Aber in der Hitze des Gefechts zeigen sich dann die bekannten Probleme gegenüber der klassischen Gamepad- oder Maus/Tastatur-Steuerung. Vor allem der Actionweg kann aufgrund der fehlenden Kontrolle während der Gefechte frustrierend sein: Einen Feind anzuvisieren und per automatischer Zielfixierung zu beschießen ist natürlich kein Problem. Aber sobald Alarm ausgelöst wird und mehrere Wachen auftauchen oder man schnell reagieren muss, weil man verfolgt wird, ist die Steuerung zu fehleranfällig. Hinzu kommen teilweise komplett apathische Feinde, die trotz Beschuss nicht reagieren oder die wie blöde ohne Deckung zu suchen vorwärts stürmen – die KI ist stellenweise miserabel. Wer also mit durchschlagenden Argumenten und Action hantieren will, wird auf dem iPad enttäuscht.
Der Schleichweg ist schon eher zu empfehlen, denn hier hat man mehr Ruhe, kann besser planen und geduckt von Säule zu Säule huschen. Außerdem erscheinen die Buttons für einen lauten oder leisen Kill recht früh, so dass man nicht ganz nah an den Feind ran muss. Aus der Deckung heraus kann man zudem sehr gut manuelles Zielen für Kopfschüsse oder Granaten nutzen. Aber das Leveldesign ist weitaus simpler gestrickt, was Architektur und Struktur angeht – sprich: Man findet als Schleicher nicht genug alternative Routen und wird meist an enger Leine zum Ziel geleitet. Es gibt immerhin auch mal Hacking vor verschlossenen Türen, das wesentlich einfacher ist als im Original, sowie Notizen, die der Geschichte einige private Facetten hinzufügen. Außerdem kann man Schädel, Haut, Rumpf, Arme, Augen und Beine mit aktiven und passiven Augmentierungen wie dem getarnten Lauf, dem lautlosen Laufen oder dem Blick durch Wände aufrüsten. Man wird also auf dem iPad mit der subtilen Vorgehensweise besser unterhalten als mit der mangelhaften Action.
Faule Kompromisse und ärgerliche Bugs
Auch beim Schleichen muss man jedoch mit faulen Kompromissen und ärgerlichen Bugs leben: Zum einen wird einem das Leben als Infiltrator künstlich leicht gemacht. Leichen lösen sich kurz nach einem Treffer einfach auf. In einer Patrouille von drei Mann wundert sich natürlich keiner, wenn die Kollegen plötzlich einer nach dem anderen über Bolzenschüsse verschwinden – authentisch ist anders. Und die Suchroutinen nach einem Alarm sind erbärmlich schwach: Obwohl gerade noch geschossen wurde, reichen ein paar Meter der Flucht und etwas Geduld, um den Alarmpegel so zu senken als wäre nichts gewesen.
Hinzu kommen ärgerlich Fehler in der Steuerung und Visualisierung: Tippt man auf einen Punkt im Gelände, damit Ben automatisch dorthin geht, kann es passieren, dass er eine abstrus lange und für die Wachen einsehbare Route wählt, anstatt direkt um ein Hindernis zu huschen – natürlich wird er dann entdeckt. Außerdem bleibt er manchmal komplett in massiven Gegenständen wie Kisten hocken, die dann mit dem Körper verschmelzen; hier hapert es an der Kollisionsabfrage.
Auch die Einbindung der In-App-Purchases ist kontraproduktiv: Nicht über Händler, sondern direkt während der Einsätze kann man über Echtgeld effizientere Waffen, Minen und Granaten kaufen (3000 Credits gibt es für 0,89 Cent). Man muss das zwar nicht, um erfolgreich zu sein, aber warum lässt man diesen Bruch in der Fiktion überhaupt zu?
Besser als sein Ruf, fühlt sich ziemlich nach DEHR an, halt nur in hässlich und ohne springen. Denke Wertung geht bisher auch in Ordnung. Bin aber noch ziemlich am Anfang und quäle mich ein bisschen, was aber nicht speziell an The Fall liegt, sondern weil ich eigentlich noch nie ein so großer Fan vom DEHR Gameplay war und bin, aber dafür umso mehr Fan der Handlung, der Atmosphäre und des Szenarios.
Wobei ich das wirklich nicht verstehen kann, natürlich zeigt er in der kurzen Zeit nicht die Bandbreite eines Adam Jensen, aber mit seinen spröden englischen Charme gepaart mit soldatischem Ehrgefühl hat er doch was ganz eigenes.Edit: Gibt noch nen Unterschied, die Leichen bleiben nicht liegen, da ich aber sowieso jeden töte, der mir über den Weg läuft....
Edit 2: Tja fertig, obwohl ich es zuerst gar nicht wahrhaben wollte, so überraschend kam das Ende, das nenne ich mal nen Cliffhanger, wenns gerade losgeht, hörts auf. Naja, war ganz ok, für die 5 Euro, aber auch nur weil ich DEHR sehr gerne mag. Ansonsten sollte man nicht mehr als nen Euro raushauen.
Stell dir mal vor, in kürze erscheint noch ein FPS für SegaSaturn: Technik scheußlich, Steuerung scheußlich, aber trotzdem noch eine gute Endnote, weil "sich aus der Hardware nicht mehr herausholen ließ"?
Ich finde es unglaublich, mit welchen Erwartungen (nicht nur der Leser sondern auch des Kritikers) an diese mobile Expansion von Deus Ex 3 herangegangen wird.
Ich habe mir vor dem Kauf diesen Test angesehen und mir den Titel dennoch geholt. Ich war sehr überrascht und das Spiel hat meine Erwartungen bisher übertroffen. Es hat die Atmosphäre des großen Bruders, ebenso das Spielgefühl (Stealth). Feuergefechte werden eher zu Deckungskämpfen, welche mir noch nie gefallen haben. Da ich mit Stealth aber eine Alternative habe ist das vollkommen ok. Levelschläuche und mangelnde Schleichwege im Leveldesign habe ich bisher nicht beobachten können.
Im Gegensatz zu einigen Nutzern hier finde ich Deus Ex The Fall als ein sehr gutes Zeichen dafür, was auf einem Android Device möglich ist, im Gegensatz zu dem ganzen sonstigen Dreck.
Wäre dieses Spiel auf PC herausgekommen könnte ich die Wertung verstehen, für ein mobile Device wären 80% angebrachter.
Das hätten sie sich sparen können.