Es hätte so schön sein können. Und dass es funktioniert, hat Activision mit Skylanders bewiesen. Nein, ich meine nicht das Sammelfiguren-Prinzip per se. Denn dieses Modell hat Disney Infinity effektiv repliziert und mit Stars aus den Animationsfilmen attraktiv gemacht. In erster Linie meine ich die Umsetzung der stationären Abenteuer in eine mobile Hülle. Wo die Bewohner der Skylands in ihrem ersten Auftritt auf 3DS einen unterhaltsamen Plattformer zu virtuellem Leben erweckten, bleibt hier nicht viel von dem übrig, was Disney Infinity auf den Konsolen bot – genauer gesagt, gar nichts mehr.
Es gibt keine Toy Box mehr, in der man nach Belieben Welten baut und nur durch seine Fantasie die Grenzen aufgezeigt bekommt. Das hätte ich jedoch schweren Herzens verschmerzen bzw. angesichts eventueller technischer Probleme verstehen können. Doch es gibt auch keine Abenteuer mehr, die man in den Welten der Monster Universität, mit Jack Sparrow in Fluch der Karibik oder mit den Unglaublichen erleben darf. Natürlich ist ein Indiz dafür, dass die „Base“, die Scan-Hardware, auf der Figuren, Bonus-Münzen usw. platziert werden, nur noch zwei „Stellplätze“ statt der drei auf den anderen Systemen aufweist. Das hätte ich jedoch noch als logische Schlussfolgerung interpretiert, dass man auf dem 3DS nicht kooperativ mit zwei Figuren antreten kann. Doch spätestens, als ich eine bereits hochstufige Figur auf dem Podest abgestellt hatte, sie „eingelesen“ und daraufhin als neuer Charakter ohne jegliche Erfahrungspunkte im Speicherstand abgelegt wurde, war klar, dass hier einiges anderes läuft als bei den „großen“ Disney-Infinity-Spielen.
Wie Mario Party, nur schlechter
Denn sowohl Figuren als auch Power Discs usw. müssen nur einmal auf der Base landen, damit Inhalte für die Minispiel-Sammlung freigeschaltet werden. Danach sind sie nicht mehr nötig und können verstauben. Denn auf dem 3DS bekommt man einen Mario-Party-Klon, bei dem man allerdings mit einem Dreier-Team unterwegs ist. Ansonsten bleibt alles so, wie man es von Nintendos Mehrspieler-Vergnügen kennt – zumindest in der Theorie. Man würfelt, man wandert über eines von zahlreichen Spielbrettern, sammelt dort Ziele ein und bestreitet immer wieder eines von (stattlichen) 50 Minispielen. Immerhin kommt hier die Teamauswahl ins Spiel, denn einige Figuren sind dank ihrer Grundfähigkeiten für bestimmte Aktivitäten besser geeignet als andere. Andererseits kann man sich über Boni der eingelesenen Münzen Vorteile verschaffen. Und als ob das Pay-to-win-Prinzip nicht reichen würde, sind Figuren, mit denen man höhere Stufen erreicht hat, zu sehr im Vorteil.
Obwohl man die üblichen Gesellschaftsspiele wie z.B. das Schubsen von einer Plattform, Rennen in verschiedenen Variationen, einen Doodle-Jump-Klon oder einen R-Type-ähnlichen Shooter anbietet, mag sich kein Spaß einstellen. Zu viele Aktivitäten wirken uninspiriert, steuern sich zu ähnlich, um für Abwechslung zu sorgen oder verlieren dank der mageren Technik schnell an Unterhaltungswert. Zudem ist das Zufallsprinzip merkwürdig aufgestellt: Dass sich schon in der Anfangsphase bei 50 Aktivitäten einige erschreckend oft wiederholen, spricht nicht für ein ausgewogenes Design.
Jo, meinte speziell die 3DS Version. Die nicht-abgespeckte Version scheint ganz nett zu sein fuer dienjuengere Altersgruppe. Aber ich find sowas echt dreist, den gleichen Namen benutzen, und dann SO ETWAS fuer den 3DS abzuliefern.
Wäre ich ein Kind würde ich es lieben und meine Eltern würden es hassen. Is schon ne Geldscheißmaschinerie aber es sieht echt spaßig aus
€: Hab nich gesehen, dass es die 3DS Version ist, ich meine natürlich die richtige Version für die Konsolen
Hachja, und wieder so ein Titel um den armen ahnungslosen Eltern das Geld aus der Tasche zu ziehen.