kasse, was auch durch die geringeren Gesundheitskosten nicht ausgeglichen werden kann. Dafür boomt aber, unter anderem durch die neuen, gut qualifizierten und nüchternen Arbeitskräfte, meine Wirtschaft. Vielleicht kann ja hier Geld verdient werden?
Interessierten kann ich empfehlen nach Democracy 1 zu schauen. Das war recht nett gemacht. D 2 war schon eine Sauerei und nun... naja.
Die 345 Landwirtschafts- Feuerwehr- Krankenwagen- Klopapierabwickelsimulatoren verkaufen ja auch seit Jahren immer wieder den gleichen Müll.
Crusader Kings ist wie die meisten Paradox Titel aufjedenfall schon sehr unterhaltsam, aber ich sehne mich einfach zu sehr nach einer guten Simulation des politischen 20./21. Jahrhunderts um mich mit dem was grade so da ist zufrieden geben zu können.
Aber was bleibt mir anderes übrig als zu warten... nur programmieren lernen :>
Du schiebst deine Einheit von Quadrat B2 auf Quadrat B4, weil in der Tabelle steht, dass die einheit 2 Felder "laufen" kann. Die Tabelle überprüft wo die Einheit nun steht und weiß das sie dir B4+Umgebung zeigen muss weil der Sichtradius der Einheit an anderer Stelle auf 1 steht.
Ich weiß wie du es meinst... diese Anzahl Berechnungen so gut zu verstecken is ne Kunst. Bei Democracy fällts nur so derbe auf weil die Grafik eben nich alles verdeckt.
Nee, Du hast ja irgendwo schon recht, aber gerade bei Civ sind Tabellen bloss einer von vielen Bestandteilen. Das ist ein wenig, als wuerde man Monkey Island als Textadventure bezeichnen. Da werden mir einfach zu viele wichtige Komponenten ausser acht gelassen.
Laut der Pro-Seite des Tests sei das Spiel "anspruchsvoll"...
In meiner ersten Partie waren nach 1-2 Stunden sämtliche Schulden Deutschlands getilgt, was allein mit einigen wenigen Handlungen (= Produktivität, kraftvolle Wirtschaft) funktionierte. Ich konnte im Zuge dessen die Renten kürzen, die Einkommenssteuer erhöhen und das Gesundheitssystem runterfahren, ohne, dass ich irgend einen Gegenwind gespürt hatte. Wichtig war nur, dass die Wirtschaft kurz vor der Wahl angezogen ist, sonst wäre ich knapp (!) abgewählt worden. Achja, Mindestalter für Alkohol und krasse Erhöhung der Tabaksteuer habe ich auch vollzogen...
Also die ca. 3 Stunden mit dem Spiel haben Laune gemacht, aber es ist wirklich oberflächlich, einfach und nutzt sich sehr schnell ab. Man könnte sehr viel mehr aus diesem Spiel machen.
Edit: Das Spiel ist dann übrigens abgestürtzt und gerade merke ich, dass der Save kaputt ist. Schlecht!