[GUI_PLAYER(ID=100827,width=300,text=Fünf ungewöhnliche Helden in einem gewöhnlichen Lizenzspiel.,align=right)]Es gab mal eine Zeit, da waren auch Filmumsetzungen spielenswert, bei denen kein Lego-Logo auf der Packung prangte. Doch in den letzten Monaten, manche würden dies vielleicht sogar auf Jahre ausweiten, nahm die Zahl dieser Titel rapide ab. Zu häufig musste man den Eindruck gewinnen, dass die Kosten für den Lizenzerwerb höher lagen als das Entwicklungsbudget und dass die Spiele überhastet veröffentlicht wurden, damit man ja noch im Fenster des Filmstarts liegt. Die Hüter des Lichts (HdL, im Original: Rise of the Guardians) macht da leider keine Ausnahme.
Dabei ist die Grundidee nicht einmal schlecht: In der Rolle der fünf Helden (Jack Frost, Osterhase, Weihnachtsmann, Sandmann & Zahnfee) kämpft man ähnlich wie im Film gegen den Bösewicht Pitch, der die Welt mit seinen lebendig gewordenen Albträumen bedroht. Allerdings wurden hier als Schauplätze die jeweiligen „Heimatwelten“ der Lichthüter ausgewählt – und das recht fantasievoll sowie mit minimal zerstörbarer Umgebung. Während man in der Osterhasen-Welt durch verschlungene Wiesen und Wälder stapft, bietet das Schiff des Sandmanns großräumige Wüsten. Das märchenhafte Schloss der Zahnfee wiederum steht im Gegensatz zum frostigen Nordpol, der dem Weihnachtsmann gehört oder den kühlen Straßen, in denen Jack Frost sein Unwesen treibt. Es hätte allerdings nicht geschadet, wenn man die mitunter verschlungenen Abschnitte nicht so schlauchig-linear, sondern offener gestaltet hätte – der Entdecker-Drang wäre dadurch gefördert worden.
Unnötige Monotonie
Denn auch die Kämpfe der Helden sowie die zahlreichen Nebenaufgaben verlieren nach kurzer Zeit ihren Reiz. Zwar kann man mit bis zu vier Spielern zur Jagd auf die Albträume blasen oder solo jederzeit über das Digipad zu einem anderen Hüter wechseln. Doch Spannung oder gar lang anhaltende Unterhaltung mag nicht aufkommen. Dabei fällt der Einstieg leicht: Es gibt nur wenige Angriffstasten, fortgeschrittene Kombos kommen erst im Laufe der rudimentären Figurenentwicklung hinzu. So entwickeln die Auseinandersetzungen einen Charme, der am ehesten mit dem Arcade-Klassiker Gauntlet vergleichbar ist. Allerdings stößt das Konzept hier schnell an seine Grenzen.
Man wird mit zahlreichen Aufgaben konfrontiert: Schnellreise-Tore müssen z.B. von Gegnern befreit werden. Es gibt Schätze zu finden, gelegentlich muss man eingekerkerte Gehilfen der Helden retten usw. Das Problem: Letztlich läuft alles nur auf Kampf und damit eintönige Knopfdrückereien hinaus, Rätsel gibt es keine und Taktik in den Auseinandersetzungen ist ebenfalls nicht gefragt. Die Blocktaste muss man dank vorhersehbarer Angriffsschemata und generell schwacher KI außerhalb des Tutorials nur selten bis gar nicht einsetzen. Die Spezialangriffe sehen zwar nett aus, werden aber ebenfalls kaum verlangt. Da sich an der Mischung aus simpler sowie weitgehend vorgegebener Erkundung auf der einen sowie redundantem Kampf auf der anderen Seite nichts mehr ändert, verfliegt der Reiz so schnell wie er aufkommt – trotz der farbenfrohen, aber auch hin und wieder von Bildrateneinbrüchen geplagten, auf niedlich getrimmten Kulisse. Eventuell hätte man die jüngeren Spieler, die allerdings kaum länger als 15 bis 20 Minuten am Stück durchhalten dürften, durch interessante Zwischensequenzen (vielleicht sogar Szenen aus dem Film) halten und motivieren können. Doch die oberflächlichen, nur minimal animierten Zeichnungen schaffen es ebenfalls nicht, eine Basis zum Weiterspielen aufzubauen.
Seh ich genauso! Weiß nich wann ich das letzte mal ne gute Filmumsetzung gespielt bzw. gesehen habe. (Lego ausgenommen )
Wie zu erwarten. Die wissen eben genau, dass sie mit wenig Aufwand wegen der Linzenz auch so Millionen scheffeln. Wozu sich also Mühe geben? Das ist für mich dar keine Art "Computerspiel", sondern bloß billige Betrüger-Abzocke.