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Descenders (Rennspiel) – Mit Tricks und Drum and Bass

Im vergangenen Jahr verließ Descenders nicht nur den Early Access, sondern wurde auch auf Xbox One veröffentlicht, während eine Umsetzung für PS4 länger auf sich warten ließ. Erst jetzt rasen PlayStation-Radler steile Berge hinab, führen dabei Tricks aus und lauschen lässigem Drum and Bass. Weil RageSquid sein Spiel im vergangenen Jahr dabei weiter entwickelt hat, profitiert davon auch die Umsetzung – wie sehr, fanden wir im Test heraus.

© RageSquid / No More Robots / Sold Out

Weg vom Weg?

Im Grunde entscheidet ihr also immer selbst, welche Herausforderung ihr annehmt. Wer einfach nur ankommen will, um alle Gebiete zu sehen, kann das gerne tun. Vielleicht schielt ihr aber lieber auf Punkte, die ihr für Tricks erhaltet und für die es Multiplikatoren gibt, wenn ihr mehrere davon aneinanderreiht. Auch schnelles Fahren, Wheelies oder um enge Kurven zu schlittern halten den Multiplikator aufrecht, sodass ein ununterbrochener Flow für eine hohe Punktzahl unerlässlich ist. Und immerhin befinden sich auf fast allen Strecken zahlreiche Rampen, Stege sowie natürliche Hindernisse, die dazu einladen kreativ zu sein. Oder versucht ihr euer Glück lieber abseits des Wegs? Nur zu! Entsprechende Team-Mitglieder unterstützen auch diese Spielweise.

Die Punkte benötigt ihr zum Freischalten einer zweiter Kampagne sowie von Helmen, Hemden, Hosen und mehr. Abgesehen davon geht es um Highscore-Listen, ein gutes Abschneiden in täglichen Herausforderungen und Online-Turnieren – hauptsächlich aber immer um den eigenen Anspruch. Nicht zuletzt trifft man sich mit Freunden und Fremden in Online-Gruppen oder übt in der offenen Lobby ein paar Tricks, bevor sie auf der Strecke funktionieren „müssen“. Ärgerlich nur, dass man gelegentlich einfach die Verbindung zum Server verliert. Dafür gibt es inzwischen spezielle Hindernis-Parcours‘, die selbst erfahrenen Bikern alles abverlangen.

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Über Stock und Stein: Wie anspruchsvoll ihr die Hügel und Berge hinab rasen wollt, entscheidet ihr immer selbst. © 4P/Screenshot

Die Königsklasse ist dann schließlich das Absolvieren einer kompletten Kampagne, also mehrerer Gebiete am Stück, und das gleichzeitige Erzielen eines hohen Flow-Wertes, womit die durchschnittlichen Anzahl an Trickpunkten pro Minute gemeint ist. Schade nur, das man zwar einzelne Gebiete anhand verschiedener Parameter prozedural oder über das Eingeben konkreter Zeichenfolgen erstellen kann, aber keine Kampagne mit zufälliger Reihenfolge aller freigeschalteten Gebiete starten darf.

Leicht gemacht

Wem beim Lesen von „Tricks“ übrigens Angst und Bange wird oder wer bei „prozedural erstellte Abhänge“ den Teufel an die Wand malt: Ich kann euch beruhigen. Descenders gelingt die Gratwanderung zwischen Simulation und Arcade. Sprich, das Fahrverhalten ist keineswegs realistisch, ahmt das Radfahren aber glaubhaft nach. Die Anzahl der Tricks ist hingegen so überschaubar, dass man nicht erschlagen wird, während das unkomplizierte Tweaken, Drehen und Überschlagen so gut von der Hand geht, dass man immer eine Möglichkeit findet Punkte abzustauben bzw. den Multiplikator am Laufen zu halten.

Nicht ganz im Bilde


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Die (meist) 60 Bilder pro Sekunde werden auf PS4 leider mit grafischen Einbußen wie Tearing und fehlenden Details in der Ferne erkauft. © 4P/Screenshot

Das gelingt schon deshalb besser als in der damaligen Xbox-One-Version, weil das Spiel auf einer PS4 Pro, auf die sich auch unsere Wertung bezieht, mit 60 Bildern pro Sekunde läuft. Für eine normale PS4 gilt das leider nicht, weshalb der Spaß dort ähnlich spürbar reduziert wird wie in den damaligen Xbox-Versionen – inzwischen stemmt zumindest die Xbox One X ja ebenfalls die hohe Bildrate. Und leider werden die magischen 60 selbst auf einer Pro nicht durchgehend gehalten, weshalb das präzise Fahren ausgerechnet dort erschwert wird, wo man einen Weg durch dicht stehende Bäume finden muss.

Das mutet schon deshalb seltsam an, weil Descenders bei aller Liebe nicht so aussieht, als wäre es ein großer Hardwarefresser. Schließlich sind die überschaubaren grafischen Elemente des prozeduralen Baukastens ansehnlich hübsch, sie strahlen aber auch einen nüchternen Pragmatismus aus, bei dem von Opulenz keine Rede sein kann. Zu allem Überfluss werden die 60 Bilder pro Sekunde mit auffälligem Tearing, einem nicht gerade idyllischen Weitblick und extrem spät auftauchenden Details erkauft.

  1. Das Spiel schaut ja richtig cool aus, besonders die Geschwindigkeit. Aber was mir ein wenig fehlt, zumindest bei dem Video ist die Bodeneigenschaft und der Wechsel in Ballance und im Speed-Rausch.
    Die Physik wirkt nicht sonderlich ernst.
    Ich beschreibe es mal mit Track Mania, da waren Bodenbelag, Fahrzeug und Schlaglöcher wichtig für ein gutes Timing und die Bestzeit. Hier wirkt das fast zu beliebig, vor allem auch wen man einfach durch Absperrungen durchfahren kann als würden sie nicht existieren und mal eben die Böschung komplett ignoriert wird.

  2. Usul hat geschrieben: 24.08.2020 14:30 Die Schlagzeile ruft Erinnerungen an ein peinliches Job-Erlebnis wach...
    Studentenjob bei nem Verlag, an dem Tag "durfte" ich am Empfang sitzen. Eine Redakteurin klingelt durch und fragt: "Was würde denn ein Radler kosten?" Ich sage: "Hmm, kommt darauf an, wo, aber ich schätze mal maximal 5-6 DM." Paar Minuten später war sie dann am Empfang mit dem Paket, das sie per Fahrrad-Kurier verschicken wollte... und fand es nicht lustig, daß sie sich blöd ausgedrückt und ich es falsch verstanden hatte. War aber auch eine nervige Zicke!
    Der ist wirklich nicht schlecht :lol:
    Dass es im Jahre 2020 immernoch Probleme mit Tearing gibt, finde ich echt eine Unart.

  3. Kann man von Ego Perspektive zur 3. Person Wechseln oder wie lauft das ab? in den Bildern sehe ich nur Ego Perspektive. Suche ich aber im Internet nach Gameplay Videos aus der 3. Person. :?:
    Oder bin ich einfach doof ^^'

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